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Forbidden

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Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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Lippen, ich will jetzt nicht losheulen. »Du fehlst mir«, flüstere ich.
    »Du fehlst mir auch.« Er blickt immer noch auf Willas Lesebuch. Seine Augen glänzen seltsam. »Vielleicht –« Seine Stimme ist so tonlos, dass er noch einmal ansetzt. »Vielleicht solltest du DiMarco eine zweite Chance geben. Ich habe gehört, dass er – dass er ziemlich hinter dir her ist!« Ein gezwungenes Lachen.
    Ich starre ihn wie vom Donner gerührt an. Ich fühle mich, als hätte mir jemand einen Schlag auf den Kopf gegeben. »Willst du das wirklich?«, frage ich und bemühe mich krampfhaft, ruhig zu bleiben.
    »Nein – nein. Ich will das überhaupt nicht. Aber vielleicht … vielleicht würde das helfen?« Er schaut mich an. Ich sehe die Verzweiflung in seinem Gesicht.
    Ich presse weiter die Tasse gegen meine Lippen, bis ich sicher bin, dass ich nicht heulen werde. Seinen Vorschlag wälze ich wütend in meinem Kopf. »Dir helfen oder mir?«
    Seine Unterlippe zittert einen Moment, und er beißt sofort darauf. Mit den Händen knickt er nervös die Ecken von Willas Lesebuchseite um. »Weiß ich nicht. Vielleicht uns beiden«, antwortet er hastig.
    »Dann musst du aber mit Francie ausgehen«, erwidere ich.
    »Okay.« Er hält den Blick gesenkt.
    Einen Moment lang bin ich sprachlos. »Du … aber … ich dachte, du bist nicht in sie verliebt?« Mir ist, als müsste der Schrecken, der in mich fährt, alles um mich herum erstarren lassen.
    »Bin ich auch nicht. Aber wir müssen etwas tun, Maya. Wir müssen uns mit anderen treffen. Das ist – ist der einzige Weg, um –«
    »Um was?«
    »Um – um darüber hinwegzukommen. Damit das Leben weitergeht.«
    Ich setze meine Tasse ruckartig auf dem Tisch ab, Tee schwappt auf meine Hand. »Glaubst du, da komm ich einfach so drüber hinweg?«, rufe ich. Blut schießt mir ins Gesicht.
    Er zieht den Kopf und die Schultern hoch, als würde ich ihn gleich prügeln wollen. Abwehrend hält er die Hand vors Gesicht. »Nicht, ich … Bitte – bitte mach es nicht noch schlimmer.«
    »Wie könnte ich?«, stoße ich hervor. »Wie könnte ich denn daran noch etwas schlimmer machen?«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass wir etwas unternehmen müssen. Ich kann so nicht weitermachen – ich kann nicht!« Er holt mühsam Luft und wendet sich ab.
    »Ich weiß«, sage ich leise und zwinge mich, ruhiger zu werden. »Ich auch nicht.«
    »Aber was sollen wir sonst tun?« Seine Augen flehen mich an.
    »Gut.« Ich beschließe, alle meine Gedanken und Gefühle auszublenden. »Ich werde es Francie morgen sagen. Sie wird ganz aus dem Häuschen sein. Aber ich mag sie echt gern, Lochie. Du kannst sie nicht einfach nach einer Woche wieder abservieren.«
    »Werd ich auch nicht.« Er schaut mich an. In seinen Augenstehen Tränen. »Ich werde mit ihr zusammenbleiben, so lange sie will. Ich werde sie heiraten, wenn sie das möchte. Was macht es schon für einen Unterschied, mit wem ich den Rest meines Lebens verbringe, wenn es nicht mit dir sein kann?«
    Alles fühlt sich heute anders an. Das Haus ist kalt und fremd. Kit, Tiffin und Willa wirken, als wären sie nur Stellvertreter des wirklichen Kit, des wirklichen Tiffin und der wirklichen Willa. Ich kann Lochan nicht anschauen, der da ist und für mich doch nicht da. Ich habe ihn für immer verloren. Die Straßen auf dem Weg zur Schule haben sich über Nacht verwandelt. Ich könnte genauso gut in einer fremden Stadt sein, in irgendeinem sehr fernen Land. Die Fußgänger um mich herum fühlen sich eigenartig leblos an. Ich selbst fühle mich eigenartig leblos, wie nicht lebendig. Ich bin mir nicht mehr sicher, wer ich bin. Das Mädchen, das vor dieser Nacht existiert hat, vor dem Kuss, ist ausgelöscht worden. Ich bin nicht mehr länger die, die ich war; aber ich weiß auch noch nicht, wer ich sein werde. Das aufgeregte Hupen der Autos gellt mir überlaut in den Ohren, das Geräusch meiner eigenen Schritte auf dem Pflaster, vorbeifahrende Busse, Läden, deren Rollgitter hochgezogen werden, das Geschnatter von Kindern auf dem Weg zur Schule.
    Das Gebäude kommt mir größer vor als in der Erinnerung: eine triste, graue Betonlandschaft. Schüler eilen an mir vorbei, die alle aussehen, als wären sie Statisten in einem Film. Ich muss mich schneller bewegen, muss mit dem Strom schwimmen. Langsam, wie in Zeitlupe, steige ich die Treppe hoch, eine Stufe nach der anderen. Alles schubst und drängelt an mir vorbei. Als ich mein Klassenzimmer erreicht habe, sehe ich Dinge,

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