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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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die
belügen euch! Sie wollen, dass ihr in Panik geratet, damit ihr eure Häuser und
Dörfer aufgebt! Euren Boden und Besitz – den nehmen die jetzt an sich!
Während ihr hier gestrandet seid, gehen die durch eure Häuser und nehmen alles
mit, was ihnen gefällt! Wollt ihr das zulassen?
    Dabei müsst ihr doch gar nicht fliehen! Kehrt in eure
Dörfer zurück, wir lassen euch nicht allein! Bringt die restliche Ernte ein,
und wir zeigen euch, wie man verderbliche Nahrung für lange Zeit haltbar macht.
Wir zeigen euch, welche Pflanzen ihr sogar unter einem verdunkelten Himmel
ziehen könnt und wie man das macht. Wir bauen mit euch Behälter, in denen ihr
Trinkwasser lange frisch halten könnt. Wir zeigen euch, wie ihr für eure Häuser
und Äcker Schutzdächer gegen den Ascheregen bauen könnt. Ja, vielleicht wird
der Ascheregen kommen, daran kann keiner etwas ändern. Aber er wird auch
vorbeigehen, und dann werdet ihr in euren Häusern und Dörfern für die folgenden
Monate gerüstet sein!“
    „Das macht er gut, nicht wahr?“
    Dorian fuhr herum. Da stand Larkish hinter ihm, immer
noch mit dem Teegläschen in der Hand, die blauen Augen auf den Redner
gerichtet. Jetzt erst wandte er den Blick ihm zu. Wohlwollend, wie stets. Ein
bisschen von oben herab. So war er eben. Es war seine Art, das hatte nicht
unbedingt etwas mit ihm, Dorian Inglewing, zu tun. Und trotzdem …
    Ich kann ihn nicht ausstehen!, dachte er auf einmal.
Ich hab sein überhebliches Getue nur ertragen, weil ich gehofft habe, dass meine
Fluidum-Arbeit mit seiner Hilfe vorankommt. Aber für ihn war das nie mehr als
Kinderkram.
    „Was für eine Überraschung, Ihnen hier zu begegnen,
Dorian! Eigentlich vermutete ich Sie schon fast in Orchrai!“
    Dorian rückte ein wenig von dem Handkarren ab. Wenn
der bloß Kate nicht bemerkte!
    „Aus Rhondaport kam man ja erst mal gar nicht mehr
heraus“, sagte er. „Und dann ging es nur langsam voran. Die Deltastraße ist
verstopft. Heute wär ich um ein Haar gar nicht weitergelassen worden.“
    „Ja, eine unselige Geschichte ist das, diese Sache mit
dem Flugblatt! Ich kam zum Glück schon vor zwei Tagen mit der Fähre hier an.“
Wieder nippte er an seinem Tee, und diese Pause nutzte ein Custodian, der neben
Larkish rückte, um seine Meinung zum Thema kundzutun.
    „Als wenn wir nicht schon genug Ärger hätten!“, legte
er verdrossen los. „Da muss auch noch die Pelektá dieses Gesindel aufhetzen!
Drüben in Orolo haben sie das gleiche mit den Rotten gemacht. Heizen überall
die Unruhe an, um dann den Rahm für sich abzuschöpfen! Die gehören alle an den
Galgen!“
    Larkish bedachte den Mann mit einem milden Lächeln.
„Die Rotten! Ist das wahr?“
    Der Custodian nickte finster. „Und ob. Oswiu hat schon
Rittergarden angefordert, weil seine Gelichterhansel natürlich überfordert
sind, wenn die Rotten da richtig loslegen.“
    „Tjaja. Aufs Mottenfangen versteht man sich in Orolo
zweifellos“, bemerkte Larkish immer noch lächelnd. „Aber in einem solchen Fall
braucht es eben doch mehr als Netze und Tröten.“
    Der Custodian lachte bellend. „Sie sagen es, Ska!
Mottenfänger und Tröten!“
    So wenig versessen auf Orolo er auch war, Witze dieser
Art machten Dorian doch immer wütend. Diese Typen hatten keine Ahnung davon,
wie es da wirklich zuging! Wer nachts tatsächlich einmal in einen Schauer von
Schwirrern geraten war – von einer Begegnung mit einem Spiegler oder Flüsterer
oder anderen Nachtmahren gar nicht zu reden! – dem vergingen solche Sprüche.
    Um sie herum gerieten die Treibser wieder in Bewegung,
sie drängten weiter nach vorne auf den Redner zu. Dort hatten die Peregrini
jetzt die Schatztruhen der Nordträumer geöffnet und breiteten Paletten mit
kleinen Pflänzchen aus, verteilten Pamphlete und stellten Kisten mit seltsamen
Gebilden aus Stoff und Schilf hin, die, wie Dorian von Ellie wusste,
Gesichtsmasken gegen den Ascheregen sein sollten. Vor sich hinschimpfend zog
der Custodian dem Pulk hinterher, und auf einmal blieben sie fast allein zurück
– Larkish, er selbst und Kate auf der Karrenkante. Und Larkish ließ sein
Gläschen sinken und machte erstaunte Augen.
    Sikka !
Vorbei!
    „Ja, wen haben wir denn da? Dorian, haben Sie der
jungen Dame die Kelverne etwa immer noch nicht ausgezahlt?“, fragte Larkish,
und sämtliche Lachfältchen um seine Augen vertieften sich.
    Er verstand im ersten Moment nicht mal, worauf der
Professor anspielte. Kate aber drehte sich um und starrte

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