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Forgotten

Forgotten

Titel: Forgotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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um den Körper.
    »Nein, sie ist –«
    Bevor ich den Satz beenden kann, ist Luke schon die Verandastufen hinaufgesprungen und küsst mich.
    Heftigst.
    Er nimmt mein Gesicht in beide Hände und drängt sich an mich, so dass zwischen uns nur noch ein paar Zentimeter Platz sind. Na ja, ein Zentimeter vielleicht.
    Erst tue ich gar nichts, stehe nur mit hängenden Armen da, dann schlinge ich sie um ihn, fest und noch fester. Luke schiebt mich ins Haus und wirft die Tür mit dem Fuß hinter uns zu. Seine Lippen sind immer noch auf meinen, und wir küssen uns, als müsste einer von uns gleich sterben.
    »Das mit dem Abstand geht einfach nicht«, flüstert er, als er schließlich Atem holt. Er blickt mir in die Augen, die Stirn gegen meine gelehnt, und hält in den Händen immer noch mein Gesicht, als wolle er auf keinen Fall erlauben, dass ich den Blick abwende.
    Als wollte er ganz sichergehen, dass ich ihn sehe.
    Und, mein lieber Schwan, ich sehe ihn.
    Sein Blick ist traurig, aber entschlossen. Ich erkenne darin, dass er nicht die geringste Absicht hat, mich loszulassen, und eigentlich will ich das ja auch gar nicht.
    »Dann lassen wir es eben«, flüstere ich als Antwort, lege meine Hände sacht auf seine und schiebe sie nach unten zu meinem Hals, dann weiter abwärts in Richtung Taille. Die Geste scheint ihn zu beruhigen, und seine Angst lässt allmählich nach.
    »Verzeihst du mir, London?«, fragt er.
    »Ja«, sage ich, ohne zu zögern.
    Stimmt, er hat mich angelogen. Aber er liebt mich, und ich liebe ihn, und kein Mensch ist ohne Fehler. Ich sehe ihn nicht in meiner Zukunft, aber trotzdem glaube ich fest daran, dass er aus dieser Sache seine Lehre ziehen wird. Er ist kein leichtfertiger Mensch.
    Luke küsst mich erneut, diesmal sanfter. Ich versuche, an gar nichts zu denken und mich einfach dem Augenblick zu überlassen, aber in meinem Hinterkopf spukt hartnäckig die Frage herum, wann meine Mutter wohl nach Hause kommen wird.
    Ein Schatten bewegt sich, und ich mache mich hastig von Luke los, als wären wir ertappt worden.
    »Was ist?«, fragt er und sieht sich um.
    »Nichts«, sage ich und werfe einen Blick über die Schulter, nur um ganz sicher zu sein. »Ich hab bloß gedacht, meine Mom wäre reingekommen.«
    »Vielleicht sollte ich besser gehen …«
    »Nein!«, sage ich heftiger als beabsichtigt, und er lacht. »Nein«, sage ich noch einmal leiser, gehe wieder auf ihn zu und nehme seine rechte Hand in meine. »Bleib noch.«
    Ich bin verlegen und aufgeregt, und irgendwie muss meine Stimme einen suggestiven Unterton gehabt haben, denn Luke wird ein bisschen rot.
    »Wollen wir nach oben gehen?«, fragt er und drückt meine Hand fester.
    »Ja, aber …«
    »Aber was?« Er beugt sich ein Stück herab, um mir forschend in die Augen zu blicken.
    Ich weiß nicht, wie ich es vernünftig ausdrücken soll, also stottere ich mir etwas zurecht.
    »Es wird – ich meine, wir haben keinen …«
    »Keinen was? Sex?«
    Er sieht mich immer noch an, während er das Wort ausspricht, und natürlich werde ich knallrot und komme mir blöd vor, weil ich das Thema überhaupt erst angeschnitten habe.
    »Ja, das meinte ich«, nuschle ich.
    »Das hatte ich auch gar nicht vor«, sagt er, den Blick immer noch auf mich gerichtet. Wie kann er in so einer Situation so locker bleiben? Hat er die gleiche Unterhaltung etwa schon öfter geführt? Ich will etwas sagen, aber er schneidet mir das Wort ab. »Zumindest nicht heute.«
    Mein Magen flattert. »Gut«, sage ich und steige die Treppe hoch, seine Hand immer noch in meiner. »Nur dass es da keine Missverständnisse gibt.«
    Hinter mir meint Luke: »Ich hab meinen Eltern gesagt, dass ich heute bei Adam übernachte.«
    Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm um.
    »Was? Im Ernst?«
    »Ja«, sagt er und sieht mich verschwörerisch an.
    »Und wo wolltest du schlafen?«
    »Im Van.«
    »Wieso denn das?«
    »Weil ich nicht wusste, ob du heute Abend überhaupt da bist. Du hättest dich ja mit Jamie vertragen haben können oder was weiß ich. Du hättest bei ihr sein können. Ich hab gedacht, dir nachzustellen würde viel schwieriger werden«, sagt er mit einem Lachen.
    Ein Lächeln huscht mir übers Gesicht, weil ich das irgendwie süß finde: Luke riskiert einen Krach mit seinen Eltern und ist bereit, die ganze Nacht im Auto zu verbringen, nur um mich zurückzuerobern.
    »Also, ich glaube, es wird noch eine ganze Weile dauern, bis meine Mom wiederkommt. Bis dahin kannst du hierbleiben, da hast du

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