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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Darüber hinaus war es seine Aufgabe, dort notfalls tatsächlich auch noch auszusteigen und Löcher zu flicken, während er sich an dem Netz aus leichten Seidentauen festhielt, das rings um den Schiffsrumpf gespannt war.
    Stefan blickte voller Eifer am Schiff hinauf, und seine Augen brannten vor Aufregung.
    »Also dann, Junge. Hinauf mit dir.«
    »Aye aye, Sir!«
    Aus irgendeinem Grund hatten sich Marineausdrücke im Fliegerdienst eingeschlichen, woraus Jack nicht ganz schlau wurde, was er inzwischen aber tolerierte.
    Stefan kletterte am Tau hinauf, und das Schiff senkte sich ganz leicht ab, als es das zusätzliche Gewicht tragen musste.
    »In Ordnung, Fjodor, du als Nächster.«
    »Viel Glück, Jungchen!«
    Jack warf Pat einen wütenden Blick zu, wohl wissend, dass Pat von dem Aberglauben unter Fliegern wusste, sich vor einem Flug gegenseitig niemals Glück zu wünschen. Jack wollte gerade selbst an Bord steigen, als er Hawthorne näher kommen sah.
    Lächelnd schüttelte Hawthorne ihm die Hand. »Danke, dass du vorzeitig abfliegst«, sagte er. »Andrew wird wütend sein, aber ich werde einfach sagen, dass du günstigen Wind hattest und ihn genutzt hast.«
    Pat lachte leise und schüttelte den Kopf. »Ist schon der Nachschub mit der Petersburg eingetroffen?«
    »Wir haben die Nachricht vor gerade einer Stunde erhalten. Sie sind da und warten auf euch.«
    »Vielleicht brauchen wir sie gar nicht, aber falls wir in Schwierigkeiten geraten, sind es fünfhundert Kilometer weniger.«
    Jack salutierte kurz vor Pat und dann vor Hawthorne. Er kletterte die Leiter hinauf, und sein Magen zuckte, als das Schiff um mehrere Fuß absank und dann sogar leicht bockte, als der Abendwind längsseits auftraf und den Rumpf wie einen riesigen Wetterhahn leicht drehte.
    Jack stieg durch die Bodenluke in die Kabine und zog die Luke ins Schloss. Geduckt ging er nach vorn und setzte sich auf den Kapitänsstuhl. Er schloss den ledernen Sicherheitsgurt und löste dann die Halteriemen an der Höhen- und Seitenrudersteuerung aus Messing. Er fuhr mit dem Steuerknüppel langsam rück- und vorwärts, dann auf- und abwärts und blickte dabei über die Schulter durch die offene Achterluke, um sich davon zu überzeugen, dass die Ruder auch korrekt funktionierten.
    »Alle Triebwerke bereit«, verkündete Fjodor.
    Jack betrachtete die beiden Triebwerke, die fünfzehn Meter vor der Kabine montiert waren, und ihre Drei-Meter-Propeller drehten sich langsam. Dann blickte er nach achtern zu den beiden Triebwerken, die. fünfzehn Meter hinter ihnen arbeiteten.
    »Stefan, bist du bereit?«
    Der Junge, der hinter Fjodor auf dem Boden saß, grinste und sagte: »Aye aye, Sir!«
    Jack schüttelte angewidert den Kopf.
    »Klar zum Ablegen.«
    Jack schob das linke Seitenfenster auf, steckte den Kopf hinaus und blickte zum Vormann der Bodenmannschaft hinab. Er hielt die geballte Faust hoch und salutierte dann zackig. Der Vormann salutierte seinerseits und streckte die Arme aus, hielt dabei rote Wimpel in beiden Händen. Er winkte mit beiden Wimpeln und gab damit den Mannschaften an Back- und Steuerbord das Signal zum Ablegen.
    »Ruder hoch!«, rief Jack und zog den Steuerknüppel ganz heran. »Alle Triebwerke halbe Fahrt.«
    »Alle Triebwerke halbe Fahrt!«, rief Fjodor zur Bestätigung. Jack betrachtete die doppelte Maschinensteuerung direkt vor ihm, während die vier Messinghebel die vier Treibstofftanks öffneten. Mehrere Sekunden später beschleunigten die Propeller ihre Rotation, sodass sie verschwammen, und Jack spürte den ersten leichten Druck der Beschleunigung, während der Bug sich allmählich aufwärts neigte. Er gab mit dem Steuerknüppel leicht nach und lenkte das Schiff somit in die aufkommende Brise aus Westnordwest.
    »Alle Maschinen laufen gleichmäßig, Temperaturen im grünen Bereich«, gab Fjodor bekannt.
    Dieses kleine Stück Ingenieursleistung verblüffte Jack noch immer. Irgendwie hatte Ferguson ausgetüftelt, wie man einen Teil der Abwärme aus den vier Heißluftmaschinen durch Messgeräte in der Kabine lenkte, und außerdem, wie man das Ausmaß des Wärmeverlustes zwischen Maschine und Messgerät kalkulierte. Die Instrumente waren weniger genau als die direkt an den Triebwerken, und Fjodor musste die Kabine trotzdem regelmäßig verlassen und den Laufsteg zu den Triebwerken zurücklegen, um dort nachzusehen und notfalls im Flug Reparaturen auszuführen.
    Der Bug stieg weiter nach oben, und Jack behielt den Steigungswinkel bei, als er

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