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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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diese Briefe keinesfalls sehen.
    Hastig, dennoch achtsam schob Charlotte die Briefe und Ausschnitte zusammen und legte sie zurück in den Karton. Ein Blick auf den Schuhschrank zeigte ihr, dass es keine Lücke gab. Dana hätte vielleicht gesehen, dass ein Karton fehlte, Eric würde den Schrank sicher nicht mal öffnen.
    Charlotte rannte die Treppe hinunter, schrieb einen Zettel für Eric:
    Wo warst du? Ruf mich an, damit ich weiß, dass es dir gut geht. Konnte nicht länger warten. Gruß Charly
    Sie steckte den Karton in eine Plastiktüte vom Supermarkt und verließ die Wohnung. Auf dem Weg zum Bus rief sie Wallner an. Als er sich meldete, sagte sie: »Können wir uns treffen? Ich habe was für Sie.«
    Sie verabredeten sich für 18 Uhr vor dem Präsidium.

    Als sie ankam, stand Wallner da und las in einer Boulevardzeitung. Charlotte zögerte. Er war nicht der Mann, der ihr Herzklopfen verursachte, dennoch hatte er etwas, was sie verunsicherte. Er war nur knapp größer als sie, verlor die ersten Haare und trug – als Ausgleich? – einen Kinnbart. Sie hasste Männer mit Bart. Dennoch war da etwas, was sie an Wallner anzog. Aber natürlich hatte sie bereits beim ersten Aufeinandertreffen den Ehering gesehen.
    »Finger weg, Charly«, murmelte sie und lief zu ihm hin. »Hallo, da bin ich.«
    »Sollen wir eine Kleinigkeit essen gehen?«, fragte Wallner.
    Ihr wäre es lieber gewesen, sie wären in sein Büro gegangen, denn dort konnte sie vor allzu neugierigen Blicken sicher sein. Dennoch nickte Charlotte. Sie hatte mittags nur eine belegte Semmel hinuntergeschlungen und hatte Hunger. Auch hier war noch keine Normalität eingekehrt.
    »Wir müssen ein Stückchen gehen«, sagte Wallner. Er führte sie durch die Breite Gasse und die Pfannenschmiedgasse zu einem Italiener in der Luitpoldstraße. »Der Wirt kennt mich und gibt uns einen abgelegenen Tisch.«
    Charlotte nickte zufrieden. Wallner war eben ein Profi. Sie bestellten Weißwein, Wasser und Pasta.
    »Was haben Sie für mich?«, wollte Wallner wissen.
    Charlotte reichte ihm den Karton. Als er ihn öffnete und den Inhalt durchsah, stieß er einen Pfiff aus. »Woher haben Sie das?«
    Charlotte berichtete von ihrem überraschenden Fund und hielt auch ihre Schlussfolgerungen nicht zurück: »Ich vermute, Sie wissen von dem Säureanschlag 2003?« Als Wallner nickte, fuhr sie fort: »Es klingt alles nach dem Mann, der Dana damals ein Alibi gegeben hat. – Vielleicht ist er ja auch der Schreiber der neuen Drohbriefe und der Absender der Bombe.«
    Wallner nickte. »Das wirft ein neues Licht auf den Fall«, stimmte er zu. »Ich kümmere mich sofort darum.«
    Das Essen kam und für ein paar Minuten schwiegen sie und konzentrierten sich auf ihre Pasta. Schließlich sagte Wallner: »Ich habe ebenfalls Neuigkeiten. Keine guten, fürchte ich.«
    Charlotte schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Der Porsche war manipuliert«, sagte er. »Es ist kompliziert, ich kenne mich mit Autos nicht aus. Der Sachverständige sagt, zwei Entlüfterventile der Bremsleitung waren offen. Es handelt sich jeweils nur um eine halbe Umdrehung, aber die reicht. Bei jedem Bremsvorgang verliert der Wagen Flüssigkeit, irgendwann ist nicht mehr genug da, die Bremse funktioniert nicht mehr.«
    »Soll heißen?«, fragte Charlotte vorsichtig, obwohl ihr sofort klar war, was das bedeuten musste: Eric war der Hauptverdächtige. Er hatte sich tatsächlich kurz nach Mittag gemeldet und sich entschuldigt. Er hatte nach dem ersten Anruf bei ihr eine kalte Dusche genommen, um wieder einigermaßen nüchtern zu werden; den Rest des Alkohols hatte er durch stundenlanges Laufen vertrieben.
    »Cramer ist gerade auf dem Weg zu Eric Rasmussen, um ihn festzunehmen.«
    Charlotte schüttelte den Kopf. »Er war es nicht. Er ist kein Mörder.«
    »Vermutlich wollte er nicht, dass so ein schwerer Unfall passiert«, warf Wallner sanft ein. »Er hat vielleicht damit gerechnet, dass irgendwann die Bremsen versagen und der Wagen irgendwo dagegen rollt. Er konnte doch nicht ahnen, dass die beiden nachts noch eine Spritztour machen wollten.« Charlotte schaute ihn fragend an. »Wir vermuten, dass die beiden auf dem Weg Richtung Autobahn waren«, erklärte Wallner. »Ich hätte es jedenfalls gemacht, an Mägerleins Stelle. Wenn schon imponieren, dann richtig.« Er grinste schief.
    »Was hätte Eric denn davon?«, fragte Charlotte, obwohl sie es ja bereits wusste.
    »Er schaltet einen Konkurrenten aus«, erwiderte Wallner

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