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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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zumindest in Bad und Schlafzimmer Ordnung schaffen. Auf dem Weg dorthin streifte ihr Blick Danas Ankleidezimmer, wo der Wandschrank mit den Schuhen stand. Sie schüttelte den Kopf. Wie konnte man so viele Schuhe besitzen?
    Sie ging daran vorbei, stoppte, konnte der Versuchung nicht wiederstehen. Nur ein Blick …
    Fasziniert starrte Charlotte auf die vielen Schachteln. Was hatte Dana gesagt? Zirka 200 Paar? In diesem Schrank steckte ein Vermögen! Sie sollte Eric dazu überreden, die Schuhe für einen guten Zweck zu versteigern. Mein Geldbeutel wäre auch ein guter Zweck , dachte Charlotte ironisch.
    Dana hatte ihr mehrmals angeboten, sich ein Paar auszusuchen, doch Charlotte hatte immer abgelehnt. Sie beschloss, dies jetzt nachzuholen. Sie würde sie im Gedenken an das Model tragen. Sie ließ ihren Blick von links nach rechts wandern. Links die weißen, rechts die schwarzen, dazwischen der Rest.
    Charlotte griff nach einer Schachtel. Sie hatte ein bestimmtes Paar Sandalen im Kopf, deren Absätze nicht gar so mörderisch hoch waren. Zuerst erwischte sie rote Lackschuhe, dann Highheels, die vor allem aus den Heels bestanden, schließlich grüne Ballerinas mit lilafarbenen Punkten.
    »Igitt«, sagte Charlotte und schob die Schachtel zurück an ihren Platz. Wer gab Geld aus für solch eine Scheußlichkeit? »Irgendwo müssen diese Dinger doch sein«, murmelte sie und nahm die nächste Schachtel heraus. Sie war leichter als die anderen. Als Charlotte sie öffnete, starrte sie sekundenlang auf den Inhalt. In dem Karton befanden sich jede Menge Briefe. Sie wollte ihn zurück in den Schrank stellen, folgte dann einem Instinkt, trug ihn zum Bett und kippte den Inhalt darauf. Neben den Briefen waren auch jede Menge Zeitungsausschnitte in der Schachtel gewesen.
    Charlotte nahm vorsichtig einen Briefumschlag in die Hand. Er war an Dana adressiert, trug aber keinen Absender. Behutsam zog sie den Zettel aus dem Umschlag. Es war ein Erpresserbrief, ähnlich den Nachrichten, die in den letzten Monaten aufgetaucht waren, ohne Datum, Anrede und Unterschrift, allerdings mit dem Computer geschrieben.
    Wenn du nicht bald zahlst, sage ich die Wahrheit , stand im ersten. Charlotte zog weitere Briefe aus ihren Umschlägen, legte sie neben den ersten. Ich widerrufe meine Aussage, wenn du nicht bald zahlst , stand in anderen. Worauf bezog sich der Erpresser?
    Charlotte legte die Briefe zur Seite und nahm sich die Zeitungsausschnitte vor. Sie handelten ausschließlich von dem Anschlag auf Danas Kollegin im Jahr 2003. Eine dunkel gekleidete Gestalt mit Kapuze und Sonnenbrille war in die Umkleide eingedrungen und hatte eine Flasche mit ätzender Flüssigkeit auf das Opfer geworfen. Die Polizei war immer davon ausgegangen, dass es eine Attacke unter Konkurrentinnen war; nicht nur die Methode sprach für eine Frau. Mehrere Zeugen hatten unabhängig voneinander ausgesagt, dass der Täter den typischen Laufsteggang hatte. Doch alle Models hatten ein Alibi.
    In manchen Artikeln waren Zeilen farbig markiert, in denen Dana namentlich erwähnt war; für die Polizei war sie eindeutig die Hauptverdächtige gewesen. Doch ein namentlich nicht genannter Mann hatte bestätigt, dass er zur Tatzeit mit ihr zusammen war. Charlotte nahm sich noch einmal die Briefe vor. Kamen sie von dem Mann, der ihr damals das Alibi verschafft hatte? So würden die Drohungen Sinn machen.
    Hatte Dana jemals gezahlt? Ob Eric davon wusste? Vermutlich nicht.
    Charlotte steckte die Briefe vorsichtig zurück in die Umschläge. Dabei fiel ihr ein Umschlag auf, der anders aussah als die anderen. Neugierig zog sie ihn aus dem Stapel. Er war an das damalige Opfer adressiert, hinten war Danas Name und eine Nürnberger Adresse aufgedruckt. Charlotte zog auch diesen Brief heraus. Im Gegensatz zu den anderen war er mit der Hand geschrieben. Charlotte war sich sicher, dass es Danas Handschrift war.
Liebe Rieke ,
es tut mir so leid. Ich war jung und dumm und habe einfach nicht gewusst, was ich tat. Ich wollte dich niemals so schwer verletzen, wollte dich nur als Konkurrentin ausschalten. Ich hoffe, du kannst mir jemals verzeihen.
    Dana
    Charlotte schluckte. Das war ein eindeutiges Schuldeingeständnis. Der Brief war vom Mai 2005 und offenbar niemals abgeschickt worden. Außer, dies war ein Duplikat. Aber Charlotte glaubte nicht daran, er hätte sicher Konsequenzen für Dana gehabt.
    Sie musste mit Wallner telefonieren. Sie musste vor allem raus aus der Wohnung, bevor Eric zurückkam. Er durfte

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