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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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zurechtschneiden.«
    »Falls wir uns nicht vorbereiten, bleibt nichts mehr übrig, was wir verteidigen könnten«, entgegnete Andrew. »Bauen wir zumindest die Eisenbahn bis Nippon weiter. Dort finden wir fast vier Millionen weitere Menschen und zusätzliche zehn bis fünfzehn Korps, sobald wir sie erst mal ausgebildet und bewaffnet haben.«
    »Und die politischen Auswirkungen im Kongress?«, wollte Kai wissen. »Sie sind uns und den Rus zusammen zahlenmäßig überlegen.«
    »Ah, da gelangen wir also zum Kern der Sache!«, sagte Andrew scharf. »Sollen sie lieber sterben, als Wähler zu werden.«
    Kai sprang wütend auf.
    »Das war daneben, Andrew!«, schimpfte Kathleen.
    Andrew musterte erst Kathleen scharf und wandte sich erneut Kai zu. Er entdeckte den Zorn und auch die Verletztheit in Kais Blick.
    »Das war unnötig«, räumte Andrew leise ein. »Ich bitte um Verzeihung.«
    Kai nickte, konnte nicht antworten.
    »Kai, wir werden gegeneinander antreten. Ich denke, darauf läuft es letztlich hinaus. Außerdem sollte es in der Republik genau darum gehen. Wir haben unterschiedliche Visionen davon, wie wir das gleiche Ziel erreichen – Sicherheit für unser Volk.«
    »Es bedeutet auch, dass Sie als Offizier aus dem Dienst ausscheiden müssen«, gab Kai zu bedenken.
    Andrew nickte traurig. Der Gedanke deprimierte ihn. Er trug jetzt seit mehr als zehn fahren die Uniform. Sie nach so langem Dienst an den Haken zu hängen, das erschreckte ihn in vieler Hinsicht. Kathleens Gehalt als stellvertretende Direktorin des Sanitätsdienstes der Armee würde ihnen ermöglichen, über die Runden zu kommen, aber die tägliche Routine aufzugeben, die für ihn bis zu einem Drillplatz in Augusta, Maine, im Sommer 1862 zurückreichte, würde ihm schwerfallen.
    »Wann geben Sie es bekannt?«, fragte Kai.
    »Ich dachte: nach der Kongresswahl im November.«
    »Ich hatte gehofft, dass Sie sich damit einverstanden erklären«, sagte Kai.
    »Auch bis dahin diene ich weiter der Verfassung, Sir. Sie sind mein Oberbefehlshaber, und ich leiste allen Ihren Befehlen ohne Widerspruch Folge.«
    »Wer soll Sie ersetzen?«
    »Ich dachte an Ihren Schwiegersohn.«
    »Vincent? Gütiger Himmel, er ist erst siebenundzwanzig!«
    »Und genießt den Respekt aller Soldaten sowohl in Rus als auch in Roum. Machen Sie sich keine Sorgen; Pat wird seine Nummer zwei sein und ihn unterstützen.«
    »Werden nicht manche Leute denken, ich begünstigte meine Familie?«
    Andrew lächelte. »Er ist der Beste für den Job, Kai. Vertrauen Sie mir, was das angeht.«
    »In Ordnung, ich denke darüber nach.«
    »Kai, eine Bitte habe ich jetzt gleich.«
    »Und welche?«
    »Das Luftschiff. Es sollte innerhalb eines Monats startbereit sein. Lassen wir es ins Gebiet der Bantag fliegen.«
    Kai sah ihn überrascht an und schüttelte dann den Kopf. »Erinnern Sie sich an die Nachricht ihres Qar Qarth? Falls wir sie in Ruhe lassen, lassen sie uns in Ruhe.«
    »Dann erklären Sie mir, warum wir draußen an der Grenze fünfhundert Jungs verloren haben.«
    »Grenzscharmützel sind unvermeidlich gegen ein Volk, mit dem wir im Krieg gelegen haben. Aber in ihr Gebiet zu fliegen ist etwas anderes.«
    »Es könnte einige Fragen ein für alle Mal klären, Kai. Entweder entdecken wir dort draußen etwas, was die Gerüchte bestätigt, oder dort breitet sich nur die offene Steppe aus. Sir, ich bete darum, dass Letzteres zutrifft, aber falls sich die andere Variante bestätigt, könnte eine frühzeitige Aufklärung sehr gut den Unterschied zwischen Leben und Tod für uns bedeuten.«
    »Der Kongress würde meinen Kopf dafür fordern.«
    Andrew fixierte ihn mit festem Blick. »Sir, Sie sind der Präsident.«
    Kurz flackerte Zorn in Kais Gesicht auf.
    »Wir können zehntausend Fuß hoch fliegen«, fuhr Andrew eilig fort. »Falls es nichts zu entdecken gibt, bemerken sie uns vielleicht nicht mal. Und offen gesagt, Sir, selbst wenn sie uns bemerken und protestieren – na ja, zum Teufel mit ihnen! Außerdem dauert es Wochen, vielleicht Monate, bis die Nachricht von dem Einsatz hier eintrifft, und zu dem Zeitpunkt könnten wir es einfach als eine verdammte Lüge darstellen.«
    Während er das sagte, behielt er Kathleen im Auge und fragte sich, wie sie wohl darauf reagierte, dass er den Präsidenten zur Unwahrhaftigkeit ermutigte.
    »Glauben Sie wirklich, dass da draußen etwas im Busch ist?«
    »Ja, Sir, das glaube ich, und falls ich damit recht behalte, dann sollten wir lieber frühestmöglich darüber

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