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Forbidden

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Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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plötzlich ab, dreht den Kopf weg.
    »Lochie, natürlich wird das zwischen uns weitergehen!«, rufe ich entsetzt. »Sie können uns nicht dazu zwingen, uns nicht zu lieben. Ich werde nicht zulassen, dass irgendwer uns –«
    Er nimmt meine Hand in seine, küsst meine Finger, ich spüreseine weichen, warmen Lippen. »Aber es ist die ganze Welt«, flüstert er. »Wie wollen wir uns gegen die ganze Welt behaupten?«
    Ich will Lochan sagen, dass er einen Weg finden wird. Ich will ihm sagen, dass wir beide einen Weg finden werden. Gemeinsam werden wir das schaffen. Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam bewältigen wir schon seit langer Zeit Haushalt und Familie.
    »Die anderen Menschen können uns nicht auseinanderbringen!«, fange ich wütend an. »Sie können nicht! Sie können nicht! Wie wollen sie denn …?« Und plötzlich merke ich, dass ich überhaupt keine Idee habe. Egal, wie vorsichtig wir sind, es könnte immer sein, dass wir überrascht und erwischt werden. Mit jedem Tag, den Mum nicht bei uns verbringt, wird auch die Gefahr größer, dass irgendjemand herausfindet, wie die Verhältnisse bei uns wirklich sind, und das Jugendamt informiert. Wir müssen immer auf der Hut sein, immer aufpassen, alles verstecken. Eine unbedachte Tat, und unser ganzes Leben bricht zusammen. Eine unbedachte Äußerung, und wir werden alle auseinandergerissen … Und trotzdem. Lochans pessimistische Haltung jagt mir einen Schrecken ein. Als wüsste er etwas, das ich nicht weiß. »Lochie, sag mir, dass wir zusammenbleiben können!«
    Er breitet die Arme aus, und ich sinke mit einem Schluchzer hinein. Dann legt er sie fest um mich, hält mich an sich gedrückt. »Ich werde alles dafür tun«, flüstert er. »Das versprech ich dir. Ich werde alles dafür tun, dass wir zusammenbleiben können. Wir alle. Unsere ganze Familie. Ich werde alles dafür tun, Maya. Versprochen. Wir werden einen Weg finden. Okay?«
    Ich blicke zu ihm auf. Er schaut mich an, blinzelt ein wenig, um seine Tränen zu vertreiben, und lächelt. Hoffnungsvoll, stark und strahlend.
    Ich nicke, lächle auch. »Gemeinsam sind wir stark«, antworte ich tapfer. Tapferer, als ich mich fühle.
    Einen Moment lang schließt er die Augen, fast schmerzvoll. Dann beugt er sich zu mir und küsst mich sanft. Wir sitzen noch eine lange, lange Weile eng umschlungen da, halten einander, spenden uns Wärme, bis die Dämmerung einsetzt.

Neunzehntes Kapitel
    Lochan
    Am Morgen dusche ich blitzschnell, schmeiße mich in meine Klamotten, und sobald ich Tiffin und Willa am Frühstückstisch installiert habe, renne ich noch einmal nach oben, angeblich, weil ich meinen Blazer oder ein Buch oder meine Armbanduhr vergessen habe. Dann habe ich ein paar Minuten mit Maya, die die undankbare Aufgabe übernommen hat, Kit zum Aufstehen zu bewegen. Meistens ist sie gerade damit beschäftigt, sich die Haare zu bürsten, die Bluse zuzuknöpfen oder Schulbücher in ihren Rucksack zu stopfen. Sie hat ihre Zimmertür offen und macht ab und zu ein paar Schritte auf den Gang, um zu Kit hochzubrüllen, dass er endlich aus dem Bett kriechen soll. Wenn sie mich sieht, wandert ihr Blick erst nervös und aufgeregt hoch zu Kits Zimmertür, dann lächelt sie und nimmt meine ausgestreckte Hand. Mein Herz klopft. Wir haben nur ein paar Minuten Zeit. Wir machen in meinem Zimmer die Tür hinter uns zu, ich stemme meinen Fuß dagegen und umfasse mit einer Hand den Türgriff, mit der anderen ziehe ich sie sachte zu mir her. Ihre Augen leuchten, ihre Hände streichen mir übers Gesicht, fahren mir durch die Haare und legen sich manchmal auch auf meine Brust. Durch den dünnen Stoff meines Hemds hindurch spüre ich den sanften Druck ihrer Fingerspitzen. Wir küssen uns zuerst schüchtern, fast ängstlich. Ich kann schmecken, ob sie ihre Zähnemit der normalen Zahnpasta geputzt oder in der Eile zusammen mit Tiffin und Willa die rosa Kinderzahnpasta benutzt hat.
    Ich fühle mich jedes Mal wie elektrisiert, wenn unsere Lippen sich berühren, und vergesse fast zu atmen. Ihre Lippen sind so weich und warm und glatt; meine fühlen sich dagegen fest und rau an. Wenn Kit auf der anderen Seite der Wand langsam und widerwillig die Treppe hinunterschlurft, will Maya sich jedes Mal von mir lösen. Sobald die Badezimmertür zuknallt, gibt sie dann nach und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Tür. Unsere Küsse werden wilder und verzweifelter, ich muss mich sehr zusammennehmen, um meine Hände nicht überall über Mayas Körper

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