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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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13a. Wenn die Robots sich hier
auskennen…«
    Powell stellte die Frage und bekam als Antwort ein eintöniges
»Ja, Meister«. – »Zieh deinen Isolieranzug
an«, sagte er mit Befriedigung zu Donovan.
    Für beide war es das erstemal, daß sie einen solchen
Anzug anlegten – allerdings hatten sie sich bei ihrer Ankunft
eingebildet, daß sie das überhaupt niemals nötig
haben würden – und unfroh übten sie sich in steifen
Bewegungen.
    Die Isolieranzüge waren bedeutend massiger und auch
häßlicher als normale Raumanzüge, wenn sie auch dank
ihrer nichtmetallischen Zusammensetzung beträchtlich leichter
waren. Sie bestanden aus hitzeabwehrendem Kunststoff und chemisch
behandelten Korkschichten und waren mit einer Trockeneinrichtung
versehen, die die Luft knochentrocken hielt. Mit Hilfe solcher
Isolieranzüge konnte man die volle Kraft der Merkursonne
für die Dauer von zwanzig Minuten aushalten. Auch noch fünf
bis zehn Minuten länger mochte der Träger eines solchen
Anzugs der Hitze widerstehen, ohne daran zugrundezugehen.
    Noch immer bildeten die Hände des Robots eine Art von
Steigbügel. Sein Gesichtsausdruck zeigte nicht das leiseste
Erstaunen beim Anblick der grotesken Gestalt, in die Powell sich
verwandelt hatte.
    Powells Stimme, die durch das Radio einen rauhen Klang erhielt,
dröhnte: »Bist du bereit, uns zum Ausgang 13a zu
bringen?«
    »Ja, Meister.«
    Schön, dachte Powell. Diese Dinge besaßen zwar keine
Radiokontrolle. Dafür waren sie aber wenigstens auf Funkempfang
eingestellt. »Besteige du einen anderen, Mike«, sagte er zu
Donovan.
    Er stellte einen Fuß auf den improvisierten Steigbügel
und schwang sich nach oben. Er fand, daß der Sitz bequem war.
Offenbar war der buckelartige Rücken des Robots für diesen
Zweck geformt worden. Jeder Schulter entlang befand sich eine flache
Einbuchtung für die Schenkel. Auch der Sinn der zwei in die
Länge gezogenen Ohren wurde nun deutlich.
    Powell packte die Ohren und drehte damit den Kopf des Automaten.
Schwerfällig wendete sich sein Reittier um. »Vorwärts,
Macduff!« Doch war ihm gar nicht so wohl bei der ganzen
Sache.
    Die gigantischen Robots bewegten sich langsam und mit mechanischer
Präzision. Zunächst durchschritten sie die Tür, wobei
zwischen deren oberem Rand und ihren Köpfen kaum zehn Zentimeter
Abstand blieb. Die beiden Männer mußten sich schnell
ducken. Dann gingen sie mit langsamen, dröhnenden Schritten
durch einen schmalen Gang und in die Luftschleuse hinein.
    Der lange luftlose Tunnel, der sich vor ihnen ins Endlose zu
erstrecken schien, brachte Powell von neuem das ungeheure
Ausmaß der Aufgabe zum Bewußtsein, das die erste
Expedition hatte erfüllen müssen. Ihr hatten lediglich
schwerfällige Robots zur Verfügung gestanden, und sie hatte
alles sozusagen aus dem Nichts heraus schaffen müssen. Wohl
möglich, daß diese Expedition ein Versager gewesen war.
Ihr Versagen aber war um vieles besser als das, was man im Weltsystem
gewöhnlich mit Erfolg bezeichnete.
    Die Robots trotteten weiter. Ihre Schnelligkeit veränderte
sich niemals, noch wurden ihre Schritte jemals länger.
    Powell sagte: »Beachte bitte, daß diese Tunnels hell
erleuchtet sind und daß die hier herrschende Temperatur
erdnormal ist! Wahrscheinlich war es während der ganzen zehn
Jahre, in denen diese Station leergestanden hat, genauso.«
    »Und wie kommt das?«
    »Durch billige Kraft – die billigste im ganzen System.
Sonnenkraft, wie du weißt, die auf der Sonnenseite Merkurs
wirklich von Bedeutung ist. Deshalb wurde die Station auch ins pralle
Licht und nicht in den Schatten eines Berges gebaut. In Wirklichkeit
ist das Ganze ein Energieumwandler von ungeheurem Ausmaß. Die
Hitze wird in Elektrizität verwandelt, in Licht, mechanische
Arbeit und was weiß ich sonst. Gleichzeitig wird also Kraft
geliefert und die Station gekühlt.«
    »Schau mal, mein Lieber«, sagte Donovan, »das ist
ja alles recht lehrreich, aber würde es dir was ausmachen, wenn
wir den Gesprächsstoff wechselten? Zufällig wird
nämlich diese Energieumwandlung, von der du sprichst, in der
Hauptsache von Photozellbänken besorgt – und diese sind
für mich im Augenblick gerade ein heißes Eisen.«
    Powell brummte vor sich hin, und als Donovan schließlich das
darauffolgende Schweigen brach, brachte er einen völlig neuen
Gegenstand zur Sprache.
    »Hör mal, Greg, was ist eigentlich los mit Speedy? Ich
begreife das gar nicht.«
    In einem Isolieranzug ist es nicht leicht, die Schultern

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