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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Konzept bringen. Die Leute, die außerhalb arbeiten, sollten komplett ausgetauscht werden. Falls die Verschwörer irgendeine Hoffnung haben, dann müssen sie einige der Arbeiter draußen auf ihrer Seite wissen.«
    »Das kann ich nicht machen!«, raunzte Karga. »Wer soll ihre Plätze einnehmen? Niemand sonst ist dafür ausgebildet.«
    »Dann nimm die Hälfte von ihnen und sperre sie für mehrere Tage ein. Dabei könnte jemand in Panik geraten und fürchten, dass man ihn zurücklässt, sodass er auspackt.«
    Er legte eine kurze Pause ein. »Und schnapp dir Hans.«
    »Das kann ich nicht machen. Er spricht direkt mit Ha’ark.«
    »Ich meine ja nicht, dass du ihn umbringen sollst. Versetze ihn in eine andere Fabrik. Sag, du hättest ein Problem in der neuen Gießerei, und er würde dort gebraucht, um es zu beheben. Selbst wenn es nur für einen Mond ist. Sicherlich wird mein Fürst der Qar Qarth keinen Einwand dagegen erheben. Übertrage Gregori die Verantwortung. Du kannst auch sagen, die Sache diente außerdem als Gelegenheit für Gregori zu beweisen, dass er eine neue Fabrik übernehmen kann, sobald Hans zurückkehrt.«
    Karga nickte nachdenklich. »Wenn Hans erst mal fort ist, wird der Rest einfach. Wir können einen oder zwei Unfälle arrangieren. Einer meiner Leute prallt gegen Gregori, sobald er neben einer offenen Gussform steht. Damit ist für beide Fälle Sorge getragen. Falls diese Verschwörung Anführer hat, dann diese beiden.«
    Ein Lächeln flackerte kurz in Kargas Zügen auf. »Fein! Am Tag des Mondfests holen wir Hans und ein Dutzend weitere. Obwohl sie unter Schutz stehen, bringt sie die Tatsache, dass man sie an diesem Tag holt, vielleicht auf die Idee, der Schutz würde nicht mehr bestehen. Das könnte jemandes Zunge lockern!«
    Karga musterte Hinsen scharf. »Falls doch irgendwas schiefgeht, falls jemand flieht, dann sterben alle. Verstehst du mich? Alle – die Arbeiter, deine Spitzel und, dafür sorge ich, auch du.«
    Leise lachend stolzierte er aus dem Zimmer.
    Entsetzt blickte ihm Dale nach. Sein Spitzel wartete immer noch draußen, die Augen groß vor Angst.
    »Mach diese verdammte Tür zu und geh wieder an deine Arbeit!«, kreischte Dale.
    »Noch zwei Tage«, flüsterte Tamira. »Glaubst du wirklich, dass wir es schaffen?«
    »Natürlich schaffen wir es.«
    Sie unterhielten sich in kaum vernehmlichem Flüsterton, wie sie es in den Jahren gelernt hatten, die sie gemeinsam in Gefangenschaft lebten. Andrew, der auf Tamiras anderer Seite schlief, bewegte sich und wimmerte. Sie drehte sich zu ihm um und wisperte ein leises Lied in Worten, die Hans nicht verstand, in denen er aber ein Schlaflied erkannte.
    Er hörte ihr zu, und alle Gedanken legten sich für eine Weile, als wäre das Lied auch für ihn bestimmt. Er hatte das Gefühl, in einer friedlichen Welt zu schweben, und stellte sich vor, dass er, sobald der Morgen dämmerte, aufwachen, die Tür der Hütte öffnen und hinausblicken würde auf tannenbedeckte Hügel und einen funkelnden See. Komisch, er war nur ein Mal in Maine gewesen. Die Armee hatte ihn aus einer regulären Infanterieeinheit zum Fünfunddreißigsten versetzt, um beim Aufbau des Regiments zu helfen. So verbrachte er einen Monat in Augusta, während die Rekruten nach und nach dort eintrafen. Damals sprach er zum ersten Mal mit Andrew. Sie führten eine Kompanie frischgebackener Rekruten auf einen Tagesmarsch. Nachdem sie die Stadt verlassen hatten, wandten sie sich nach Norden und machten zur Mittagszeit in einem kleinen Dorf Rast. Hans erinnerte sich noch daran: Snow Pond hatte Andrew die Siedlung genannt. Sie saßen dort, redeten über den Krieg, und Andrew war so neu, dass er kindische Fragen danach stellte. Dieser Fleck Erde verfolgte Hans seitdem … der Sommerwind, die über den Himmel treibenden Wolken, das Wasser des Sees, das im Sonnenlicht golden funkelte. Damals hatte sich Hans sogar überlegt, dass Snow Pond der richtige Platz wäre, um sich nach dem Krieg zur Ruhe zu setzen.
    Das Schlaflied endete, und Tamira kuschelte sich seufzend wieder in seine Arme. Der Traum erfasste Hans nun ganz: Klein-Andrew spielte lachend im hohen Gras, und eine Brise kräuselte den See …
    Als jemand zweimal leise an die Tür klopfte, fuhr Hans kerzengerade hoch.
    »Komm.«
    Er sah den Schatten Ketswanas über sich aufragen, und einen Augenblick des Entsetzens lang dachte er, es wäre ein Bantag.
    »Hans, wir haben ein Problem.«
    Das kam von Gregori, der hinter Ketswana

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