Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
Menüs, und nach anfänglichem
Zögern auf beiden Seiten kamen sie auch mit den Leuten vom Gut ins Gespräch.
    James saß da und hörte zu und kippte hin und wieder
Bier nach, wenn die Umrisse wieder schärfer zu werden drohten. Vor seinen Füßen
lag Schneemann unter dem Tisch, der als Gage für seinen Auftritt als Jagdhund
eine ganze Ziegenkeule bekommen hatte. Oona Inglewing mochte Hunde und hatte
eben noch ihre Ansicht verkündet, dass Orolo mehr davon brauchte. Es wurde
überhaupt so einiges erzählt, was deutlich machte, wie anders die Gutsherrin
ihren Besitz und ihre Leute führte, als das sonst in Orolo üblich war. Sie
stammte aus der Präfektur Lorweis im Westen, wo sie ganz in der Nähe des Hofes
von Edinnilor aufgewachsen war und gelebt hatte, bis ihre Schwiegertochter in
Orolo starb. Dann war sie hergezogen, um ihren damals dreijährigen Enkel
aufzuziehen, für den ihr Sohn wegen seiner Arbeit in den Minen nicht genug Zeit
hatte. Diesen Besitz hier hatte sie aus dem Nichts aufgebaut, erzählten die
Leute stolz, anfangs sei hier nicht mehr als die übliche Hütte gewesen, in der
ihr Sohn Leander Inglewing mit seiner Familie gehaust hatte. Sie hatte Bäume
und Sträucher aus ihrer Heimat angepflanzt und einige Früchte und Gemüse, die
man in Orolo bis dahin gar nicht gekannt hatte. Alle Teile der gewaltigen
Hecke, die heute die Stadtmauer von Halmyre krönte, waren hier auf ihrem Gut
gezogen worden. Hier gab es den besten Gelichterschutz in ganz Orolo, davon
waren die Leute überzeugt, und sie feierten umso ausgelassener, als sie
wussten, dass sich die übrigen Einwohner der Präfektur um diese Zeit bereits
ängstlich in den Häusern verkrochen hatten.
    „James?“
    Viele junge Männer, die auf dem Inglewing-Gut
aufgewachsen waren, wurden bei der Garde der Gelichterjäger in Kebernett
angenommen und ausgebildet –
    „James, hör doch mal!“
    – und nicht wenige sogar bei der Rittergarde des
Bretvaldan in Edinnilor.
    „Hm?“ Als er sich umsah, hatte sich Carmino neben ihn
auf die Bank gesetzt.
    „Bist du okay?“
    „Mhm.“
    „Hör mal, was Pix da vorhin gesagt hat – vielleicht
sollten wir wirklich mal mit dieser Frau reden! Wenn Dorian Inglewing ihr Enkel
ist, dann weiß die doch vielleicht, wo er ist. Oder wie man ihn erreichen
kann.“
    „Ja. Stimmt.“
    „Also?“
    „Also was?“
    „Machst du’s?“
    „Was?“
    „Mit ihr reden! Bist du schon dicht oder was?“
    „Nee. Ist gut. Ich red mit ihr.“
    „Gut, Mann. Ich hätte nämlich keine Ahnung, wie ich
das anfangen soll. Die Vorstellung, die war irgendwie cool, oder? Die Sache mit
den Vögeln! Und dieser Schwertkampf! Und jetzt dieses Essen – Mann, ich
wünschte, wir würden noch ’ne Weile hier bleiben!“ Er wollte nach seinem Krug
greifen, aber er wurde ihm vor der Nase weggeschnappt.
    „Danke“, sagte Firn, als er ihn nach einem langen Zug
leer auf den Tisch zurückstellte.
    „He, das war meins!“
    „Deshalb sag ich ja auch danke, kewwidarni !“
    „Was soll denn kewwidarni heißen?“
    James zuckte nur die Schultern.
    „Mutterbrust“, erläuterte Juniper. „Damit hat’s was zu
tun –“
    „Ich glaub, wir müssen den beiden mal ein paar Wörter
Peregrenn beibringen, damit sie sich mit Firn verständigen können!“, sagte
Stanwell grinsend. „Fang mit saddarbadanki an, Carmino! Hau’s ihm um die
Ohren!“
    „Und das heißt?“
    „Jemand mit Fledermauseiern.“
    „Ist nichts Schmeichelhaftes“, fügte Juniper
unnötigerweise hinzu.
    „Füllt ihm lieber wieder den Krug“, meinte Firn. „Da
hat er mehr von. Und du löst mich jetzt beim Trommeln ab, Stan! Mir reicht’s.
Ich brauch ein bisschen Spaß!“
    „Du durftest doch schon Brogor schlachten!“
    „Nickelbreak!“, rief jemand von den Gutsleuten am Ende
des Tisches. „Spielt ’nen Nickelbreak!“
    „Genau! Bevor wir alle zu voll dafür sind!“, rief ein
anderer.
    „Die müssen Neckabreak meinen“, sagte Juniper und
stand auf.
    „ Das wär Spaß!“, stellte Firn erfreut fest.
„Jetzt musst du auf jeden Fall trommeln, Stan. Ich kann unmöglich ’nen
Neckabreak verpassen!“
    Mit dieser Ansicht war er nicht allein. In Windeseile
hatten sich bestimmt zehn, fünfzehn Männer vor den Stufen aufgestellt, die
meisten waren jung, aber es waren auch einige ältere dabei, darunter John und
Lowell. Stanwell zog ergeben ab und übernahm Firns Trommeln, und dann schlossen
sich noch zwei Leute vom Gut den Musikern an, einer mit einem Banjo, der andere
mit

Weitere Kostenlose Bücher