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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Legenden, wie du auch. Und unsere Vorväter bekämpften und besiegten sie, als sie durch den Tunnel aus Licht kamen.«
    »Aber es waren nur Hunderte, und sie hatten keine Zeit, neue Waffen herzustellen. Dasselbe war mit dem Vieh in den Holzschiffen vor fünfzehn Umkreisungen geschehen, die nahe der Stelle erschienen, an der die Yankees auftauchten. Wir fanden sie innerhalb eines Jahres und töteten beinahe alle.«
    Tamuka nickte, wurde plötzlich zornig bei der Erinnerung an ihre Nachkommen, die von dem Jamie genannten Vieh angeführt wurden. Sie hatten die eiserne Schienenmaschine gestohlen und verschwanden zurück ins Südmeer letztes Jahr. Er hatte kaum noch an sie gedacht und fragte sich nun, ob sie jetzt auch neue Maschinen herstellten.
    »Ich stimme dir beinahe zu«, sagte Muzta. »Ich vermute, dass sogar viele der jüngeren Umen-Kommandanten dasselbe denken. Aber, Krieger darum zu bitten, Vieh zu jagen und dabei zu sterben, ohne Hoffnung auf Ehre, ist schwer.«
    »Ihr Hass treibt sie an«, antwortete Tamuka kalt.
    »Mit Sicherheit treibt er dich an«, sagte Muzta mit einem Lächeln.
    »Hasst du sie nicht, nach dem, was sie dir antaten, deiner Horde?«
    »Natürlich tue ich das«, antwortete Muzta. »Es ist nur so, dass ich nicht die Absicht habe, deswegen zu sterben.«
    »Morgen erreichen wir Kev. Dort werden sie warten, dort werden wir sie erledigen, und dann werden wir ungehindert nach Roum weiterreiten. Wir werden dieses Land als Wüste zurücklassen, jedes Vieh töten und uns vollstopfen, bis uns das Fett aus den Mündern läuft.«
    Muzta sagte nichts. Er nickte mit einem Lächeln, wendete sein Pferd und trabte zu seinem wartenden Stab zurück. Tamuka sah ihn mit kaum verborgener Verachtung an.
    »Und ich bekämpfe sie bis zum letzten Tugaren«, flüsterte er.
    Mit vollem Herzen saß Andrew Lawrence Keane auf dem Hügel und blickte nach Westen. Es war spät am Nachmittag eines schönen Frühjahrstages, die Art des Tages, die ihn zu Hause stark in Versuchung geführt hätte, seine Klassen früh zu entlassen, sodass er einen Spaziergang im Kiefernwald neben dem Campus unternehmen konnte. Die Luft war warm, erfüllt mit dem schweren Geruch des Frühsommers, leicht dunstig, faul, die Art von Tag, um unter einem Baum zu liegen und ein gutes Buch zu lesen, bis der Schlaf einen einlullte, sein Hund zusammengerollt an seiner Seite. Es gab keine Hunde auf dieser Welt. Er vermisste ihre Gesellschaft.
    Er steckte den Finger in seinen offenen Hemdkragen und verzog das Gesicht leicht aufgrund des schmutzigen verschwitzten Gefühls. Beinahe abwesend nahm er ein Stück Schiffszwieback, geschmiert mit einem sauer riechenden Käse, und kaute darauf herum. Dann spülte er den trockenen Cracker mit kaltem Tee aus seiner verbeulten Zinntasse hinunter. Pat, Emil, Kai und Gregory saßen um ihn herum, Feldstecher oder Teleskope erhoben, und betrachteten schweigend das Spektakel.
    Von Norden bis Süden rückten die Merki vor, aufgestellt in ihrer Schachbrettformation, zehn Blöcken zu tausend in jedem Umen, jeder Block hundert Reiter lang und zehn tief, fünf Regimenter pro Frontmeile, Plänkler zogen in zwangloser Anordnung weit voraus umher. Die Letzten von Showalters Kavallerie zogen sich hinter die äußere Linie von Befestigungen zurück, machten gelegentlich Halt, um eine Salve auf große Entfernung abzufeuern, die Karabiner donnerten in der dicken Luft.
    Kathleen saß an seiner Seite, einer Tatsache, die ihn störte. Sie hätte vor Tagen mit Maddie nach Osten gehen sollen, hatte es aber irgendwie arrangiert, dass ihre Krankenhauseinheit die letzte war, die evakuiert wurde. Sie prangerte seinen Protest als Begünstigung an, ein Argument, das ihn mit Schuld erfüllte, da er in dieser Situation mehr als bereit gewesen wäre, ihr gegenüber den Vorgesetzten herauszukehren und sie ostwärts zu senden. Wenigstens war das Baby sicher. Es war zusammen mit Kais Frau, Ludmilla, nach Roum zurückgegangen, um bei Tanya und ihren Kindern in der Stadt zu bleiben. Obwohl er es niemandem gegenüber zugeben würde, hatte er Ludmilla das Versprechen abgenommen, dass, falls sie verloren, sie ihre Enkelkinder und Maddie nehmen und in den Großen Wald flüchten sollte, um sich zu verstecken. Es war nicht fair, dass er sein eigenes Kind und die Enkelkinder des Präsidenten auf diese Art auswählte, aber verdammt noch mal, nach all diesen Dienstjahren wollte er, dass ein kleiner Teil seines Lebens einen Vorteil haben sollte, falls er scheiterte

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