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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Orla.
    „Und für ’n bisschen Unterstützung ist Jakobe immer
dankbar“, fügte Brogue mit einem sarkastischen Unterton hinzu.
    „Was das Geldverdienen und die Frauen angeht, James,
das passt nicht so gut zusammen“, meinte der Chef dann. „Wenn du einen Rat
hören willst: Du solltest zusehen, dass du die Kleine schnell verheiratest. Sie
scheint keine besonderen – äh, Talente zu haben, mit denen sie eure Kasse füllen
könnte. Kann auch keine Teppiche knüpfen oder so was, meint meine Frau. Aber
ich erinnere mich, dass Gaetano Interesse an ihr hatte. Und dann …“ Hier
zögerte er, und als James erst einmal gehört hatte, was der Chef noch zu sagen
hatte, fand er, dass dieses Zögern für ihn sprach.
    „Und dann habe ich auch gehört“, fuhr Montagu nämlich
fort, „dass Horgest interessiert wäre. John hat mich neulich darauf
angesprochen, wollte wissen, ob ich wohl was Genaueres über deine Kleine da
wüsste … Er sucht ganz dringend eine Frau für Horgest, weißt du.“
    „Äh –“ James wurde es heiß. Auch noch ein
Brautwerbegespräch heute Abend? Das war entschieden zu viel.
    „Du musst dich da jetzt nicht festlegen. Denk einfach
drüber nach. Ich weiß nicht, wo ihr hinwollt. Aber so eine Frau kann schon eine
Last sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass man sie ja irgendwann sowieso
verheiraten will.“
    Brogue schnaubte und entlockte den Saiten zwei
schwirrende Akkorde.
    „Was ist? Du bist doch nicht etwa selbst interessiert,
Bruder?“, fragte ihn der Chef spöttisch.
    „Larenni! Was soll ich mit so einem Käfer? Bin froh,
dass ich mir von keiner Frau mehr vorschreiben lassen muss, was ich zu tun
habe!“
    Die beiden Brüder lachten leise, dann wandte sich der
Chef wieder an James. „Unter uns gesagt, Horgest ist ein dummer,
streitsüchtiger Klotz, aber er ist kein schlechter Mann, das hast du gesehn. Er
tut seine Arbeit, und er trägt damit ’nen Batzen Geld nach Hause. Ich kenn
diese Burschen. Sie brauchen eine Frau im Wagen, wenn du verstehst, was ich
meine, und dann rappeln sie sich zusammen. Die brauchen eine Frau, die sie ’n
bisschen an der Kandare hält. Und deine Kleine, die kann immerhin laut genug
sagen, was sie will, nicht wahr. Wie wir alle schon gehört haben.“
    „Vor allem, was sie nicht will!“
    Wieder lachten die beiden.
    „Also, überleg’s dir. Sprich mal mit John. Wir sind
bald in Krai, und ob wir da zwei oder drei Hochzeiten feiern, das macht keinen
Unterschied mehr!“
    Mein Gott, der meint es wirklich ernst, dachte James
entgeistert. Sie ist zwar eine dumme Kuh, aber das …!
    „Und was die andere angeht – gehört sie zu
Inglewing?“, fragte der Chef dann offen heraus. „Wir dachten, sie wäre
vielleicht seine – na, seine kamnakali . Ich weiß, den Krampern ist die
Ehe nicht heilig wie uns …“
    „Nein. Sie ist nur mit ihm gereist. Das war eine
Notlage.“
    „Soso. Na, ich rede mit Odette. Aber verheiratet ist
sie auch nicht?“
    „Nein.“
    „Noch eine jukenderi “, seufzte Brogue. „Das wär
dann schon die dritte in deiner Truppe, Bruder. Kein gutes Zeichen –“
    „Wir werden sehen. Gut, Hakemi – um die Wahrheit zu
sagen, ich freu mich, dass ihr noch eine Weile bleibt. Du und Carmino, ihr seid
ein Gewinn für den Stern . Aber euch ist klar, dass ihr weiterhin ein
Viertel in die Truppenkasse einzahlen müsst. Und auch alle anderen Regeln
gelten für euch. Keine Schlägereien mit Krampern zum Beispiel –“
    „Das Wort des Chefs ist Gesetz … in allen
Lebenslagen“, sagte Brogue in einem halben Singsang.
    „Macht das auch den beiden Frauen klar. Ich will
keinen Ärger in meiner Truppe.“
    „Und beide sehn sie nach Ärger aus!“, fuhr Brogue mit
seinem Singsang fort. „Jede auf ihre Art.“
    Der Chef stieß ihn mit dem Fuß an. „Lass gut sein. Sie
werden sich benehmen.“
    „Werden sie. Werden wir alle. Vielen Dank, Chef. Ich
geh jetzt und red mit ihnen!“
    „Mach das. Und wirf mal ’n Auge auf Horgest. Der sah
ziemlich krank aus vorhin, hab ihm schon Jakobe geschickt. Wir wolln ja nicht,
dass er ’n Abgang macht, bevor er die Freuden des Ehelebens kennengelernt hat!“
     
    4
    Die
Tür des Gilwisslers stand offen, und laute Stimmen drangen heraus. Zu James’
Überraschung war die lauteste eine wütende Frauenstimme. Er stieg die drei
Stufen hinauf und hatte noch kaum den Lichtkreis der kleinen Ölfunzel erreicht,
als die Frau drinnen schon zu ihm herumfuhr – Jakobe war es, Jakobe, die vor drei
Tagen nur mit Haminta

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