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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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informiert sein.«
    Kai erhob sich langsam und setzte den Hut auf. »Verdammt noch mal, dann tun Sie es! Nur ein Flug, und niemand darf davon erfahren, besonders im Kongress nicht, oder die Heimat-Zuerst-Partei hängt uns an der Kehle.«
    Er öffnete sich selbst die Tür und verschwand im Nebel.
    »Ich hoffe, dass Sie Recht haben und ich Unrecht, mein Freund«, seufzte Andrew.

Kapitel 3
     
    »Okay, dann los!«
    Hans konnte es sich nicht verkneifen, einen nervösen Blick über die Schulter zu werfen. Von seinem Standort aus war die Reihe der Tretmühlen nicht zu sehen, wurde von einer Stützwand für den Hochofen verdeckt. In der Ecke war es dunkel, noch verstärkt durch die hohen Haufen von Holzkohle und die schwarzen Flächen von Wänden und Decke, dicht bedeckt von einer Schicht eingegrabenen Staubes. Ofen Nummer drei war steinkalt; der Arbeitstrupp darin reinigte ihn gerade von den letzten Resten Asche und Schlacke. Die Luft war drückend, und Hans’ Augen tränten. Die überall in der Gießerei verteilten Späher gaben das Okay-Zeichen. Nur drei Bantag hielten sich im Gebäude auf und trieben sich in der Nähe des Haupteingangs herum, wo sie einen Trupp Arbeiter überwachten, die Eisenschienen in einen Zug luden.
    Hans zuckte zusammen, als die Spitzhacke mit einem schrillen Krachen auf den Boden schlug und Mörtelfetzen in alle Richtungen flogen. Ketswanas Arbeiter, die gerade Weidenkörbe mit Holzkohle füllten, arbeiteten mit lärmendem Eifer, riefen durcheinander und scharrten mit den Schaufeln in der Holzkohle, konnten aber doch nicht vollständig das Geräusch der Spitzhacke übertönen, die von einem Cartha geschwungen wurde.
    Hans entfernte sich ein Stück weit, bemühte sich um lässiges Auftreten und flüsterte den Kohlenschauflern zu, nicht so lebhaft zu Werk zu gehen; ansonsten erweckten sie gerade mit ihrem Eifer Aufmerksamkeit. Die Arbeiter im Hochofen schufteten mit Hochdruck, schwangen Spitzhacken und Schaufeln, und Hans entfernte sich und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Aus dreißig Schritt Entfernung konnte man das Geräusch der Hacke, die den Fabrikboden aufriss, nicht mehr von der üblichen Kakophonie unterscheiden, die durch das riesige, gemauerte Bauwerk hallte.
    Ein Späher in der Nähe zog auf einmal einen schmutzigen Stofflappen unter dem Hemd hervor und wischte sich damit übers Gesicht – das Gefahrensignal. Hans blickte auf und sah einen der Bantagwachleute lässig heranspazieren. Wie ein Dämon ragte der Krieger aus der rauchigen Düsternis auf.
    Verdammt! Es war Uktar. Dieser Bantag war unglaublich dumm und gerade deshalb in gewisser Weise gefährlich. Falls er den Verdacht gewann, dass ein Stück Vieh irgendwie schlauer war als er, dann trieb ihn dieser Gedanke dazu, die Quelle dieser Kränkung zu foltern oder zu töten. Er hatte außerdem die nervtötende Angewohnheit, einfach mal stehen zu bleiben und einen Arbeitstrupp anzustarren, manchmal eine Stunde lang oder mehr, ehe er endlich weiterging. Danach stand der jeweilige Arbeitstrupp gewöhnlich kurz vor dem Zusammenbruch von der rasenden Schufterei unter Uktars bösartigem Blick. Falls der Krieger am Holzkohlenhaufen stehen blieb und den Durchstich verzögerte, dann gelangen der Beginn der Grabungsarbeiten und der Aufbau der Grabungsstätte vielleicht nicht, ehe der Hochofen gereinigt und neu befüllt war. Das bedeutete dann eine Verzögerung von mindestens einer Woche, und eine innere Stimme flüsterte Hans zu, dass die Drohung des Mondfestes eine bestimmte Gefahr mit sich brachte: Jeder, der vom Plan wusste und als Opfer ausgewählt Wurde, würde die Information weitergeben und so versuchen, sich zu retten.
    Uktar wurde langsamer, blieb stehen und betrachtete die Arbeiter an Nummer vier, die gerade einen Gussvorgang einleiteten. Es waren weniger als dreißig Meter bis dorthin. Hans schluckte schwer und nickte, als Gregori neben ihn trat.
    »Signal zum Weitermachen.«
    Gregori betrachtete ihn mit großen Augen. »Er hört es vielleicht!«
    »Wir übertönen den Lärm einfach. Falls wir jedes Mal aufhören, sobald einer von denen näher kommt, werden wir nie fertig. Hier drin herrscht sowieso ein Höllenlärm. Der dumme Bastard hört den Unterschied nie heraus.«
    Hans bemühte sich um einen gelassenen Tonfall, aber in seinem Bauch hatte sich ein fester Spannungsknoten gebildet.
    Gregori nickte dem Späher zu, der das Taschentuch unters Hemd zurücksteckte.
    »Gib erst wieder das Signal, wenn er fast schon bei dir

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