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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Hände und stellt sich dann mit ausgebreiteten Armen in die Mitte, wie um uns damit aufzuhalten. Maya und ich laufen fast direkt auf sie zu und tun alles, um uns von ihr erwischen zu lassen, und es endet damit, dass wir zusammenstoßen und Willa uns beide fängt. Jetzt ist Maya dran, aber sie hat noch nicht richtig angefangen, als in der Ferne eine einsame Gestalt zu erkennen ist, die langsam auf uns zukommt. Es ist Kit, der sich mürrisch nach Hause schleppt, nachdem er in der Schule eine Stunde nachsitzen musste, weil er einen Lehrer beschimpft hatte.
    »Kit, Kit, wir spielen Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? «, brüllt Tiffin aufgeregt. »Mach doch mit! Bitte! Lochie und die Mädchen sind echt Nieten!«
    Kit hält bei uns an. »Mann, seid ihr kindisch«, sagt er. »Das ist mir zu blöd.«
    »Dann mach doch mit, und misch uns etwas auf«, antworte ich. »Mir fehlt der richtige Gegner, und ich könnte etwas mehr echten Wettkampf gebrauchen.«
    Kit lässt seine Tasche von der Schulter rutschen und zögert, hin- und hergerissen zwischen seiner üblichen Verachtung gegenüber der Familie und seinem Bedürfnis, einfach wieder mal ein Kind zu sein.
    »Oder hast du Angst, dass ich schneller bin als du?«, sage ich, um ihn zu ködern.
    »Davon träumst du wohl«, meint er nur und macht ein paar Schritte weiter zur Haustür, dreht sich dann jedoch wieder um. Er lässt die Tasche fallen und zieht seinen Blazer aus.
    »Jaaa!«, schreit Tiffin.
    »Du kannst in unser Team kommen!«, schreit Willa.
    »Wir haben keine Teams, Dummie!«, ruft Tiffin ihr zu.
    Bald stecken wir mitten in der nächsten Runde. Ich stehe wieder in der Mitte und bin fest entschlossen, Kit kreuz und quer herumzujagen – natürlich ohne ihn dann am Ende zu fangen. Er ist der Letzte, der sich auf der gegenüberliegenden Seite von der Mauer löst, typisch für ihn. Alle anderen haben es bereits geschafft. Er hat eine Ewigkeit lang abgewartet, um meine Geduld zu testen. Ich gehe auf und ab, drehe ihm den Rücken zu, bücke mich sogar, um meine Schuhe zu binden, aber er kennt alle meine Tricks. Erst als ich nur noch zwei Meter von ihm entfernt bin, regt er sich. Ganz offensichtlich will er es sich so schwer wie möglich machen. Er täuscht eine Bewegung an, rennt dann in die andere Richtung, zögert und weicht leicht zurück, als ich ihn stelle. Er grinst mich spöttisch und angeberisch an, ich kann die Entschlossenheit in seinen Augen sehen. Ich mache einen Satz auf ihn zu, er schafft es knapp an mir vorbei und sprintet los. Ich setze ihm nach, um ihn noch einzuholen, und erwische ihn genau in der Sekunde am Hemdkragen, als er an der Mauer anschlägt. Als er sich zu mir umdreht, strahlt sein Gesicht, wie ich es seit Jahren nicht mehr bei ihm gesehen habe.
    Wir spielen weiter, auch als es schon dunkel ist. Willa kann irgendwann nicht mehr und setzt sich auf die Stufen vor der Haustür. Mit ihren Rufen beteiligt sie sich weiter am Spiel. Maya strecktals Nächste die Waffen. Nur noch Tiffin, Kit und ich sind übrig, und plötzlich wird aus dem Spiel ein ernster Wettkampf. Tiffins Fußballertricks kommen ihm auch hier zugute, man kriegt ihn unglaublich schwer zu fassen. Kit zieht alle Register, um mich abzulenken und irrezuführen. Bald haben sich die zwei gegen mich verbündet, benutzen sich gegenseitig für Täuschungsmanöver, und ich komme aus der Rolle als Jäger nicht mehr heraus. Schließlich stürze ich mich wie ein rasender Stier auf Kit. Ich erwische ihn knapp vor der Mauer, aber er will nicht aufgeben, streckt sich weiter danach und zerrt mich mit. Wir fallen beide hin, ich halte ihn am Hemdzipfel fest, damit er mir nicht entkommt, während Tiffin zu Hilfe eilt und sich als menschliches Bindeglied zwischen Kit und der Mauer zur Verfügung stellt.
    »Ich hab gewonnen, ich hab gewonnen!«, brüllt Kit.
    »Du machst Sprüche!«, erwidere ich. »Du musst selber die Mauer berühren, das ist Betrug!«
    »Ich hab sie berührt!«
    »Von wegen!«
    »Ich habe Tiffs Hand berührt, und er hat die Mauer berührt!«
    »Das gilt nicht!«
    Ich habe Kit zu Boden geworfen, und er schreit nach Tiffin um Hilfe. Tiffin verlässt tapfer die sichere Wand und landet sofort auf Kit und mir. »Ich hab euch beide!«, rufe ich.
    »Betrüger, Betrüger!«, brüllen sie mir in die Ohren.
    Wir können uns vor Lachen und Erschöpfung nicht mehr rühren. Tiffin sitzt rittlings auf mir, und Kit, der sich gar nicht mehr einkriegt vor Lachen, erwischt einen Stecken, mit dem er die

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