Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
waren, würden sie nie mehr zurückkehren. Gelegentlich wurden qualifizierte Arbeiter ausgewählt, um anderswo die Leitung einer neuen Sklavengruppe zu übernehmen.
    »Falls du das wünscht. Aber ich bitte dich um eines: Ich trage zu viel Verantwortung, um einen Nachfolger zu schulen. Lasse ihn bei mir.« *Er legte eine kurze Pause ein, als rechnete er etwas nach. »Lasse ihn bis zwei Wochen nach dem nächsten Mond bei mir. Das gibt ihm genug Zeit, selbst einen Nachfolger auszubilden.«
    Karga stand wortlos da, als dächte er nach. »Bis zwei Wochen nach dem nächsten Mond?«
    »Das wäre ausreichend.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, deutete Karga mit der Peitsche auf die Gefangenen und schritt davon, und seine Wachleute schubsten die Gefangenen hinterher. Hans hörte, wie Gregori erleichtert seufzte.
    »Zumal!« Es war eine vor Gram erstickte Stimme, die diesen Namen aussprach.
    Hans entdeckte Ketswana hinter sich; der Zulu hatte die Fäuste geballt. Im Augenwinkel sah er auch den neuen Mann in der Arbeitsgruppe, der sie betrachtete, während er zugleich mit der Arbeit fortfuhr.
    Hans wandte ihm schnell den Rücken zu.
    »Mein Vetter. Wir wurden gemeinsam aufgezogen, nachdem meine Mutter gestorben war.«
    »Zeige es nicht!«, flüsterte Hans. »Zeige es nicht! Man behält uns im Auge.«
    »Dieser Mistkerl da hinten, er muss ihnen gesagt haben, sie sollten Zumal aussuchen.«
    »Gewöhnlich können sie uns nicht auseinanderhalten«, wandte Hans rasch ein, ohne zu erwähnen, dass Zumal leicht an der rötlichen Narbe auf der Wange zu erkennen war, die er einem Spritzer geschmolzenen Eisens verdankte. »Zeige es nicht. Geh wieder an die Arbeit.«
    Ketswana blickte Karga nach. »Mit den eigenen Händen werde ich das Leben aus ihm herausquetschen!«, zischte er.
    »Halte dich bedeckt!« Und während er das sagte, drehte sich Hans beiläufig um und warf einen Blick auf die verbliebene Truppe. Der neue Mann wandte rasch den Kopf ab.
    »Und fasse diesen Spitzel nicht an!«, flüsterte Hans. »Falls du das tust, bist du genauso tot.«
    Er packte Gregori an der Schulter und entfernte sich.
    »Danke. Ich dachte schon, er hätte mich.«
    »Vielleicht hat ihn die Zeitspanne verwirrt, um die ich bat«, sagte Hans.
    Als die Gruppe das Tor erreichte, sah er, dass die Frau kurz zu ihnen zurückblickte.
    »Gott helfe dir!«, flüsterte er.
    Die Schreie aus dem Raum nebenan erschreckten ihn. Das Leid anderer hatte ihn nie berührt, aber der Gedanke, dass er eines Tages vielleicht so schreien würde, erschreckte ihn fürchterlich. Die Schreie brachen ab, wichen einem entsetzlichen Würgelaut, als ertränke dort jemand.
    Die Tür zum Verhörraum flog auf, und Karga trat ein.
    »Nichts, verdammt! Nichts!«, knurrte er. »Zwölf insgesamt, ein verschwendeter Tag, und nichts passt!«
    »Was hat diese gesagt?«
    Er bemühte sich, nicht hinzusehen, als ein Bantagwachmann die Frau an den Füßen aus dem Raum zerrte. Sie war so zerschlagen, dass man sie kaum noch erkannte, und letztlich hatte man ihr den Hals durchgeschnitten. Blut tropfte noch immer aus der Wunde. Hinsen schluckte schwer und blickte Karga an.
    »Sie standen unter Schutz, wie du weißt«, sagte er matt.
    »Sie sind durch einen Unfall umgekommen!«, knurrte Karga. »Wie es dir auch ergeht, falls etwas passiert und Ha’ark davon erfährt.«
    »Hat sie etwas gesagt?«
    »Nichts von Belang.«
    Dale sah, dass Speichel an Kargas Gesicht herablief. Die Frau musste ihn angespuckt und somit den Wutausbruch ausgelöst haben.
    Er hörte, wie die Leiche der Frau die Treppe hinabpolterte, und sah, wie einer der eigenen Spitzel, der Mann vom Hochofen Nummer drei, mit großen Augen zusah.
    »Du hast nach mir geschickt«, sagte der Mann mit bebender Stimme, während er zuerst die Leiche und dann Karga anblickte.
    »Hast du etwas zu melden?«
    Der Mann schwieg.
    »Irgendwas?«, brüllte Karga.
    »Ich denke, sie hegen einen Argwohn gegen mich. Der Große, ihr Anführer – er hat mich angestarrt. Das ist mir aufgefallen.«
    »Er hat dich angestarrt?«, schimpfte Hinsen. »Und das ist alles?«
    »Ja.«
    »Falls sie nicht mehr leisten, schicke ich alle deine Leute in die Gruben!«, tobte Karga.
    Dale blickte ihn erschrocken an. Falls seine Spitzel ausgelöscht wurden, was geschah dann mit ihm?
    »Probiere zuerst etwas anderes.«
    »Und zwar was?«
    »Wechsle die Arbeitstrupps. Mische sie, teile sie für andere Öfen ein. Das müsste mögliche Verschwörergruppen aufbrechen, sie aus dem

Weitere Kostenlose Bücher