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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Absturz hab ich dir den Hintern gerettet -nochmal mach ich das nicht.«
    »Du hast diese Svetlana gekriegt und ich nicht, also sind wir quitt. Und jetzt halt die Klappe, und mach dich bereit.«
    Er schwenkte das Schiff vollständig herum und setzte zum Tiefflug an. Ein neuerliches Vorbeiziehen im rechten Winkel war nicht möglich. Das erste und das vierte Feindschiff loderten noch wild, die jeweiligen Hangars gingen in Flammen auf, und auch der Hangar des fünften Schiffes entzündete sich bereits. Also setzte er zu einem geraden Überflug des zweiten Hangars an. Das feindliche Schiff hatte ihn mittlerweile vollständig verlassen, und die Nase neigte sich bereits nach oben.
    Am hinteren Ende des Gebäudes hatte sich eine kleine Gruppe der Merki eingefunden und wartete mit den Bögen im Anschlag und angelegten Pfeilen – zum Glück keinen Brandpfeilen. Mehrere Schäfte trafen das Schiff direkt vor Jack und verschwanden.
    Er raste das Dach entlang, wenngleich ob des Gegenwinds langsamer, als er beabsichtigt hatte. Fünfzig Meter zu seiner Rechten explodierte der erste Hangar, und Hitze wallte zu ihm herüber. Hundert Meter zu seiner Linken ging das andere Gebäude in einem Flammenmeer auf.
    Sie erreichten die Kante des Hangars.
    »Drei abgefeuert! Und jetzt nichts wie weg hier!«, gellte Feyodor.
    Da Jack nicht wagte, über den Feuern zu beiden Seiten zu wenden, flog er geradeaus weiter in den Gegenwind. Hinter ihm ertönte ein dumpfes Zischen. Er schaute zurück und sah, wie das Heck ihres dritten Zieles sich schälte. Die Flamme raste oben das Schiff entlang und teilte den Ballon.
    Merki rannten mit den Bogen im Anschlag über das Feld vor ihm. Diesmal kräuselte sich Rauch um die Schäfte.
    Die Brandpfeile schnellten empor, und ein weiterer traf den Korb. Zu Jacks Entsetzen sauste einer gerade nach oben und schlug in den Ballon ein.
    Er hielt den Atem an und erwartete das Ende.
    Doch nichts geschah. Der Pfeil hatte den Heißluftabschnitt getroffen. Dennoch beobachtete er den Ballon noch einige Sekunden, da er fürchtete, der Pfeil könnte im Inneren weiterbrennen.
    Ein scharfer Knall hinter Jack erschreckte ihn. Als er hinabblickte, sah er, wie mehrere Merki zu Boden gingen, getroffen von dem Geschoss aus Feyodors Drehbasse. Geradeaus vor ihnen loderte immer noch die Star of the West. Der Korbgeflechtrahmen fiel bereits in sich zusammen.
    Mit bis zum Anschlag zurückgezogenem Höhenleithebel und geschlossenem Abgasauslass stieg das Schiff schnurstracks empor. Jack schwenkte nach Süden.
    Das Feld glich einem einzigen Chaos. Das dritte Schiffstand in Flammen, und zeltgroße Fetzen lodernder Seide schwebten ob der Hitze in die Luft. Die Hangars zu beiden Seiten knisterten, und dunkler Qualm kräuselte sich himmelwärts.
    Doch zwei der Feindschiffe waren noch intakt und begannen inmitten der Wirren mit dem Steigflug.
    Es reizte Jack, zurückzuschwenken und den Kampf über dem Feld zu Ende zu führen. Ein dumpfer Einschlag erschütterte das Schiff. Als er zurückblickte, sah er Rauch aus einer Kanone aufsteigen.
    »Wie viel Treibstoff haben wir noch?«
    »Kaum genug.«
    Das gab den Ausschlag.
    Er steuerte weiter nach Süden. Hinter ihm stiegen aus der Verheerung des Schlachtfelds die beiden verbliebenen Feindschiffe auf. Die Flammen von vier sterbenden Luftdampfern und brennenden Hangars züngelten zum Himmel empor.
    Jack strich dicht über die Hügel hinweg. Er wagte nicht, zu hoch aufzusteigen, weil er fürchtete, es könnte unmöglich werden, wieder abzusinken, wenn der Motor letztlich verdurstete. Unmittelbar vor sich erblickte er die niedrigen Hügel, die den Standort der Eisenerzmine kennzeichneten. Er schoss über das aufgegebene Bergwerk hinweg. Mächtige Schlackehaufen übersäten den Hang, die kleine erste Gießerei befand sich fast direkt unterhalb davon. Auf der Hügelkuppe stand ein Wachturm, der errichtet worden war, um etwaige aus dem Süden herannahende Feinde zu erspähen – damals, als dieses Land noch ihnen gehört hatte.
    Er spürte Hitze, schaute zu Boden und sah Flammen zwischen seinen Füßen züngeln. Die Unterseite der Kabine brannte. Er drehte sich nach achtern und erblickte einen Rauchschweif, den sie hinter sich herzogen. Der Qualm verfing sich im Sog des Propellers und wirbelte in dichten Kreisen hinter dem Schiff her.
    »Wir brennen!«, brüllte Feyodor.
    »Halt die Klappe! Das weiß ich schon!«
    Er vollführte einen leichten Schwenk, um dem Merki-Wachposten auszuweichen, da er kein

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