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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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dieses Licht getreten bin, wo ich hier bin, will ich es für immer festhalten, will ich meine Hand darum schließen, um diesen Augenblick später immer wieder betrachten zu können – den Augenblick, in dem mein neues Leben begann. Alles,was ich jemals ersehnt habe, ist hier und jetzt wirklich geworden, alles in diesem einen Moment. Das Lachen, die Freude, die Übermacht unserer Liebe. Das ist der Anfang des Glücks. Hier und jetzt beginnt alles neu.
    Dann kommt auf einmal von der Tür ein Aufschrei.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    Lochan
    Noch nie in meinem Leben habe ich einen so grässlichen Laut gehört. Ein Schrei voller Entsetzen, voll Hass, Wut und Zorn. Und er kommt immer näher und näher, wird lauter und lauter, verdrängt die Sonne, saugt alles in sich hinein: die Liebe, die Wärme, die Musik, die Freude. Löscht das strahlende Licht, das uns umgibt, peitscht gegen unsere nackten Körper, reißt uns das Lächeln von den Gesichtern, die Luft aus unseren Lungen.
    Maya umklammert mich erschrocken, sie hat die Arme um mich geschlungen, presst sich fest an mich, als würde sie ihren Körper mit meinem verschmelzen wollen, verbirgt ihr Gesicht an meiner Brust. Einen Augenblick lang kann ich mich nicht rühren, liege ich reglos auf ihr, will nur sie beschützen, ihren nackten Körper mit meinem bedecken. Dann dringt wieder das Schreien und Kreischen und Brüllen zu mir, entsetzt, wild, hysterisch, wie in völliger Raserei hervorgestoßen. Ich zwinge mich, den Kopf zu heben – und sehe in der geöffneten Tür unsere Mutter stehen.
    Kaum haben sich unsere Blicke gekreuzt, stürzt sie sich schon auf mich, greift nach meinen Haaren, reißt meinen Kopf mit erstaunlicher Kraft zurück. Ihre Fäuste prasseln auf mich ein, ihre langen Nägel krallen sich in meine Arme, kratzen über meine Schultern, meinen Rücken. Ich versuche nicht einmal, sie abzuschütteln. Meine Arme umschlingen Mayas Kopf, mein Körperpresst sich auf ihren, bildet einen menschlichen Schutzschild zwischen ihr und dieser Rasenden, versucht verzweifelt, sie vor dem Angriff zu schützen.
    Maya schreit unter mir voller Grauen, drückt sich, so fest sie kann, in die Matratze, als könnte sie darin verschwinden, zieht mich mit aller Kraft an sich. Aus den grässlichen Schreien beginnen sich einzelne Wörter zu formen, sie schneiden in mein erstarrtes Gehirn: »Runter von ihr! Runter von ihr! Du Bestie! Du Monster! Runter von meiner Kleinen! Runter! Runter! Runter!«
    Ich will mich nicht wegrühren, will Maya nicht loslassen, auch nicht, als ich weiter an den Haaren gezerrt werde und schon beinahe aus dem Bett falle. Als Maya auf einmal erkennt, dass der Eindringling unsere Mutter ist, kämpft sie sich selbst aus meiner Umklammerung frei.
    »Nein! Mum! Lass ihn los! Lass ihn los! Er hat nichts getan! Was machst du da? Du tust ihm weh! Tu ihm nicht weh! Tu ihm nicht weh! Tu ihm nicht weh!«
    Sie schreit sie jetzt an, schluchzt vor Wut und Grauen, schiebt sich unter mir hervor, versucht, Mum von mir fortzustoßen, aber ich werde das nicht zulassen, ich werde nicht zulassen, dass sie sich berühren, dass dieses Monster auch noch Maya packt. Als ich sehe, wie sie ihre Klauen auch nach Maya ausstreckt, um ihr übers Gesicht zu kratzen, stoße ich mit meinem Arm wild um mich und erwische dabei Mums Schulter. Sie taumelt rückwärts, es tut einen Schlag, Bücher poltern aus dem Regal auf den Boden, und dann ist sie fort. Ihre Schreie hallen ihr nach, während sie die Treppe hinunterstürmt.
    Ich mache einen Satz aus dem Bett und zur Tür, knalle sie zu, schiebe den Riegel vor.
    »Schnell!«, rufe ich Maya zu, hebe ihren Slip vom Boden auf, greife nach einem T-Shirt auf ihrem Stuhl und werfe ihr beides zu. »Zieh das an. Schnell! Sie wird gleich mit Dave oder sonst wem zurückkommen. Der Riegel ist nicht stark genug, um –«
    Maya sitzt auf ihrem Bett, hat das Laken bis zu den Schultern hochgezogen, ihre Haare sind wirr und zerzaust, ihr Gesicht ist vom Schock kreidebleich und von Tränen überströmt.
    »Sie kann uns nichts tun«, sagt sie zitternd. »Sie kann uns nichts tun! Sie kann uns nichts tun!« Ihre Stimme wird immer lauter.
    »Alles in Ordnung, Maya. Alles in Ordnung. Zieh das an. Sie wird gleich wieder da sein!«
    Ich kann nur meine Boxershorts finden, wo ich meine Hose und mein T-Shirt gelassen habe, weiß ich nicht mehr.
    Maya zieht sich an, springt auf und rennt ans offene Fenster. »Wir können rausklettern«, ruft sie. »Wir können springen

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