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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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fünfundvierzig Grad erreicht hatte, wobei er darauf achtete, dass das Heck nicht durchhing. Er sah den Erdboden rasch zurückfallen, und Pat hob dort unten einen Flachmann mit Wodka zum Gruß.
    Das Schiff bockte leicht, und er spürte, wie ihm der Magen in die Knie sackte und flatterte und wie ihm der Schweiß im Gesicht ausbrach. Er riss das Frontfenster auf, damit der Luftstoß der Triebwerke hereintrieb. Mit dem Seitenruder brachte er das Schiff auf einen südöstlichen Kurs, der ihn letztlich über die Große See tragen würde.
    Das Schiff bockte erneut, geschüttelt vom umspringenden Wind. Jetzt konnte er es nicht länger zurückhalten; er steckte den Kopf durch das Seitenfenster und erbrach sich. Als er nach Luft schnappte, sah er Pat dort unten winken, die Flasche heben und einen Schluck nehmen.
    »Ich wünschte, ich hätte dich getroffen, du Mistkerl!«, stöhnte er. Er wischte sich den Schweiß vom Gesicht, hielt die Flying Cloud auf Kurs und versuchte die ganzen Befürchtungen aus den Gedanken zu verbannen, die sich um das drehten, was alles schiefgehen konnte.
    Dale Hinsen starrte konzentriert den zitternden Arbeiter an, der vor ihm stand.
    »Und du sagst, dass alles für die Flucht vorbereitet ist?«
    »Ja, Gakka.«
    »Wie wollen sie es machen?«
    »Ich weiß nicht, Gakka. Ich weiß nur, dass für heute Abend eine Flucht geplant ist. Die schwarzen Männer, ich habe zwei von ihnen reden gehört, als ich mich hinter der Holzkohlengrube erleichterte. Sie wussten nicht, dass ich da war.«
    Dale lächelte insgeheim über den Ehrentitel, der normalerweise nur angewandt wurde, wenn man mit einem Angehörigen der Horde redete.
    »Du weißt, dass morgen das Mondfest ist. Falls du mich anlügst, dann verspreche ich dir, dass ich dich nicht an die Tafel des Qarth ausliefere, sondern an die Kargas.«
    Der Chinarbeiter zitterte. Die Grausamkeiten Kargas gingen weit über einen langsamen Feuertod hinaus.
    »Wer ist der Anführer?«
    Der Arbeiter zögerte.
    »Wer?«
    »Der Yankee.«
    »Schuder?«
    Der Arbeiter blickte ihn verwirrt an.
    »Einer der beiden Männer sagte: ›Der Yankee hat den Befehl gegebene Mehr weiß ich nicht, Gakka.«
    Hinsen lächelte. Ein zehn Jahre alter Traum von Rache stand endlich vor der Erfüllung.
    »Falls das zutrifft, wirst du nicht mehr in der Tretmühle arbeiten müssen. Falls nicht …« Er ließ den Satz unvollendet und gab dem Arbeiter mit einem Wink zu verstehen, er möge sich zurückziehen.
    Hinsen dachte sorgfältig über seine Möglichkeiten nach. Er konnte nicht einfach eine Nachricht an Karga schicken. Falls er das tat und sich das Gerücht als falsch erwies, würde er das büßen müssen. Falls das Gerücht stimmte, würde Karga das Verdienst, die Intrige aufgedeckt zu haben, für sich beanspruchen und ihn leer ausgehen lassen. Hinsen konnte sich auch nicht einfach an Ha’ark wenden, besonders nicht, falls die Meldung falsch war.
    Was blieb, war selbst in die Fabrik zu gehen. Er genoss ausreichend Bewegungsfreiheit dafür, aber andererseits würde man ihn dort erkennen. Falls irgendein Ausbruch geplant war, warnte er Hans mit seinem Eintreffen, und er hatte wieder mal nichts in der Hand. Nein, am besten wartete er, bis es dunkel wurde. Dann war noch Zeit genug, um etwas zu unternehmen.
    Ha’ark regte sich, löste sich aus der Umarmung der schlafenden Konkubine. Es war kurz vor Sonnenuntergang, und er setzte sich auf. Aber da war noch etwas anderes, ein Element aus seinen Träumen, eine besorgte Warnung, ein vages Unbehagen. Während er sich ankleidete, geisterte die Warnung nach wie vor durch seine Gedanken.
    »Zieh die Luke auf.«
    Gregori warf dem Aufpasser, der neben dem Hochofen stand, einen kurzen Blick zu, und der Mann nickte beruhigend. Der Bantagwachmann war nach wie vor allein und die halbe Gießerei von dieser Stelle entfernt.
    Ketswana stand schweigend an Gregoris Seite, und seine Augen leuchteten vor Anspannung. Einer der Grabungsarbeiter führte das Stemmeisen an der Ecke der Fliesenabdeckung ein und stemmte diese hoch. Hände aus dem Tunnel griffen nach oben, stießen die Steinplatte auf, und Gregori kniete sich daneben.
    »Alles gesichert?«
    »Wir sind bereit, die letzten paar Fuß zu graben.«
    Gregori holte tief Luft. »Also okay.«
    Er nickte Lin zu, damit dieser ihm folgte, und sie kletterten die Leiter hinab. Auf Händen und Knien kroch Gregori voraus und warnte Lin davor, eine der Tunnelstützen zu streifen. Als er den schrägen Schacht erreichte, der

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