Forbidden
dieser Moment des Zögerns verrät alles.
»Ja«, flüstere ich. »Ich will es auch.« Und ich fühle mich auf einmal ganz weich und schwach werden.
Seine Augen bohren sich nervös in meine, das Blut schießt ihm in die Wangen. Er blickt mich mit einer Mischung aus Begierde und Furcht an. »Wirklich?«
»Ja!«
Tränen und Lachen wirbeln in mir durcheinander. Ich streichle mit meiner Wange sanft seine, so sanft, dass seine Haut sich wie ein Schmetterlingsflügel anfühlt. Ich schließe die Augen und bewege meine Lippen zärtlich über sein Gesicht, bis mein ganzer Mund kribbelt. Ich spüre, wie er ebenfalls die Augen schließt, lang und tief ein- und dann wieder ausatmet. Meine Lippen suchen sich ihren Weg an seinem Hals entlang, versenken sich kurz in die Mulde unter seinem Schlüsselbein. Seine Finger umschließen meine, und er stöhnt leise. Ich hebe den Kopf und küsse ihn weich auf den Mundwinkel, bevor ich weitergleite. Sein Mund sucht meinen, und ich necke ihn, entziehe mich ihm, bis sein Atem immer schneller geht und er meine Hand loslässt, um nach meinem Kinn zu fassen und meinen Mund ihm entgegenzudrehen. Schließlich fangen wir an, uns zu küssen – weiche, sanfte, flüchtige, zärtliche Küsse. Durch meinen Körper laufen Schauder, und seine Hand an meiner Wange zittert. Er atmet heftiger, möchte mich gieriger küssen, aber ich widersetze mich, ich will diesen Moment so weit wie möglich in die Länge ziehen. Er berührt mein Gesicht, streicht mit den Fingern über meine Wange, und wir fahren mit unseren kleinen, federleichten Küssen fort, einander kaum berührend, so warm, so vertraut, so sacht, bis er schließlich hinter meinen Rücken langt und meinen BH aufhakt.
Er streicht mit zitternden Fingern über meinen Busen, umkreist meine Brustwarzen, was meinen Körper nervös und erregtzittern lässt. Er scheint seinen Atem anzuhalten, hat die Augen halb geschlossen, wirkt ganz konzentriert. Dann gibt er plötzlich einen merkwürdigen kleinen Laut von sich, als würde alle Luft aus seinen Lungen fahren. Ich lange nach dem Saum seines T-Shirts. Als er nicht protestiert, ziehe ich es ihm behutsam über den Kopf. Mit verstrubbelten Haaren taucht er wieder auf, fährt mit den Fingerspitzen über meine Haut, küsst meine Brüste. Ich knöpfe seine Jeans auf, und er atmet hastig ein, sein ganzer Körper zuckt bei meiner Berührung zusammen. Sein Atem streift heiß und feucht meine Wange, und sein Mund sucht wieder nach meinem, er küsst mich gieriger und verlangender. Sein Körper zittert, als er mich an sich drückt, und das greift auch auf meinen Körper über. Er hat seine Arme fest um mich geschlungen und presst seine Brust so heftig gegen meine, dass ich aufstöhne. Dann küsst er meinen Nacken, meine Schultern, meine Brustwarzen, hält zwischendurch inne, um Luft zu holen, seine Hände fahren über meinen Busen, meinen Bauch, unter meinen Slip. Er schiebt ihn nach unten, ich lasse ihn die Beine hinuntergleiten und steige heraus. Dann greife ich nach seiner Boxershorts, ziehe sie ihm herunter, und er kickt sie weg. Dann stehen wir beieinander. Nackt. Wir stehen im hellen Tageslicht nackt voreinander und umarmen uns.
Wie wunderbar, so beieinander sein zu können – die Tür ist offen, das Fenster ist geöffnet, die Vorhänge flattern im Wind! Die Regenwolken sind vorbeigezogen, die Sonne herausgekommen, und alles in meinem Zimmer strahlt hell und frisch. Lochan will instinktiv nach der Türklinke greifen und hält dann lachend inne. Plötzlich ist es, als wäre alles Lachen und Glück der Erde hier bei uns, in diesem Zimmer versammelt. Unsere Liebe, dererste Vorgeschmack unserer Freiheit – sogar die Sonne scheint ihre Zustimmung herabzusenden –, und endlich spüre ich, dass zwischen uns alles gut sein wird. Wir werden uns nicht für immer verstecken müssen. Die Menschen werden es akzeptieren, sie werden es akzeptieren müssen. Wenn sie sehen, wie sehr wir uns lieben, wenn sie begreifen, dass wir schon immer füreinander bestimmt waren, wenn sie merken, wie glücklich wir miteinander sind – wie können sie dann gegen uns sein? All unsere Kämpfe, so viele Hindernisse, weil wir doch nur das eine wollen: endlich diesen unvergleichlichen Augenblick erleben – uns endlich in den Armen halten, uns berühren, uns küssen, ohne ständig Angst haben zu müssen, dass uns jemand böse überrascht, ohne Schuldgefühl oder Scham – unsere Körper vereinen, unsere Seelen, jede Faser unseres
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