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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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einfach so auf.
Stattdessen schwang er sich über die Rückenlehne der Fahrerbank zu ihr herüber.
Jetzt wurde er so rabiat, wie sie es vorhin schon erwartet hatte.
Atemberaubender Nahkampf – Lippen, Zähne, Zungen, bartstoppelige Haut, die an
den Lippen scheuerte, Nasen, die sich im Weg waren … unbequemes Nebeneinander,
das er beendete, indem er sie auf seinen Schoß zog.
    Damit hatte er die Bedingungen entscheidend verändert,
wie ihnen beiden zugleich klar wurde. Aus Mund-an-Mund wurde Körper-an-Körper.
Die Zielgerade war auf einmal eindeutig festgelegt.
    Seine Hände drängten unter ihr Hemd, glitten über
ihren Bauch und hinauf zu ihren Brüsten, wo sie liegenblieben, als wollten sie
Maß nehmen.
    Schnellere Atemzüge, Herzschlag, der noch in den
Haarspitzen zitterte, Haut, die erschauerte und sich spannte, sich der
Berührung entgegendrängte. Mit einem Ruck zog er sie an sich,
unmissverständlich. Sein Gesicht war gerötet, und er murmelte etwas, eine Frage
– die ersten Worte, seit er nach dem Essen gefragt hatte, und die verstand sie
nicht, weil er Graix sprach.
    Als sie sich auf seinem Schoß bewegte, stöhnte er und
sackte nach hinten gegen die Rückenlehne. Sie streifte mit dem Mund über seine
Kehle, verhielt in der Kuhle seines Halses und ließ die Hände wandern. Und
zugreifen. Verlorene kleine Seufzlaute … ein vergehendes Flüstern … er ergab
sich ihrer Hand … war schon fast weggesunken, bevor er sich doch wieder
aufrappelte, er wollte doch noch mehr von ihr –
    Die Karuleiru-Hose war geschnürt wie ein Stiefel –
kein Vergnügen, nicht mal, wenn man es nicht so eilig hatte wie jetzt. Er
verhaspelte sich in den Lederschnüren … Flüche, denen an ihren Lippen die Luft
ausging … Schließlich kam sie ihm zur Hilfe und schlüpfte dann einfach mit
einem Bein ganz heraus.
    Danach überstürzte sich alles.
    Sie war so hungrig auf ihn, nicht nur auf den einen
Teil von ihm – nach diesem dauernden Zusammensein, dieser ständigen Beobachtung
gab es so viel, das sie genauer erkunden wollte … Keith da im Irrgarten, das war
eine reine Schwanznummer gewesen (und auch die war nicht besonders geworden),
aber das hier … sie wollte Dorian in sich, auf sich, überall, so viel wie
möglich von ihm. Ihn ansehen dabei, mehr von diesen zerschmelzenden Seufzlauten
hören, seine nackte Haut spüren und schmecken –
    Aber es gab nur ein wütendes Durcheinander von Armen
und Händen, von Stoffen und Knöpfen – wenigstens trug er den Werkzeuggürtel
heute nicht! – es gab nur den alles überrennenden, alles andere
beiseitelassenden Versuch, so schnell wie möglich ineinanderzukommen. Nur die
nötigsten paar Zentimeter Haut freilegen, dann folgten hektische, laute
Sekunden, in denen sie sich ineinanderschraubten und diesen unerträglichen
Durst zu stillen versuchten – akute Notfallversorgung war das, viel zu hastig,
viel zu wenig für all die aufgefächerten, aufgekratzten Sinne. Nur wenige
Sekunden, die sie im Steilflug ganz nach oben rissen – und dann war es auch
schon vorbei.
    Seine Lippen ließen sie los, sein Kopf sank nach
hinten gegen die Rückenlehne, er maunzte wie ein Kater.
    Das war es also, das Nachtgesicht von Dorian
Inglewing: noch verzerrt in Anspannung, ein, zwei lockige Haarsträhnen quer
über Stirn, Nase, Wange und Kinn, die Augen geschlossen, der Mund zu diesem
Maunzen geöffnet, während das hektische Rot seine Wangen schon wieder verließ.
    Ihr Körper, noch immer in aufgewühlter, hungriger
Schwingung, taumelte erst jetzt über die Kante, als sie ihn so da sah. Sie
krallte die Finger in den Teppich auf der Rücklehne und kam mit
zusammengebissenen Zähnen – verdammt, das sollte noch nicht alles sein, sie
wollte mehr von ihm!
    Er maunzte noch einmal, als sie von seinem Schoß
rutschte. Unwillig stieg sie wieder in das verlassene Hosenbein und schnürte
das Ganze zu. Musste ja wohl sein. Er regte sich nicht, bis sie fertig war.
Dann wischte er sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht, seufzte tief, öffnete
schließlich die Augen. Sah sie an, sagte aber nichts.
    Draußen trappelten Pferde vorbei. Da hob er den Kopf
von der Lehne, zog seine Hose wieder zurecht, knöpfte sie zu und stand auf. Und
dann fuhren sie weiter.
     
    7
    Sie
fuhren genau Richtung Westen, und die Spätnachmittagssonne fiel blendend in den
Wagen. Draußen gab es nichts zu sehen außer rotsandiger Öde rechts und
schroffen Felsspitzen links. Dorian hatte sogar seinen Hut wieder aufgesetzt
und tief genug ins

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