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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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brachte es in 45 Minuten und drei
Sekunden. Ich habe die Zeit mit der Stoppuhr gemessen. Er ist immer
noch damit beschäftigt, uns um Verzeihung zu bitten. Er hat
Angst, in deine Nähe zu kommen – fürchtet sich vor
dem, was du ihm sagen wirst.«
    »Bring ihn herein!« befahl Powell. »Er konnte ja
gar nichts dafür.« Er streckte seine Hand aus und packte
Speedys metallene Pfote. »Ist schon gut Speedy!« Dann zu
Donovan: »Weißt du, Mike, ich dachte
gerade…«
    »Ja.«
    »Nun ja« – er rieb sein Gesicht. Die Luft war so
wunderschön kühl. »Du weißt ja, daß wir
– wenn wir alles hier in Ordnung haben und Speedy seine Tests
bestanden hat – zur Raumstation geschickt werden ganz in der
Nähe von…«
    »Nein.«
    »Doch. Zum mindesten hat die alte Calvin mir das gesagt, ehe
wir abfuhren, und ich selbst erwiderte gar nichts, weil ich ja die
ganze Idee ohnedies bekämpfen wollte.«
    »Bekämpfen?« schrie Donovan.
»Aber…«
    »Ich weiß schon. Ich hab ja auch jetzt gar nichts mehr
dagegen… ich meine gegen zweihundertunddreiundsiebzig Grad unter
Null. Wird es nicht ein wahres Vergnügen sein?«
    »Raumstation«, sagte Donovan. »Ich grüße
dich!«

 
Vernunft
     
     
    Ein halbes Jahr später hatten die beiden Männer ihre
Auffassung geändert. Die Flammen einer gigantischen Sonne waren
dem sanften Dunkel des Raumes gewichen. Aber äußere
Veränderungen sind nicht von maßgebender Bedeutung, wenn
es sich darum handelt, die Tätigkeit von Robots zu
kontrollieren, die sich noch im experimentellen Stadium befinden. Was
auch immer der Hintergrund sein mag, man steht der Unerforschlichkeit
eines positronischen Gehirns ganz unmittelbar gegenüber, und die
unfehlbaren Rechenkünstler sagen, daß dieses Gehirn so und
so arbeiten soll.
    Nur daß diese Robots das einfach nicht tun. Powell und
Donovan fanden das heraus, noch ehe sie sich volle zwei Wochen auf
der Station befanden.
    Gregory Powell machte eine Pause zwischen jedem seiner Worte, um
ihnen so mehr Nachdruck zu verleihen. »Vor einer Woche haben
Donovan und ich dich zusammengesetzt.« Er runzelte die Brauen
vor Verzweiflung, und er zupfte nervös an den Spitzen seines
braunen Schnurrbarts.
    Es war still im Verwaltungsraum der Sonnenstation Nr. 5.
Außer dem leise summenden Geräusch des Richtstrahllenkers
im Bau war nichts zu hören.
    Robot QT1 saß unbeweglich da. Die polierten Platten seines
Körpers leuchteten, und das glühende Rot der
photoelektrischen Zellen seiner Augen war ständig auf den
Erdmenschen gerichtet, der ihm am Tisch gegenübersaß.
    Powell unterdrückte ein plötzliches Aufbegehren seiner
Nerven. Die Robots besaßen eigenartige Gehirne. Oh, es war
keine Frage, daß die drei Grundregeln der Robotik
funktionierten. Sie mußten ja funktionieren. Das gesamte
Personal der U.S. Robot Co. von Robertson selbst bis hinunter zum
jüngsten Fußbodenputzer, bestand darauf. Daher war auch
dieser QT1 absolut sicher. Und dennoch. Die QT-Modelle waren die
ersten ihrer Art, und dieses war der erste der QTs. Mathematische
Zauberformeln waren nicht in jedem Falle der sicherste Schutz gegen
robotistische Tatsachen.
    Endlich sprach der Robot. Seine Stimme besaß den alten Klang
metallener Membranen. »Ist Ihnen der Ernst einer solchen
Behauptung klar, Powell?«
    »Etwas hat dich doch produziert, Cutie«, setzte
Powell auseinander. »Du gibst doch selber zu, daß es dir
scheint, als komme dein Gedächtnis voll ausgewachsen aus einem
Nichts und als wäre das alles nicht älter als eine Woche.
Ich gebe dir nun die Erklärung, warum das so ist. Donovan und
ich haben dich aus den verschiedenen Bestandteilen, die man uns
geliefert hat, zusammengesetzt.«
    Cutie starrte in einer eigenartig menschlichen Verwirrung auf
seine langen beweglichen Finger. »Es kommt mir vor, als
müßte es eine befriedigendere Erklärung für all
das geben. Daß Sie mich hergestellt haben sollen,
scheint reichlich unglaubhaft.«
    Der Erdenmensch lachte laut auf. »Zum Donnerwetter! Warum
denn nur?«
    »Nennen Sie es Intuition! Bis jetzt habe ich keine anderen
Gründe. Ich beabsichtige aber, mir die ganze Sache mit Hilfe
meiner Vernunft klar zu machen. Eine logische Kette kann nur mit dem
Auffinden der Wahrheit enden, und ich werde so lange grübeln,
bis ich sie habe.«
    Powell stand auf und setzte sich auf den Rand des Tisches neben
den Robot. Er empfand plötzlich eine starke Sympathie für
diese eigenartige Maschine. Sie besaß kaum noch eine
Ähnlichkeit mit einem gewöhnlichen

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