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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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angelegt, die Augen spiegelnde
Leuchten, starr auf einen Punkt hinter der Garnbarriere gerichtet.
    „Was ist los?“
    „Da ist irgendwas, rund ums Lager. Hat eben
angefangen.“
    „Gelichter?“ James musste zweimal ansetzen mit dem
Wort, beim ersten Mal kam nur ein Krächzen.
    „Wissen wir nicht.“ Aber die Dikrana hielt er fest in
der Hand.
    Plötzlich krachte etwas gegen einen der Wagen. Die
jungen Hunde kläfften los und verkrochen sich bei Juniper, der gerade aus dem
Gilwissler kam. Triv fletschte die Zähne, das Knurren wurde zu einem Grollen,
das ihren ganzen Körper zittern ließ.
    „Was war das? Welcher Wagen?“
    „Weiß nicht. Der von den Graicos vielleicht.“ Der
Zigarillo zwischen Johns Lippen glomm auf.
    Dann krachte es noch einmal, diesmal hinter ihnen –
Brogues Wagen. Huschende Geräusche ringsherum, aber nichts zu sehen. Ein
seltsames, mahlendes Knirschen setzte ein, das sich nach nichts anhörte, was
James jemals gehört hatte. Ihm sträubten sich die Haare. Dann auf einmal ein
Sirren, das man gleichermaßen zu hören wie auf der Haut zu spüren glaubte. Er
rieb sich unwillkürlich die Arme. Die Hunde schrillten auf, fast wie
kreischende Katzen.
    „ Sikka darra ! Was war das denn?“, schrie Brogue
und riss seine Wagentür auf. „Da ist was gegen meinen Wagen geknallt!“
    Der Chef machte ihm ein Zeichen, still zu sein. Aber
die Hunde gaben keine Ruhe, die beiden jüngeren drängten sich immer noch
jaulend an Junipers Beine. Triv zerrte an dem Seil, an dem John sie hielt. Die
Gilwissel stampften und wieherten. Über all dem hörte der sirrende Ton nicht
auf, bis James ihn im Bauch, in der Kehle, den Zähnen spürte. Mit weit
aufgerissenen Augen starrte er in die Dunkelheit jenseits der fast
heruntergebrannten Feuer, versuchte die schwankenden Schatten der Schellenbäume
von huschenden Wesen zu unterscheiden.
    „Ruhigbleiben!“, flüsterte der Chef. „Bereit zur
Verteidigung. Nicht angreifen.“ Auch er hielt seine Dikrana in der Hand.
    Die Peregrini hatten bestimmt öfter mit nächtlichen
Umherschleichern zu tun. Aber normalerweise waren das Menschen oder Tiere,
während hier –
    Plötzlich riss das Sirren mit einem peitschenden Laut
ab. Nahezu im selben Moment brach ringsumher eine knirschende Mauer zusammen,
eine Mauer, die sie nicht gesehen hatten und die sich nun wimmelnd und
krabbelnd in ihr Lager ergoss – Krebse, Krebse von allen Seiten, sie mussten
kniehoch übereinander gestapelt um die Wagen gewartet haben –
    „Da! Das war es! Die Barriere! Durchgeschnitten!“,
keuchte James, der in all dem Gekrabbel gerade noch einen der weißlichen
Stränge lose dahinschlingern sah, bevor die Krabbenwoge ihn begrub.
    Dann brach das Chaos los. Die Gilwissel gerieten in
Panik, als sich die Welle aus unzähligen kleinen Viechern an ihren Hufen, ihren
Fesseln brach. Sie bäumten sich auf, sprangen blindlings umher und krachten
dabei gegen die Wagen. Juniper und Stanwell versuchten sie zu beruhigen, aber
dann brach das erste aus und galoppierte wiehernd in die Dunkelheit.
    „Verflucht! Der Graben! Die werden sich alle Beine
brechen!“, schrie Stanwell. „Die Seile hier sind auch losgeschnitten! Wir
müssen sie aufhalten!“ Er rannte dem fliehenden Pony hinterher.
    James stolperte noch schlafschwer über die
splitternden, platzenden Kawurassi, durch schleimige, zertretene Körper, schlug
die aggressiveren von seinen Hosenbeinen herunter, wurde schmerzhaft gekniffen,
bevor er die Ponys erreichte und Juniper zu Hilfe kommen konnte. Die um sich
schlagenden Hufe schleuderten weitere Krebse durch die Luft und bedrohten auch
die Helfer. Es gelang ihnen, die übrigen vier Gilwissel in den Griff zu
bekommen und um die Feuer zusammenzutreiben, wo noch nicht so viele Krebse
waren. Inzwischen war fast die ganze Truppe auf den Beinen. Das Hundegebell betäubte
die Ohren und überdeckte das unheimliche Mahlen, mit dem die Kawurassi das
Lager überfluteten. Sie fielen jetzt auch von den Wagendächern. Jakobe tanzte
mit einer Palintegrus-Schale wie eine Hexe umher und streute mit einer Kelle
Glut auf den zappelnden Boden. Aruza und Taizia nahmen sich zwei der anderen
Schalen und machten es ihr nach.
    „Verschließt die Fenster und die Wagentüren!“, rief
der Chef. „Haltet die Kinder drinnen!“ Besonnen wie immer, war er damit
beschäftigt, die Garnbarrieren erneut zu schließen. John und Halfast kamen ihm
zur Hilfe. Ohne dass weitere Kommandos nötig waren, verteilten sich die anderen
rings um

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