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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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immer noch Angst.
    »Nichts Ernstes, nur eine Panikattacke. Sie helfen uns, wenn Sie ruhig und gelassen bleiben. Setzen Sie sich doch etwas zu ihm!« Mrs Shah lässt ihren Medizinkoffer zuschnappen und verschwindet aus meinem Blickfeld, gefolgt von Miss Azley.
    Die Krankenschwester und die Lehrerin haben sich auf die andere Seite des Klassenzimmers verzogen und reden schnell und leise miteinander. Maya zieht einen Stuhl herbei und setzt sich vor mich, ihre Knie berühren meine. Sie ist von dem Schock ganz blass, ihre Augen bohren sich fragend in meine.
    Ich stütze mich mit den Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab, blicke sie an und bringe ein schüchternes Lächeln zustande. Ich würde gern einen Witz machen, aber zu atmen und gleichzeitigzu reden ist viel zu anstrengend. Um Maya zu beruhigen, versuche ich mit dem Zittern aufzuhören und presse meine rechte Faust gegen den Mund, um die Schluckaufgeräusche zu dämpfen. Mit der linken Hand halte ich ihre umklammert, ich will sie gar nicht mehr loslassen.
    Sie streicht mir über mein verschwitztes Gesicht, nimmt dann meine Faust und zieht sie langsam von meinem Mund weg.
    »Lochie«, flüstert sie besorgt. »Was ist denn?«
    Mir fällt Hamlet wieder ein und die Verschwörungstheorie, an die ich auf einmal geglaubt habe. Wie lächerlich von mir!
    »N-nichts.« Atmen. »Nur Dummheit.« Ich muss mich ganz stark konzentrieren, um die Wörter herausbringen zu können, und schnappe keuchend nach Luft. Weil ich spüre, wie sich mir die Kehle zusammenzieht, schüttele ich entschuldigend den Kopf, lächle ein wenig und sage noch einmal: »Nur D-Dummheit. Tut mir leid –« Ich beiße mir auf die Lippe.
    »Du musst dich doch nicht entschuldigen, Lochie.« Sie lächelt mich an und streichelt meine Hand. Unwillkürlich halte ich mich an ihrem Ärmel fest, weil ich Angst habe, sie könnte eine Fata Morgana sein und sich plötzlich vor meinen Augen auflösen.
    Die Glocke klingelt. Wir zucken beide zusammen.
    Ich spüre, wie mein Puls wieder zu rasen beginnt. »Maya, b-bitte geh nicht! B-bitte bleib noch –«
    »Natürlich bleibe ich, Lochie. Ich geh nicht fort.«
    So nah beieinander waren wir die ganze Woche nicht. Es ist das erste Mal seit dem schrecklichen Abend auf dem Friedhof, dass sie mich berührt. Ich schlucke und nage an meiner Unterlippe. Ich muss mich zusammennehmen, denn es sind noch zwei Personen im Raum. Ich darf jetzt nicht in Tränen ausbrechen.
    Maya bemerkt meine Anspannung. »Lochie, es ist alles in Ordnung. Du hattest das schon mal, erinnerst du dich? Kurz nachdem Dad uns verlassen hatte, als wir beide ganz frisch in Belmont waren. Das legt sich gleich. Du bist gleich wieder normal.«
    Aber ich will nicht, dass alles wieder normal ist. Nicht, wenn das heißt, dass sie dann meine Hand loslässt. Nicht, wenn das heißt, dass wir uns dann wieder wie zwei höfliche Fremde benehmen.
    Nach einer Weile gehen wir hinunter in die Krankenstation. Mrs Shah überprüft noch einmal meinen Puls und meinen Blutdruck und händigt mir eine Broschüre zu Panikattacken und psychischen Problemen aus. Wieder ist die Rede davon, dass ich einen Termin bei der Schulpsychologin ausmachen soll, dass der Prüfungsdruck vielleicht zu groß ist, dass ich aufpassen muss, mich nicht zu überarbeiten, dass es wichtig ist, genug Schlaf zu bekommen … Irgendwie scheint es mir zu gelingen, überall die richtigen Sätze von mir zu geben, ich nicke und lächle so überzeugend, wie ich kann, während ich innerlich immer noch zittere.
    Wir gehen schweigend nach Hause. Maya bietet mir ihre Hand an, doch ich greife nicht danach. Ich fühle mich gefestigter. Sie fragt mich, ob es einen Auslöser für meine Panikattacke gegeben hat. Als ich den Kopf schüttle, lässt sie das Thema fallen. Sie hat verstanden, dass ich nicht darüber reden möchte.
    Zu Hause sitze ich angespannt am äußersten Ende des Sofas. Jetzt wäre der richtige Augenblick dafür. Wir sind allein, und keiner kann uns stören. Wir haben Zeit für ein ausführliches Gespräch. Jetzt müsste ich mich noch einmal bei ihr entschuldigen – für alles, was ich an dem Abend vor fast einer Woche gesagt habe, ihr noch einmal erklären, warum ich da so ausgerastet bin, herausfinden, ob sie immer noch wütend auf mich ist, und ihrgleichzeitig signalisieren, dass ich sie nicht zu einer unnormalen Beziehung überreden will. Aber ich kann die Worte dafür nicht finden und traue mich nicht, überhaupt irgendetwas zu sagen. Die Panikattacke und

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