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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Pelektá
gewesen ist, dann dürfte das, was ihr zugestoßen ist, ein fataler Ausrutscher
gewesen sein – falls nicht noch andere Dinge dahinterstecken, von denen wir
beide nichts wissen. Im Allgemeinen aber nützt ein toter Kunde der Pelektá so
wenig wie jedem anderen Geschäftsmann auch.“
    „Wie viel muss man einem solchen Schlepper bezahlen?“
    Der Hakemi sah auf. Die grünen Augen blickten
aufmerksam in James’ Gesicht. „Ich würde vermuten, dass das von dem Ort
abhängt, an den der Kunde will. Und auch davon, wer der Kunde ist.“
    „Wie viel?“
    „Mein Junge, ich hatte noch nie mit einem Schlepper zu
tun. Ich habe nicht vor, auf meine alten Tage noch zu fliehen. Ich denke aber,
dass du auf jeden Fall einige Aureol veranschlagen solltest. Vermutlich werden
auch gute Edelsteine genommen, wertvoller Schmuck, Waffen. Schwieriger wird es,
wenn du dich auf einen Vertrag mit persönlichen Gegenleistungen einlässt – ich
würde dir dringend davon abraten. Zahle den Preis, in bar, und sieh zu, dass
deine Partner zufrieden sind.“
    „Dann raten Sie mir zu fliehen?“
    „Habe ich das etwa? Nein, dann hast du mich
missverstanden. Ich sage nur, dass Onska Inglewing den Ernst der Situation
vielleicht unterschätzt. Den ganzen Diggelbuck hier mit Theatervorstellung und
Tanz und Panjalley – den veranstaltet sie vor allem, um die Leute auf andere
Gedanken zu bringen, damit sie ihr nicht alle davonlaufen. Sie ist eine kluge,
unerschrockene Frau, aber sie ist nicht aus Orolo.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Sie versteht nicht, dass die Leute hier immer mit
einem Fuß in der Dunkelheit stehen, dass sie aufwachsen mit einem Sinn für die
Gefahren, die man nicht sehen kann … Die Wolkensammler sagen, dass der
Schlüssel bereits im Schloss steckt – jetzt muss er nur noch umgedreht werden,
und dann steht das Tor zur Finsternis offen. Ich sehe es anders, sehe es
weniger poetisch, wenn du so willst, und rate dir höchstens, dich mit einer
Menge Schwarzbeeren und Jupiternüsse einzudecken, wenn ihr weiter Richtung
Osten reist.“
    „Wie – wie kann ich einen Schlepper finden?“
    „Wie ich schon sagte, ich kenne keine Schlepper. Aber
ihr seid Peregrini – ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ist nicht gerade
das fahrende Volk dafür bekannt, sich bei der Pelektá ein Zubrot zu verdienen?
Sollte mich schwer wundern, wenn du in Krai nicht eine rote Tür findest … ihr
seid doch auf dem Weg nach Krai, nehme ich an?“
    James nickte nur.
    Der Hakemi stand auf und klopfte ihm sacht auf die
Schulter. „Du siehst furchtbar müde aus, junger Kollege. Und hungrig. Und ich
kann beinahe hören, dass es in deinem Kopf summt wie in einem Bienenstock. Ein
kostenloser Rat von einem alten Hakemi: Geh jetzt hinauf zu den anderen und
genieß das Essen – die Herrin führt eine gute Küche! Trink einen Krug
Trukvister oder zwei, und dann legst du dich ins Bett und schläfst dich mal aus.
Hier –“, er sah sich mit einem bedauernden Blick um, „– hier kannst du nicht
mehr helfen, hier kannst du nur noch erleichtern und loslassen. Ist schwer am
Anfang, ich weiß das, aber –“
    Aber Treppenstufen schlafen nie, dachte James bitter.
Und damit muss man wohl leben. Dann riss er sich zusammen. „Was meinten Sie mit
den Schwarzbeeren und Jupiternüssen?“
    Der Hakemi, der schon im Begriff war, über die Leiter
von Kriopes Karren nach unten zu steigen, hielt noch einmal inne. „Die
Bendewikke mag in Orolo noch nicht mehr als ein Gerücht sein, aber in
Gassapondra … wer weiß, was euch in Gassapondra erwartet. Lies gut nach über
die Mittel dagegen und sei vorbereitet! Das meinte ich.“
    „Und was ist –“
    „Später!“
    Und weg war er.
    James beugte sich noch einmal über Kriope. Er sprach
sie an, aber sie hörte ihn nicht.
    „Sie stirbt, eh?“ Dionyssus Miene war ausdruckslos,
und seine Augen sahen unverwandt in das Licht der kleinen Lampe. „Hab’s heut
Morgen schon gewusst. Hatte so gehofft, ich schaff es vor ihr.“
    „Wir finden einen Weg für – für euch –“ Obwohl ich
keine Ahnung hab, wie der aussehen könnte –
    „James?“
    Überrascht sah er Haminta hereinkommen.
    „Rhonda bleibt eine Weile hier“, sagte sie und half
der alten Frau, die er schon hin und wieder im Kalendio-Wagen gesehen hatte,
von der Leiter in den Wagen. „Dann kannst du was essen gehen.“
    Die alte Frau nickte bestätigend und ließ sich dann
auf eine der Kisten mit Kriopes Hausrat sacken. „Kannst du gehn rauf,

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