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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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etwas durcheinandergebracht.«
    Der Lieutenant öffnete schon den Mund, wollte etwas sagen, blickte dann jedoch Andrew an.
    »Das Gleiche gilt für mein Telegramm, Lieutenant. Schicken Sie dem Weißen Haus noch mal eine Anfrage, damit man dort beide Nachrichten wiederholt.«
    »Aber Sir?«
    »Tun Sie es einfach!«
    »Sir!« Der verwirrte junge Offizier wandte sich ab.
    »Und, mein Junge«, setzte Jack hinzu, »nehmen Sie sich Zeit.«
    Hans wünschte sich mehr als alles andere, dass er jetzt einen Feldstecher zur Hand gehabt hätte. Er schob sich von dem niedrigen Grat zurück und sagte zu Gregori: »Deine Augen sind besser als meine, mein Junge. Erzähl mir, was du gesehen hast.«
    »Es sieht so aus, als führte die Strecke direkt in die Stadt, Sir.
    Bastionen beiderseits. Ich denke, ich habe auch ein paar von diesen Teufeln dort oben gesehen, aber das Tor ist geschlossen.«
    Hans nickte. Waren die Bantag irgendwie gewarnt worden? Kurz vor der Abenddämmerung war ein Flieger über die Flüchtlinge hinweggeflogen. Ahnten sie es? Oder war es Ha’ark gelungen, eine Stelle in der Telegrafenleitung zu erreichen, die vor den durchschnittenen Stellen lag, und eine Nachricht zu übermitteln?
    Nein, in einem solchen Fall hätte schon ein Empfangskomitee am letzten Rangiergleis bereitgestanden, das inzwischen acht Kilometer hinter ihnen lag.
    Was jetzt? Das Tor rammen? Die Chancen standen gut, dass es mit Eisen gepanzert war, und außerdem würde der Zug wahrscheinlich zerschmettert, selbst falls sie das Tor durchbrachen, dann entgleisen und eine Lücke schlagen, durch die die Mistkerle stürmen konnten.
    Er wandte sich zurück nach Osten und schirmte die Augen vor der aufgehenden Sonne ab. Er entdeckte keinerlei Verfolger. Er wandte sich nach Norden und blickte durch das breite, offene Tal, das nach X’ian führte. Obwohl er sich nicht sicher war, glaubte er, eine Festung aus Erdwällen mitten in der Stadt am Fluss zu sehen. Er konnte nur hoffen, dass Jack richtig vermutet hatte. Er wandte sich wieder der Bastion direkt voraus zu.
    »Sinnlos, Zeit zu verschwenden. Brechen wir auf! Alle sollen in den Waggons bleiben. Wir werden sehen, was geschieht.«
    Gregori salutierte und kehrte entlang der Trasse zurück, langsam gefolgt von Hans, der mit Erschöpfung und Hunger kämpfte. Müde stieg er ins Führerhaus der Lok und nickte Alexi zu.
    »Langsam fahren und ab und zu zwei Stöße über die Zugpfeife geben. Aber halte so dicht wie möglich vor dem Tor an, falls sie es nicht öffnen.«
    Alexi nickte und schob sachte den Gashebel vor. Der Zug fuhr langsam den Anstieg hinauf, und in anderthalb Kilometern Entfernung wurde die Festung sichtbar. Dichter Morgennebel hing über den Feldern, und der Bodennebel wirbelte durcheinander, wo der Zug vorbeikam.
    Alle außer dem Heizer waren aus dem Führerstand in die Waggons geschickt worden. Hans blickte zu dem toten Bantag hinüber, den sie am letzten Haltepunkt hereingezerrt hatten. Sie hatten ihn an der Kabinenwand auf einen Stapel Holz gesetzt, den Kopf gesenkt, damit man nicht sah, dass ihm der größte Teil des Gesichts weggeschossen worden war.
    Alexi gab zwei kurze Signale mit der Zugpfeife und schickte einen Augenblick später zwei weitere nach. Anschließend läutete er die Glocke. Er sah, dass sich im Wachtturm neben dem Tor ein Soldat rührte und sich hinausbeugte, als riefe er jemandem in der Tiefe etwas zu.
    Alexi gab erneut zweimal zwei Signale mit der Pfeife. Hans verfolgte das Geschehen konzentriert und betete lautlos. Mehrere Bantag kletterten in der linken Bastion, die die Zufahrt bewachte, auf den Erdwall und blickten zum Zug hinab. Hans sah den Laufeiner Kanone durch eine Schießscharte zum Vorschein kommen und direkt auf die Trasse zielen.
    Ein Schuss in den Zug, mehr war nicht nötig. Das Tor war keine hundert Meter mehr entfernt.
    »Nimm Tempo zurück«, knurrte Hans. »Läute weiter die Glocke.«
    Die Zug bremste auf kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit ab und fuhr so auf eine hölzerne Zugbrücke, die den trockenen Festungsgraben überspannte. Die Verteidigungsanlage war geschickt angelegt worden; der Graben fiel schräg mindestens drei Meter tief ab und stieg anschließend steil wieder an. Der Zugang zum Graben war durch Reihen spitzer Pflöcke abgeschirmt.
    Einer der Bantag auf der Bastion schrie eine Frage.
    Hans deutete auf den toten Krieger im Führerstand, hob dann die Hand und warf den Kopf zurück, die universelle Geste fürs Trinken. Der Krieger auf der

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