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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Mal an diesem Nachmittag hatten sie den Kamm erobert, und an einem Durchbruch drängten sie immer noch nach. Er spürte es – ihre Reserven waren aufgebraucht, die Linien wurden dünner.
    Seine Krieger blickten mit blutunterlaufenen Augen und herausbaumelnden Zungen zu ihm auf. Sie rangen nach Luft, keuchten ob der Hitze und des Rauchs und bewegten sich wie Besessene. Allmählich setzte Erschöpfung ein. Nach und nach brachen die Krieger aus Wassermangel und durch die Hitze zusammen. Fünf frische Umen sollten unterwegs sein und in diesem Augenblick den Fluss überqueren, sich durch die Ruinen, die Verwüstung, die Ströme der zurückwankenden Verwundeten zur Front vorkämpfen.
    Er deutete nach vorn, blickte den Hang hinauf, sah die lichte Linie auf der Kuppe.
    Jetzt habe ich dich, dachte er, als er die Gegenwart spürte. Sieh mich an und verzweifle.
    Der Angriff rollte schlurfend weiter. Die Krieger stiegen über Leichen, sangen heiser ihre Totengesänge, verfielen in unsteten Laufschritt, bewegten sich träge, hölzern, drängten aber dennoch ein weiteres Mal vor, und Tamuka zügelte das Pferd, um die endgültige Vernichtung des Feindes zu beobachten.
    Andrew zügelte Mercury heftig neben Vincent. Das Pferd zitterte vor Erschöpfung; getrockneter Schweiß verkrustete die Flanken des Tieres.
    »Sie müssen die Stellung halten!«, brüllte Andrew. »Sie müssen durchhalten!«
    Vincent schaute zu ihm auf und spürte die Verzweiflung seines Befehlshabers.
    »Ich verlagere den Rest des Dritten und Vierten Korps, um den Durchbruch zu Ihrer Rechten zu verschließen«, verkündete Andrew.
    »Ich brauche Reserven«, gab Vincent zurück und deutete auf den Vormarsch der Merki, die sich mittlerweile weniger als fünfhundert Meter entfernt befanden.
    Andrew beugte sich vor. Seine Sicht verschwamm. Ihm war so schwindlig, dass er glaubte, gleich das Bewusstsein zu verlieren. Vierzig Grad, diese verdammte Hitze – sie konnte er noch nie ertragen.
    Nicht jetzt, gottverdammt, fall bloß nicht ausgerechnet jetzt in Ohnmacht.
    Ein Offiziersbursche eilte an Andrews Seite, entkorkte eine Feldflasche, zog Andrews offenen Kragen weit zurück und goss ihm Wasser den Hals hinab. Andrew begann zu zittern, beugte sich über Mercurys Flanke und übergab sich. Er wusste, dass ihn ein Hitzeschlag ereilt hatte. Kalter Schweiß brach aus. Fast väterlich redete ihm der junge Offiziersbursche tröstlich zu, benetzte ein Handtuch und schlang es um Andrews Nacken.
    Immer noch einer Ohnmacht nah setzte er sich wieder auf.
    »Sie müssen durchhalten, Vincent. Wir müssen es bis zum Sonnenuntergang schaffen.«
    »Reserven?« Vincents Stimme erklang frostig.
    Andrew spähte mit zusammengekniffenen Augen nach links. Das höhere Gelände, das von Markus Siebentem und der Division des Fünften gehalten wurde, war noch sicher, und die große Batterie am fernen Ende bearbeitete die Flanke des Merki-Angriffs.
    »Ich bringe Marcus’ Reservebrigade.«
    Damit gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte los. Er schwankte im Sattel, versuchte aber bei Sinnen zu bleiben, seinen Verstand am Laufen zu halten. Die gesamte Linie drohte zu brechen. Der Druck war unglaublich, das binnen fünf Stunden erfolgte Gemetzel so schlimm wie am ganzen Tag davor. Die dritte Division des Zweiten Korps war völlig überrannt und ausgelöscht worden. Alle anderen Einheiten hatten während der langen Stunden des an eine Schlägerei grenzenden Handgemenges, das ohne Unterlass anzudauern schien, entsetzliche Verluste erlitten. Sein einziger Vorteil bestand in der Artillerie, den dreihundert verbliebenen Kanonen, die hangabwärts feuerten und die Angriffswelle lichteten, noch bevor sie in Pfeilsalvenreichweite geriet. Und dennoch überlebten genug, um es nach vorn zu schaffen und einen verheerenden Feuerhagel anzurichten. Alle brüllten nach Reserven. Barry kämpfte oben im Wald verzweifelt, um einen weiteren Durchbruch zu verschließen, und flehte um nur ein weiteres Regiment. Aber es war nichts mehr übrig; die Armee zerfiel.
    Andrew schwenkte hinter die mittlere große Batterie und preschte die Straße hinab. Verwundete wichen aus, als er herannahte. Männer schauten in einem unübersehbaren Schockzustand zu ihm auf. Einige erkannten ihn, salutierten matt und riefen ermutigende Worte.
    Hinter sich hörte er, wie der Überrest des Sechsten Korps eine krachende Salve abfeuerte.
    John Mina erwachte aus einem grässlichen Albtraum. Er schlug die Augen auf und sah sich träge um.
    Also

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