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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Billie Rubin
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Patrick laut genug ein, dass auch Eric es hören konnte. Ihr Sohn nickte unglücklich. Es war nicht leicht, die Demontage eines Idols so hautnah mitzubekommen.
    Als Charlotte aus dem Bad zurückkam, war der Anruf erledigt.
    »Er kommt in circa einer halben Stunde«, sagte Eric und wirkte wieder wie ein Junge, der etwas ausgefressen hatte.
    Charlotte rief Wallner an und schilderte ihm kurz die Situation. »Ich möchte deutlich darauf hinweisen, dass ich nicht wusste, dass Herr Rasmussen in meiner Wohnung war. Er wiederum möchte darauf hinweisen, dass sein Erscheinen bei der Polizei kein Schuldeingeständnis ist.«
    Eric nickte heftig und hielt beide Daumen nach oben.
    »Cramer ist vermutlich noch im Büro«, sagte Wallner. »Ich fahre sofort hin.«
    »Danke«, sagte Charlotte und legte auf. Sie berichtete Eric und Patrick kurz von dem Gespräch. »Jetzt können wir nur noch warten.« Sie sah, dass Eric etwas sagen wollte, aber noch zögerte. Sie hatte eigentlich keine Lust, es ihm leicht zu machen, aber sie hatte auch Mitleid mit ihm – trotz seiner Eskapaden. »Was ist?«, forderte sie ihn auf zu reden.
    Eric atmete erleichtert auf. »Charly, bitte, du musst mir glauben. Ich habe mit dem Unfall von Harry nichts zu tun.« Er zögerte, fuhr dann fort: »Ich weiß, ich kann manchmal ein richtiges Arschloch sein. Aber du kennst mich doch auch ein wenig. Traust du mir so etwas wirklich zu?«
    Charly antwortete ehrlich: »Nein, eigentlich nicht. Obwohl – das mit dem Abführmittel war keine Glanzleistung.«
    »Ja, ich weiß«, gab Eric zerknirscht zu. »Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Ich wollte dem Typen einfach nur eins auswischen. Und weil es beim ersten Mal so gut funktioniert hat, habe ich es halt wiederholt.«
    »Für so was riskierst du deinen Job«, sagte Charly fassungslos.
    »Ich weiß, es war absolut idiotisch«, beteuerte Eric. »Aber ich bin unschuldig, was alles andere angeht. Ich habe weder meinen Wagen manipuliert, noch eine Bombe ins Stadion gelegt, noch diesen dämlichen Schiedsrichter umgebracht. – Obwohl er’s wirklich verdient hat.«
    »Das habe ich jetzt nicht gehört«, sagte Charlotte warnend.
    »Ja, ja, ist schon klar. Gegenüber der Polizei werde ich das natürlich nicht sagen.« Er griff nach Charlottes Hand. »Und ich habe auch nichts mit Danas Tod zu tun«, sagte er eindringlich. »Glaubst du mir das?« Bevor Charlotte nicken konnte, klingelte es.
    »Das wird der Anwalt sein«, sagte sie und riss sich los.
    »Ich mach auf«, rief Patrick und verließ das Zimmer.
    Bevor Eric zusammen mit dem Anwalt die Wohnung verließ, schaute er Charlotte ernst an. »Ich bin unschuldig«, sagte er.

XVII
    W ir stehen wie die Idioten da!«, schrie Cramer. »Es kann doch nicht möglich sein, dass wir immer noch nichts in der Hand haben.«
    Wallner sah sich vorsichtig um. Alle Kollegen starrten irgendwohin, nur nicht zu Cramer. Miriam malte auf ihrem Block herum, Sabrina konzentrierte sich auf den tanzenden Stift zwischen ihren Fingern und Marius schien sich sehr für eine Fliege zu interessieren, die seit Minuten im Zimmer herumbrummte.
    Leo war mal wieder voll in Fahrt. Es wird Zeit, dass er in Rente geht , dachte Wallner. So konnte das nicht weitergehen. Oder er trennt sich endlich von Raffaela. Das würde jedoch nie passieren, das wusste Wallner nur zu gut.
    Aber es war auch verständlich, dass Cramer nervös war. Sie hatten drei Tote, einen nicht ansprechbaren Schwerverletzten auf der Intensivstation, eine explodierte Bombe und jede Menge Drohbriefe – doch nicht den geringsten Hinweis auf einen Täter.
    Am Tag zuvor hatte Cramer Rasmussen in die Mangel genommen, aber außer, dass der Fußballer einem Teamkollegen etwas in das Getränk gemischt hatte, wollte der nichts zugeben. Leo hatte ihn die erlaubten 48 Stunden festhalten wollen, doch gemeinsam mit Rasmussens Anwalt hatte Wallner ihn davon überzeugen können, dass es außer negativer Presse nichts bringen würde. Der Sportler hatte auf Anraten seines Anwalts guten Willen gezeigt und würde sich täglich bei der Polizeiinspektion Ost in der Erlenstegenstraße melden. Aber Wallner war überzeugt, dass Rasmussen nicht der gesuchte Täter war. Er vertraute dabei auch ein Stück weit Charlotte Braun.
    »Würdest du uns auch mit deiner geistigen Anwesenheit beehren?« Leos zynische Stimme drang verzögert an sein Ohr.
    »Was?«, schreckte Wallner hoch. »Sorry, ich bin noch mal alle Möglichkeiten durchgegangen«, stammelte er, wohl

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