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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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er die fünf Zentimeter
große Kugel ein, die den winzigen Funken atomischer Kraft
enthielt – jener Kraft, die das ganze Leben eines Robots
ausmachte. Er hatte Schwierigkeiten, sie richtig einzupassen, aber
schließlich gelang es doch. Mühevoll schraubte er die
Brustplatte wieder fest. Von den Radiokontrollen modernerer Art hatte
man damals, vor zehn Jahren, noch nichts gewußt. Nachdem er mit
dem ersten fertig war, wandte er sich den anderen zu, bis er sie
endlich alle sechs in Bereitschaft hatte.
    Unruhig sagte Donovan: »Bis jetzt haben sie sich noch nicht
gerührt.«
    »Bis jetzt hat ihnen auch noch niemand befohlen, sich zu
rühren«, erwiderte Powell kurz und bündig. Er ging zum
ersten in der Reihe zurück und versetzte ihm einen Schlag auf
die Brust. »Du da. Hörst du mich?«
    Langsam neigte sich der Kopf des Robots. Seine Augen wandten sich
Powell zu. Dann sagte er mit einer heiseren, quietschenden Stimme,
die sehr an die Töne mittelalterlicher Phonographen erinnerte:
»Ja, Meister.«
    Powell grinste Donovan an: »Hast du das gehört? Die
stammen noch aus den Zeiten der ersten sprechenden Robots, als es
noch so aussah, als würde die Benutzung solcher Automaten auf
der Erde verboten werden. Ihre Hersteller wehrten sich natürlich
gegen diese Gefahr und konstruierten daher brave, gesunde
Sklavenkomplexe in die verdammten Maschinen hinein.«
    »Das half aber nicht viel«, murmelte Donovan.
    »Nein, bestimmt nicht, aber immerhin haben die Hersteller ihr
Bestes getan.« Wieder wandte er sich dem Robot zu.
    »Steh auf!«
    Langsam erhob sich der Automat. Donovan mußte den Kopf in
den Nacken legen, und wieder pfiff er durch die Zähne.
    Powell sagte: »Kannst du hinaus auf die Oberfläche
gehen? Ins Licht?«
    Der Robot schien zu überlegen. Sein langsames Gehirn
arbeitete schwer. Dann: »Ja, Meister.«
    »Weißt du, was ein Kilometer ist?«
    Wieder überlegte der Robot, und wieder kam langsam die
Antwort: »Ja, Meister.«
    »Wir werden dich also hinauf zur Oberfläche führen
und dir eine Richtung anzeigen. In dieser Richtung wirst du etwa 25
Kilometer gehen. Am Ende wirst du dann dort in jener Gegend einen
anderen Robot finden, der kleiner ist als du. Hast du bis dahin alles
verstanden?«
    »Ja, Meister.«
    »Du wirst also diesen Robot finden und du wirst ihm befehlen
zurückzukommen. Kommt er nicht freiwillig, so hast du Gewalt
anzuwenden.«
    Donovan packte Powell am Ärmel. »Warum befiehlst du ihm
nicht einfach, das Selen direkt zu holen?«
    »Weil ich Speedy zurückhaben will, du Idiot. Ich will
wissen, was an ihm defekt geworden ist.« Und zum Robot gewandt:
»Schön also, folge mir!«
    Der Robot blieb unbeweglich, und seine Stimme brummte:
»Entschuldigung, Meister, aber das kann ich nicht. Ihr
müßt zuerst aufsitzen.« Seine schwerfälligen
Arme waren mit einem Klirren zusammengekommen, seine Finger hatten
sich ineinander verschränkt.
    Powell starrte ihn an. Dann zupfte er an seinem Schnurrbart.
»Ach, auch das noch…«
    Donovans Augen schienen aus seinem Kopf herauszutreten. »Wir
müssen ihn reiten? Wie ein Pferd?«
    »Offenbar. Allerdings weiß ich nicht warum. Ich
verstehe gar nicht – doch, natürlich verstehe ich. Ich habe
dir doch schon gesagt, daß man damals die sogenannte
Robotsicherheit in den Vordergrund stellte. Offenbar versuchte man
diesen Gedanken dadurch besonders zu verdeutlichen, daß man es
den Robots unmöglich machte, sich ohne einen Reiter auf ihren
Schultern zu bewegen. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Das überlege ich mir gerade«, murmelte Donovan.
»Wir können nicht hinauf auf die Oberfläche, ganz
gleich ob mit oder ohne Robot. Tolle Wirtschaft!« Er schnalzte
zweimal mit dem Finger, und seine Aufregung wuchs. »Gib mir mal
die Karte, die du eingesteckt hast! Ich hab sie nicht umsonst zwei
Stunden lang studiert. Wir befinden uns hier in einer
Bergwerksstation. Warum sollten wir nicht die Schächte
benutzen?«
    Auf der Karte war die Bergwerksstation als ein schwarzer Kreis
eingezeichnet. Die leicht gepunkteten Linien, die sich
spinnenwebartig nach allen Seiten ausstreckten, waren Schächte
oder besser Tunnels.
    Donovan studierte die Zeichenerklärung, die sich am unteren
Rand der Karte befand. »Schau«, sagte er, »die kleinen
schwarzen Punkte bedeuten Öffnungen zur Oberfläche, und
hier befindet sich eine solche nur fünf Kilometer von dem
Selenvorkommen entfernt. Hier steht eine Nummer – ich
möchte nur wissen, warum sie die nicht größer
geschrieben haben –,

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