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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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Unglück. Tot nach dem ersten Date.« Er ging zur Schrankwand, öffnete die Bar und goss sich eine braune Flüssigkeit in ein Glas. »Sie auch?«, fragte er Wallner. Der verneinte. »Sorry, ich brauch das jetzt, das ist ein echter Schock.«
    Wallner fragte sich, warum Rasmussen jetzt mehr schockiert war als beim Tod seiner Freundin? Steckte er doch hinter dem Mord an ihr?
    »Harry kam zu mir, wollte einen Rat für’s erste Date. Er ist ja grade mal 19!« Eric schüttelte wieder den Kopf, als könne er das alles nicht fassen. »Vorgestern, auf der Heimfahrt von Freiburg, fragte er, ob er mein Auto haben könnte. Ich hab natürlich ja gesagt. Er wollte der Kleinen imponieren.«
    »Er hat konkret nach dem Porsche gefragt?«, fragte Wallner nach.
    Eric nickte, stutzte dann. »Jetzt, wo Sie es sagen … Er meinte, er habe kein Auto beziehungsweise nur ein altes. Er fährt, glaube ich, das seiner Mutter.« Er dachte nach. »Nein, er hat nicht danach gefragt. Ich hab ihm den Porsche angeboten.« Plötzlich schien ihm etwas einzufallen. »Sie wollen doch nicht etwa sagen, ich hätte was an dem Wagen gedreht?«
    Wallner starrte ihn ausdruckslos an. »Haben Sie?«
    Eric starrte eine Weile zurück, als könne er es nicht glauben. Dann stellte er das Glas so sanft auf den Glastisch, als fürchte er, es sonst zu zerbrechen.
    »Nein, habe ich nicht. Wir haben noch eine kleine Probefahrt gemacht, Harry und ich, gestern Mittag. Ich wollte ihn mit dem Wagen vertraut machen. Hätte ich was manipuliert, wäre ich ja mit hopps gegangen.« Er grinste böse. »Glauben Sie mir, ich hänge an meinem Leben. – Und an dem Porsche.«
    »Wie lange hat die Probefahrt gedauert?«
    Eric zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Vielleicht 20 Minuten?« Er dachte kurz nach, nickte dann und sagte: »Ja, circa 20 Minuten.«
    »Und dann?«
    »Dann fuhr Harry mit dem Wagen weg und ich bin in die Wohnung zurück. Ich habe den Wagen seither nicht mehr gesehen.« Er nahm das Glas und ging zurück zur Bar. Dort griff er nach der Flasche mit der braunen Flüssigkeit, entstöpselte sie, überlegte es sich jedoch anders und stellte Flasche und Glas in den Schrank. Langsam drehte er sich um. Sein Gesicht war blass.
    »Hatte es jemand auf mich abgesehen?«, fragte er leise.

XV
    C harlotte wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte. Gab es nur noch negative Nachrichten? Erst der Anschlag auf Dana, den sie hätte verhindern können, wäre sie nur rechtzeitig da gewesen. Dann der Mord an dem Schiedsrichter, jetzt der schwere Autounfall, bei dem der junge Fußballer schwer verletzt wurde und seine Freundin getötet. Und zu allem Übel auch noch Ärger mit Patrick.
    Er hatte ihr am Morgen gestanden, für die letzten beiden Schulaufgaben jeweils eine Fünf erhalten zu haben.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«, hatte sie gefragt. Natürlich wollte sie, dass er gut war in der Schule, aber sie hatte ihm wegen einer schlechten Note noch nie den Kopf abgerissen. Vertraute er ihr nicht mehr? Sie hatte versucht, mit ihm zu reden, doch er war einfach aufgestanden und gegangen. Immerhin hatte er nicht mit der Tür geknallt.
    Charlotte räumte das Frühstücksgeschirr weg und nahm sich zum wiederholten Male vor, in der Schule anzurufen. War nicht ein Zweck des Umzugs gewesen, Ordnung in ihrer beider Leben zu bringen? Charlotte lachte bitter. Das war bisher gründlich misslungen. In zehn Tagen lief ihr Vertrag mit Miller aus und er machte bisher keine Anstalten, ihn verlängern zu wollen.
    Zurück zur Kripo? Charlotte dachte an den cholerischen Cramer. Niemals! Dann lieber ein Job im Archiv.
    Das Telefon klingelte. Charlotte wollte es erst ignorieren, dachte dann aber, es könnte ja Miller mit einem neuen Auftrag sein.
    »Charly?« Die Stimme klang verschwommen.
    »Eric?«, fragte Charlotte. War er etwa betrunken? Sie blickte zur Uhr. Es war kurz nach elf.
    »Charly, komm bitte«, lallte Rasmussen. »Mir geht’s nicht gut.«
    »Eric, hast du getrunken?«, fragte Charlotte, während sie ihre Sachen zusammensuchte. Es war eine blöde Frage. Natürlich hatte er getrunken. Harry war in seinem Wagen verunglückt, womöglich hatte ihm jemand nach dem Leben getrachtet und der junge Mann war nur das falsche Opfer. Wenn das kein Grund zum Trinken war, was dann? Wo war ihr verdammter Geldbeutel? »Ich bin in 20 Minuten da, Eric. Hast du gehört? Eric?« Charlotte lauschte, doch es war nichts zu hören. War er bewusstlos geworden? »Eric?«, brüllte sie ins Telefon.
    »Ja, ja, bin

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