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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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du noch nie einen Jungen geküsst hast! Warte bis Freitag, und danach kannst du das auf deiner Liste abhaken.«
    »Vielleicht … Francie, ich muss jetzt los. Ich bin eh schon zu spät. Tiffin und Willa warten bestimmt schon.«
    Francie grinst mich an. »Du musst mir danach alles erzählen, Maya Whitely. Jedes kleine Detail. Das schuldest du mir!«
    Ich muss gestehen, die Aussicht auf ein Date mit Nico bewirkt, dass ich mich um einen Bruchteil besser fühle. Einen Bruchteil weniger unnormal, und das ist schon mal was. Als ich abends am Küchentisch sitze und Tiffin und Willa bei den Hausaufgaben helfe, wandern meine Gedanken immer wieder zurück zu unserem kleinen Flirt, zu seinem Lächeln. Das ist nicht viel – es reicht auch nicht annähernd, um die riesige Leere in meinem Innern zu füllen, aber es ist immerhin etwas. Es ist immer schön, von jemand angelächelt zu werden. Es ist immer schön, von jemand gemocht zu werden. Auch wenn es die falsche Person ist.
    Tiffin und Willa haben es gleich mitbekommen. Ich war zehn Minuten zu spät, und als Tiffin wissen wollte, warum, rutschte es mir in meiner leichten Verwirrung und Benommenheit raus. Dumm, wie ich bin, erzählte ich ihm, ich hätte noch mit einem Jungen geredet. Ich dachte, damit hätte sich’s, aber ich vergaß, dass Tiffin schon fast neun ist. »Maya hat einen Freund! Maya hat einen Freund! Maya hat einen Freund!«, sang er auf dem ganzen Nachhauseweg.
    Willa blickte besorgt. »Heißt das, dass du bald weggehst und heiratest?«
    »Nein.« Ich lachte. »Das heißt nur, dass ich mit jemandem befreundet bin, der ein Junge ist, und vielleicht treffe ich mich manchmal mit ihm.«
    »Wie Mum und Dave?«
    »Nein! Überhaupt nicht wie Mum und Dave. Wahrscheinlich gehe ich nur ab und zu abends mit ihm aus. Und selbst wenn es häufiger sein sollte, dann doch nur ganz selten. Und nur, wenn Lochie zu Hause ist, um auf euch aufzupassen.«
    »Maya hat einen Freund!«, verkündet Tiffin, als Kit die Haustür zuknallt und wie ein Wirbelwind in die Küche stürmt, weil er Hunger hat.
    »Großartig. Ich hoffe, ihr zwei werdet glücklich miteinander und kriegt viele Kinder.«
    Beim Abendessen hat Tiffin jede Menge andere Dinge im Kopf – vor allem das Fußballspiel, zu dem sich alle seine Freunde draußen getroffen haben, unglückseligerweise auch noch vor unserem Haus, während er drinnen hocken muss, lustlos in seinen grünen Bohnen herumstochert und von Lochan nach der Schule gefragt wird. Willa nimmt zurzeit »Stoffe und Materialien« durch und will ständig wissen, woraus etwas gemacht ist: die Teller, Messer und Gabel, der Wasserkrug. Kit sitzt gelangweilt daneben, in einer seiner explosiven Launen, und versucht, alle zu provozieren, damit er dann im Auge des Sturms sitzen und über das Chaos lachen kann, das er um sich herum angerichtet hat.
    »Vier mal sieben?« Lochan nimmt Tiffins Gabel und zerteilt zwei grüne Bohnen. Tiffin schaut auf seinen Teller und verzieht das Gesicht.
    »Komm schon! Vier mal sieben. Das muss schneller gehen.«
    »Ich denke nach!«
    »Du musst es so machen, wie ich dir gesagt habe. Geh es in deinem Kopf durch. Einmal sieben ist sieben, zweimal sieben ist?«
    »Dreiunddreißig«, mischt Kit sich ein.
    »Dreiunddreißig?«, wiederholt Tiffin erwartungsvoll.
    »Tiff, du musst selber denken.«
    »Warum hast du zwei Bohnen auf meine Gabel gesteckt? Da verschluck ich mich und muss kotzen! Ich hasse grüne Bohnen!«, ruft Tiffin wütend.
    »Woraus sind grüne Bohnen gemacht?«, fragt Willa.
    »Aus Schlangenkacke«, erklärt ihr Kit.
    Willa lässt die Gabel fallen und blickt angeekelt auf ihren Teller.
    »Einmal sieben ist sieben«, fährt Lochan verbissen fort. »Zweimal sieben ist?«
    »Lochie, ich mag grüne Bohnen auch nicht!«, verkündet Willa.
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich nicht die geringste Lust, ihm beizustehen. Lochan hat genau sechs Wörter zu mir gesagt, seit er vor zwei Stunden heimgekommen ist: »Haben sie ihre Hausaufgaben schon gemacht?«
    »Tiffin, du musst doch wissen, was zweimal sieben ist! Zähl doch einfach sieben und sieben zusammen, verdammt noch mal!«
    »Ich kann das nicht alles aufessen, du hast mir zu viel auf den Teller getan!«
    »Hey« – Kit legt den Kopf schräg –, »hast du gerade gehört, wie sie gejubelt haben, Tiff? Klingt so, als hätte Jamie noch ein Tor geschossen.«
    »Sie spielen mit meinem Fußball!«
    »Kit, lass ihn in Ruhe!«, fährt Lochan ihn an.
    »Ich bin fertig.« Willa schiebt

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