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Forbidden

Forbidden

Titel: Forbidden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabitha Suzuma
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qualvolles Lachen von mir. Dann wische ich mir mit dem Ärmel über die Augen, aber gleichzeitig spüre ich, wie mir eine Träne die Wange hinunterläuft.
    »Willst du dich vielleicht ein bisschen hinlegen und schlafen?«
    Die Sorge in ihrer Stimme bringt mich noch um. »Nein. Ichweiß nicht. Ich – ich denke … Ach, verdammt!« Noch eine Träne läuft mir die Wange hinunter, und ich wische sie wütend weg. »Scheiße! Was soll das denn?«
    »Lochie, sag’s mir endlich! Was ist passiert? Was ist in der Schule geschehen?« Sie klingt verstört, beugt sich zu mir, streckt eine Hand aus, um mich zu berühren.
    Ich hebe den Arm, um sie abzuwehren. »Lass mich! Ich brauch nur noch etwas –« Ich kann es nicht mehr zurückhalten, ich kann nicht mehr. Es zerreißt mich fast, so sehr versuche ich, das Schluchzen zu unterdrücken. Ich halte die Hände vors Gesicht.
    »Lochie, alles wird gut! Bitte … es gibt doch keinen Grund …« Ihre Stimme fleht mich leise an.
    Es bricht aus mir heraus. »Ich – ich versuch es ja … aber ich kann nicht … ich – ich schaff es nicht –«, stoße ich schluchzend hervor. Ich möchte nicht, dass Maya mich in diesem Zustand erlebt. Ich will auch nicht, dass sie geht. Ich muss unbedingt weg von diesem Sofa, raus hier, aber die Beine gehorchen mir nicht mehr. Ich bin gefangen. Wieder beginnt in mir Panik hochzusteigen.
    »Hey, hey, hey.« Maya greift nach meiner Hand. Mit der anderen streicht sie mir sanft über die Wange. »Schsch, schsch. Alles gut, alles gut. Das war einfach nur etwas viel die letzte Zeit. Lochie, schau mich an! Schau mich an! Hat es was mit unserem Streit zu tun? War es das? Wollen wir nicht noch mal darüber reden?«
    Ich bin zu erschöpft, um noch dagegen anzukämpfen. Ich merke, wie ich zusammensacke, wie mein Oberkörper langsam zur Seite rutscht, bis mein Kopf an ihrer Schulter lehnt. Ich bedecke mit der Hand das Gesicht. Sie streicht mir über die Haare, führt meine andere Hand an ihre Lippen und fängt an, meine Finger zu küssen.
    »Auf – auf dem Friedhof«, sage ich und schließe die Augen. »Bitte sag mir die Wahrheit. Ich will es wissen. Hat es gestimmt, was du da …?« Ich versuche, Luft zu holen.
    »Oh Gott, Lochie, nein!«, ruft sie. »Natürlich nicht! Ich war nur so wütend auf dich, weil du –«
    Erleichterung durchströmt mich, schwemmt mich fast davon. »Maya, mein Gott, ich hab gedacht, es wäre alles vorbei. Ich dachte, ich hätte alles ruiniert.« Ich richte mich auf, wische mir übers Gesicht. »Es tut mir so leid! Alles, was ich da gesagt habe. Ich bin total ausgerastet. Ich dachte, du wolltest … ich dachte, du –«
    »Ich wollte dich nur berühren, Lochie«, sagt sie leise. »Ich weiß, dass wir nicht miteinander schlafen dürfen, ich weiß das doch. Ich weiß, dass Tiffin und Willa uns weggenommen würden, wenn irgendjemand es herausfände. Ich dachte nur, wir könnten uns doch trotzdem berühren und auf andere Weise lieben.«
    Ich schnappe unter Tränen verzweifelt nach Luft. »Ich weiß. Ich doch auch. Ich doch auch! Aber wir müssen vorsichtig sein. Wir dürfen uns nicht hinreißen lassen. Wir dürfen nicht … das Risiko … Tiffin und Willa …«
    Ich sehe die Trauer in ihren Augen. Am liebsten hätte ich aufgeschrien. Es ist so ungerecht, so verdammt ungerecht.
    »Aber vielleicht irgendwann, eines Tages, hm?«, flüstert Maya lächelnd. »Eines Tages, wenn sie erwachsen sind, dann können wir auch auf und davon. Ein neues Leben anfangen. Als richtiges Paar. Nicht länger Bruder und Schwester. Frei von allen Zwängen.«
    Ich nicke und bemühe mich, genauso hoffnungsvoll wie sie in die Zukunft zu sehen. »Vielleicht. Ja.«
    Sie lächelt mich an, schlingt die Arme um meinen Hals und legt ihr Gesicht an meine Schulter.
    »Und bis dahin können wir trotzdem zusammen sein. Wir können uns umarmen und uns berühren und uns küssen.«
    Ich nicke und lächle sie durch meine Tränen hindurch an. Plötzlich wird mir klar, wie viel wir haben. »Und das Wichtigste hast du dabei ganz vergessen«, flüstere ich.
    Ihre Mundwinkel zucken. »Was denn?«
    Ich lächle immer noch. »Wir können uns lieben.« Ich schlucke, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden. »Es gibt keine Gesetze und keine Grenzen für Gefühle. Wir können uns so sehr und so tief lieben, wie wir wollen. Keiner, Maya, keiner kann uns das fortnehmen.«

Achtzehntes Kapitel
    Maya
    »Warum holst uns heute du ab?«
    »Weil es Lochan nicht so gut geht.«
    »Hat

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