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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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hab ich gesehen, wie sie rumgeknutscht haben gestern Abend!“
    „Verdammt. Wirklich? Hast du die wirklich zusammen
gesehen?“ Also hatte er Recht. Es gab einen Interessenkonflikt. „Aber er
hat doch eine Frau, habt ihr das gestern nicht mitbekommen?“
    „Und seit wann ist das ein Hinderungsgrund?“
    „Also gut. Kann mir ja egal sein. Ich gehe jetzt zu
Montagu. Und ihr denkt dran: Für die nächste Zeit gehören wir dazu, also
benehmt euch auch so.“
    „He – Moment mal, wie bist du denn plötzlich drauf?“,
empörte sich Pix.
    „Ich habe es satt, immer nur auf Hilfe zu warten“,
erwiderte er grimmig. „Und ich sag dir, wenn du weiter rumpöbelst und nichts
tust außer rumnölen, dann kannst du demnächst allein weitersehen.“
    „Hältst du jetzt mal die Fresse, Mann? Du hast mir gar
nichts zu sagen, klar?!“
    Er war ganz kurz davor, sie zu packen und zu
schütteln. Im letzten Moment riss er sich zusammen. „Hör zu, Frida! Wir werden
mit denen zusammenarbeiten und Geld verdienen, jeder von uns. Du auch.
Also lern tanzen oder singen oder Teppiche weben oder was weiß ich! Allein bist
du bei denen gar nichts, hast du das noch nicht kapiert? Du musst dich einfügen
und was beitragen! Oder du sitzt irgendwann allein auf der Straße.“
    „Du verdammtes Arschloch !“, kreischte sie ihm
nach, als er aus dem Wagen sprang.
    Draußen stand er einen Moment still und schnappte nach
der heißen, trockenen Luft. Es donnerte wieder, und man meinte beinahe, die
Erschütterung auf der Haut zu spüren. Weder Kate noch Dorian waren zu sehen.
Zum Glück war überhaupt niemand in der Nähe – die Leute machten sich ans
Schlafengehen, in den Wagen ringsum rumorte es, und die Leute von der ersten Nachtwache
standen schon herum und rauchten.
     
    3
    Er
fand den Chef auf der winzigen Veranda von Brogues Wagen. Dort saß er, rauchte
seine Pfeife und sah so aus, als hätte er auf James gewartet. Neben ihm
klimperte Brogue auf der Udd. Auf dem Tischchen zwischen ihnen standen eine
Weinflasche und zwei Becher. Brogue sah nicht so aus, als freute ihn James’
Erscheinen.
    „Chef, kann ich Sie mal sprechen?“
    „Komm rauf. Wir warten schon auf dich. Geht doch klar,
wenn mein Bruder dabei ist?“
    James wusste, was sich gehörte. Er nickte und grüßte
den Udd-Spieler höflich. „Eigentlich betrifft es sowieso die ganze Truppe.“
    „Also dann, Hakemi, setz dich. Worum geht es denn?“
    „Es geht um unsere Zukunft. Um die von uns vier – äh,
Flüchtlingen.“
    „Eure Zukunft … ich dachte, die geht mich
nichts an. Na, dann lass mal hören!“
    „Unser Unternehmen heute war ein Fehlschlag. Wir sind
immer noch Flüchtlinge. Und das werden wir auch bleiben, bis wir genug Geld
verdient haben, um uns – äh, professionelle Hilfe leisten zu können.“
    „Du drückst dich verdammt wie ein Kramper aus, Hakemi.
Ich versteh kein Wort. Was wollt ihr?“
    „Wir würden gern beim Stern von Montagu bleiben, bis wir dieses Geld zusammenhaben.“
    „Und das wäre ganz schön lange, wie?“ Auf einmal sah
der Chef richtig vergnügt aus. „Ich ahne, was da in deinem Kopf brodelt, brakka .
Und ich denke, es ist keine gute Idee, und das solltet ihr eigentlich auch
wissen, nach der Sache mit dieser Kriope! Aber wer bin ich, um euch in eure
Pläne reinzureden, die ich ja, genau besehen, gar nicht kenne, nicht wahr? Um
es kurz zu machen: Ihr seid mir weiterhin willkommen, und ich denke, da sprech
ich auch für meine Leute.“
    Obwohl er ziemlich sicher gewesen war, dass der Chef
sie aufnehmen würde, war James doch erleichtert, als es nun klar ausgesprochen
war. Brogue sah immer noch nicht begeistert aus. Seine Finger ließen die Saiten
zirpen, während er James musterte. „Na, die Kalendios wird’s ja freuen. Und
einen Hakemi dabeizuhaben, ist vielleicht nicht verkehrt. Wenn das da mit der
Bendewikke stimmt –“
    „Hab gehört, du versuchst dich jetzt auch im
Messerwerfen?“
    „Bringt hoffentlich auch irgendwann Geld.“
    „Komische Sache, dass Marrin sich mit ’nem Anfänger
abgibt“, meinte Brogue. „Der ist ein Unruhestifter. Vorsicht mit dem.“
    „Meinen Sie, es findet sich auch noch ein Platz für
Kate?“
    Der Chef sog an seiner Pfeife. „Ich hab Gabriel wohl
Hilfe für vier Flüchtlinge zugesagt, denk ich … Odette und Jakobe haben
vielleicht noch eine Bank zum Schlafen. Und spätestens in Krai wird dann ja ein
Platz im Wagen frei.“
    James fühlte einen unangenehmen Stich in der Brust
beim Gedanken an

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