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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Furcht, dass wir im kalten Licht des Morgens gezwungen sein werden, uns darüber Rechenschaft abzulegen, dass das ein furchtbarer Fehler war. Eine riesige Dummheit. Und dass wir gezwungen sein werden, diese Nacht ganz tief in unserem Gedächtnis zu vergraben, als wäre sie nie gewesen. Ein Geheimnis, das wir für den Rest unseres Lebens ganz weit hinten in einer Schublade verstecken müssen, voller Scham, bis die Erinnerung daran immer weiter verblasst. Bis alles zu Staub zerfällt. Und es so ist, als hätte uns ein Schmetterling mit seinen Flügeln kurz gestreift, nicht mehr. Das Gespenst von etwas, das sich nie ereignet hat und ausschließlich in unserer Phantasie existiert.
    Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass das nur ein einziger Moment in meinem Leben gewesen sein wird, schon vorüber, bevor er richtig begonnen hat, bereits jetzt Vergangenheit. Ich muss ihn mit aller Kraft festhalten. Ich darf Maya nicht erlauben, sich von mir zu lösen, denn das erste Mal in meinem Leben fühlt sichmeine Liebe zu ihr vollkommen rund an, und alles, was zu diesem Augenblick hingeführt hat, bekommt plötzlich einen Sinn, als hätte das alles genau so sein sollen und nicht anders. Als ich auf ihr Gesicht mit den müde geschlossenen Augen blicke – die blasse Haut, die Sommersprossen auf den Wangen, die langen dunklen Wimpern –, werde ich von Schmerz und Trauer überwältigt, so etwas wie Heimweh befällt mich, eine Sehnsucht nach etwas, das ich nie haben kann. Sie spürt, dass ich sie anschaue, schlägt die Augen auf und lächelt. Aber es ist ein trauriges Lächeln, als wüsste sie ebenfalls, wie zerbrechlich unsere Liebe ist, wie stark gefährdet durch die Welt draußen. Der Schmerz bohrt sich immer tiefer in mich hinein, und alles, was ich denken kann, ist: wie schön es war, sie zu küssen, und wie kurz dieser Moment und wie sehr ich mir wünsche, dass das zwischen uns noch einmal geschieht.
    Sie fährt fort, mich mit einem schüchternen kleinen Lächeln anzuschauen, als würde sie auf etwas warten. Als wüsste sie auch, dass zwischen uns etwas ganz Großes geschehen ist. Mein Gesicht brennt, mein Herz pocht, mein Atem geht unwillkürlich schneller – und sie merkt es. Sie hebt den Kopf von meiner Brust und fragt: »Willst du mich noch einmal küssen?«
    Ich nicke stumm, mein Herz pocht noch schneller.
    Sie schaut mich an. »Dann mach, Lochie.« Ich spüre ihre Erwartung und Hoffnung.
    Ich schließe die Augen. Mein Atem setzt fast aus. In mir wird die Verzweiflung immer größer. »Ich – ich glaube nicht, dass ich …«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mir Sorgen … Maya, was, wenn wir nicht aufhören können?«
    »Müssen wir doch nicht …«
    Ich hole tief Luft und wende den Kopf kurz ab. Die Luft ringsum vibriert vor Hitze. »Daran dürfen wir noch nicht mal denken!«
    Das Strahlen in ihren Augen verschwindet, sie streicht mit den Fingern meinen Arm entlang. Sie wirkt traurig. Die Berührung erfüllt mich mit einer solchen Sehnsucht, ich hätte nie gedacht, dass mich die bloße Berührung einer Hand so aufwühlen könnte.
    »Gut, Lochie. Dann hören wir auf.«
    »Wir müssen. Versprich es mir.«
    »Ich verspreche es.« Sie streichelt mir die Wange, dreht mich wieder zu sich. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und beginne, sie zu küssen, zärtlich und sanft, und als ich das tue, verschwinden allmählich der Schmerz und die Sorge und die Einsamkeit und die Furcht, bis ich nur noch den Geschmack ihrer Lippen schmecke, die Wärme ihrer Zunge, nur noch den Geruch ihrer Haut rieche, ihre Fingerspitzen spüre, ihre Liebkosungen. Und dann muss ich darum ringen, ruhig zu bleiben, ihre Hände haben sich fest um mein Gesicht gelegt, ihr Atem geht schnell und streift heiß meine Wangen, ihr Mund ist warm und feucht. Meine Hände wollen sie überall berühren, aber ich darf nicht, ich darf nicht, und wir küssen uns so heftig, dass es wehtut – es tut so weh, dass ich sie nicht überall berühren darf, es tut so weh, wir küssen uns so heftig … Ich darf nicht … ich darf nicht –
    »Lochie …«
    Was kümmert mich das Versprechen, ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, warum ich so darauf bestanden habe. Es kümmert mich überhaupt nichts mehr … außer … außer –
    »Lochie, sachte –«
    Ich presse meine Lippen wieder auf ihren Mund und halte sie ganz fest umarmt.
    »Lochie, hör auf!« Diesmal stößt sie mich von sich weg und hält mich auf Abstand. Ich sehe erst nur ihren Mund, ihre

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