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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Baby in den Armen. »Wir lassen Gregori und Alexi nicht zurück, und von den fünfzig weiteren Personen werden einige zweifellos aus den Reihen von Ketswanas Leuten stammen. Wir machen es morgen.«
    Hans blickte erst sie an und dann Gregori. »Wir fliehen morgen Abend.«
    Gregori reagierte nervös, und Ketswana sah ihn an, als wollte er jeden Protest unterbinden, bis Gregori schließlich nickte und den Kopf senkte.
    »Kann der Tunnel morgen bis Einbruch der Dunkelheit fertig sein?«
    »Falls Lin im Vorratshaus ist, dann mit Sicherheit.«
    »Und falls nicht?«
    »Dann müssen wir einfach durchbrechen, egal wer uns darüber erwartet. Aber wir machen es.«
    »Also gut«, flüsterte Hans. »Dann morgen.«
    Die beiden lächelten, und Hans forderte sie mit einem Wink auf zu gehen. Als die Tür geschlossen war, blickte er Tamira an. »Es ist schrecklich riskant. Alle Pläne beruhten auf dem Mondfest. Vielleicht schaffen wir es hinaus, nur um ein halbes Dutzend Züge anzutreffen, die uns auf der Strecke blockieren, einige davon voller Soldaten.«
    »Du kannst allerdings nicht länger warten«, wandte sie leise ein. »Wir dürfen Gregori nicht zurücklassen.«
    »Ich würde selbst bleiben, falls es so weit käme«, seufzte Hans.
    »Denkst du, er hatte einen Verdacht?«, flüsterte Gregori, als sie sich auf sein Bett gesetzt hatten.
    »Es war mir einfach zuwider, ihn anzulügen«, sagte Ketswana.
    »Sieh mal, es war die einzige Möglichkeit, ihn zu überreden, dass er die Dinge beschleunigt. Wären wir hineingestürmt und hätten verkündet, sie würden ihn holen und es wäre Zeit auszubrechen, hätte er sich wie der Teufel gewehrt.«
    »Aber der Fahrplan! Es wird heikel.«
    »Natürlich wird es heikel. Verdammt, denkst du wirklich, wir würden es schaffen? Wir haben gerade unsere Chance von eins zu fünfzig auf eins zu hundert gesenkt. Keine große Sache.«
    Ketswana sah ihn an und lächelte.
    »Und noch etwas«, sagte Gregori. »Ich möchte, dass wir uns etwas versprechen.«
    »Sag es.«
    »Egal was passiert, wir sorgen dafür, dass die drei fliehen können. Es wäre mal wieder typisch Hans, auf einmal eine Kehrtwende zu machen und zurückzubleiben, nur um uns Zeit zu verschaffen. Er hat das am Potomac schon mal mit mir gemacht. Der letzte Zug fuhr ab, und er hätte mitfahren und völlig zu Recht behaupten können, er würde zurückkehren und die nächste Verteidigungslinie organisieren.«
    Gregori wandte für einen Moment den Blick ab.
    »Jesus, es war die Hölle! Regen, Nebel. Wir wussten, dass die Bastarde näher kamen, aber nicht eine einzige Person geriet in Panik, als der Zug anfuhr und wir Übrigen laufen mussten. Hans wandte sich an mich und befahl mir, einzusteigen. Ich lehnte ab, aber er schrie mich an, ich sollte zusehen, dass ich in den Zug komme, dass ich gebraucht würde, um Verstärkung zu organisieren.«
    Gregori seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Ich stieg also ein. Ich denke gern, dass ich es tat, weil man es mir befohlen hatte, aber eine innere Stimme sagte mir, dass Hans Schuder mir gerade das Leben geschenkt hatte. Der Zug wurde schneller, und ich blickte zurück. Er stand dort, den Sharps-Karabiner in den Armen, und kaute auf einem Priem. Und dann rief er: ›Heirate das Mädchen!‹ Die Nacht und der Nebel schlossen sich um uns, und er war verschwunden. Damals wusste ich, was er mir gegeben hatte.«
    Gregori blickte sich in der Unterkunft um.
    »Ich bekam mein zusätzliches Lebensjahr, meine Ehe, mein Kind. Andernfalls hätte ich das nie gehabt. Ich wäre am Potomac gefallen.«
    »Das Versprechen«, flüsterte Ketswana.
    »Wir geben ihm sein Leben, egal was es kostet.«

Kapitel 5
     
    Hans’ Blick wanderte durch das Zimmer. »Sobald es dunkel wird, brechen wir auf.«
    Einer nach dem anderen nickte beifällig, nur Alexi und Lin nicht.
    Wie vorhergesagt, waren beide heute Morgen von ihren Jobs abgezogen worden. Lin arbeitete jetzt in der Küche, und Alexi hatte keine Aufgaben mehr im Zug.
    »Ich weiß nicht, was wir heute Abend im Vorratshaus antreffen werden«, sagte Lin. »Gestern habe ich dafür gesorgt, dass die hintere Hälfte freigeräumt wurde, aber heute wird ein Zug entladen. Die Sachen könnten an der falschen Stelle gestapelt werden.«
    »Dann schneiden wir uns hindurch.«
    »Der Fahrplan!«, warf Alexi scharfein. »Was zum Teufel ist nur los? Wir haben unseren Telegrafisten verloren. Er wurde an einen anderen Bahnhof versetzt. Ich kenne den neuen Mann nicht einmal. Und verdammt noch mal,

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