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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Bilde
darüber, was wir tun. Er hatte keinen Grund, bei diesem
Experiment, das Sie machten, anzubeißen, ganz besonders nicht
nach dem ersten Male, als er erkannte, daß tatsächlich
für den Menschen gar keine wirkliche Gefahr bestand. Die anderen
konnten gar nicht anders. Er aber täuschte absichtlich eine
Reaktion vor.«
    »Was also sollen wir nach Ihrer Ansicht jetzt unternehmen,
Dr. Calvin?«
    »Wir müssen es ihm das nächste Mal unmöglich
machen, eine Reaktion zu simulieren. Wir werden das Experiment
wiederholen, aber mit einer Ergänzung. Hochspannungskabel, die
imstande sind, die Nestormodelle zu vernichten, werden zwischen den
Robot und den Menschen placiert werden – und zwar so viele,
daß es für den Robot unmöglich sein wird, sie zu
überspringen. Wir werden dann die Robots darüber
informieren, daß die Berührung mit den Kabeln unweigerlich
ihren Tod bedeutet.«
    »Moment mal«, sagte Bogert mit plötzlicher Wut.
»Das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir werden unter
keinen Umständen Robots im Werte von zwei Millionen Dollar
vernichten, nur um Nestor 10 herauszufinden. Es gibt noch andere
Wege.«
    »Wissen Sie das bestimmt? Bis jetzt haben Sie keinen
gefunden. Und ohnehin denke ich ja selbst ebensowenig an so etwas.
Wir können einen Stromunterbrecher einrichten, der im
Augenblick, in dem man den Draht mit einem Gewicht belastet, wirksam
wird. Sollte der Robot nun sein Gewicht auf den Draht legen, so
stirbt er nicht. Das ist ihm aber natürlich nicht bekannt,
verstehen Sie?«
    Die Augen des Generals leuchteten hoffnungsvoll auf. »Wird das zum Erfolg führen?«
    »Man sollte es meinen. Unter diesen Bedingungen
müßte Nestor 10 eigentlich sitzen bleiben. Man könnte
ihm natürlich befehlen, die Drähte zu berühren und zu
sterben, da ja das Zweite Gesetz, das Gehorsamsgesetz, stärker
ist als das Dritte, das Selbsterhaltungsgesetz. Wir werden’s ihm aber nicht befehlen. Wir werden ihn vielmehr, wie alle
anderen Robots auch, sich selbst überlassen. Im Falle der
normalen NS-2-Modelle liegt die Sache dann so, daß das Erste
Gesetz der menschlichen Sicherheit sie auch ohne unseren Befehl in
den vermeintlichen Tod treiben wird. Nicht aber unseren Nestor 10.
Ohne das ganze Erste Gesetz und ohne daß er spezielle Befehle
erhalten hat, wird bei ihm das Dritte Gesetz, das der
Selbsterhaltung, das wichtigste sein. So wird er keine andere Wahl
haben als sitzen zu bleiben, wo er sitzt. Für ihn bedeutet dies
eine Zwangshandlung, und er kann gar nicht anders.«
    »Wird dies dann heute nacht vor sich gehen?«
    »Heute nacht«, sagte die Psychologin, »wenn die
Kabel rechtzeitig gelegt werden können. Ich werde jetzt die
Robots über das, was ihnen bevorsteht,
verständigen.«
     
    Ein Mann saß unbeweglich und schweigend auf einem Stuhle.
Ein Gewicht fiel auf ihn herunter, wurde dann im letzten Moment, ehe
es den Mann traf, von einem plötzlichen Kraftfeld zur Seite
gerissen.
    Nur ein einziges Mal.
    Dann erhob sich Dr. Susan Calvin mit einem Stöhnen des
Grauens von einem Feldstuhl in der Beobachtungszelle auf dem Balkon.
Dreiundsechzig Robots saßen gelassen auf ihren Stühlen und
starrten mit Eulenaugen auf den gefährdeten Mann vor ihnen.
Nicht einer bewegte sich.
    Dr. Calvin war sehr ärgerlich – so ärgerlich,
daß sie es kaum noch ertragen konnte. Ihr Ärger wurde noch
besonders dadurch vergrößert, daß sie nicht wagen
durfte, ihn vor den Robots zu zeigen, die einer nach dem anderen
hereinkamen und dann wieder gingen. Sie kontrollierte eine Liste. Der
nächste war Nummer achtundzwanzig. Danach standen ihr noch
fünfunddreißig weitere bevor.
    Nummer achtundzwanzig trat bescheiden ein.
    Sie zwang sich selbst bis zu einem gewissen Grade zur Ruhe.
»Und wer bist du?«
    Der Robot antwortete mit leiser, unsicherer Stimme: »Ich habe
bis jetzt noch keine Nummer erhalten, Madame. Ich bin ein NS-2-Robot
und ich war draußen der achtundzwanzigste in der Reihe. Ich
habe hier ein Stück Papier, das ich Ihnen geben soll.«
    »Du warst heute noch nicht hier drin?«
    »Nein, Madame.«
    »Setz dich! Hierher. Ich will dir ein paar Fragen stellen.
Befandest du dich vor etwa vier Stunden im Strahlungsraum des Baues
Nr. 2?«
    Dem Robot bereitete die Antwort Schwierigkeiten. Dann kam sie
heraus, heiser und quietschend. »Jawohl, Madame.«
    »Ein Mann befand sich dort, der fast verletzt wurde, nicht
wahr?«
    »Jawohl, Madame.«
    »Und du hast nichts getan, oder?«
    »Nein, Madame.«
    »Der Mann hätte durch deine

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