Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Untätigkeit zu Schaden
kommen können. Weißt du das?«
    »Jawohl, Madame. Ich konnte nicht anders, Madame.«
    Es ist schwer, sich vorzustellen, daß eine große,
ausdruckslose Metallfigur sich dreht und windet – aber das,
genau das tat der Robot.
    »Ich will jetzt, daß du mir genau erzählst, warum
du nichts unternommen hast, um den Mann zu retten.«
    »Ich will das gerne erklären, Madame. Ich möchte
wirklich nicht, daß Sie oder daß andere von mir denken,
daß ich irgend etwas tun könnte, das einem Herrn und
Meister Schaden zufügt. O nein, das wäre eine
schreckliche… eine unvorstellbare…«
    »Bitte reg dich nicht auf, Junge! Ich mache dir absolut keine
Vorwürfe. Ich möchte nur, daß du mir sagst, was in
jenem Augenblick deine Gedanken waren.«
    »Madame, ehe das alles geschah, sagten Sie uns, daß
einer der Meister von jenem fallenden Gewicht gefährdet werden
würde und daß wir, wenn wir ihn retten wollten, elektrisch
geladene Kabel zu überschreiten hätten. Madame, das
hätte mich nicht aufgehalten. Was bedeutet schon meine
Zerstörung verglichen mit der Sicherheit eines menschlichen
Wesens? Aber… aber es fiel mir ein, daß, wenn ich auf
meinem Weg zu ihm zugrunde ginge, ich ohnehin nicht in der Lage sein
würde, ihn zu retten. Das Gewicht würde ihn zerschmettern,
und dann wäre ich selbst ja zwecklos gestorben, und eines Tages
würde vielleicht ein anderer Meister verletzt werden, den ich,
wäre ich am Leben geblieben, hätte retten können.
Verstehen Sie mich, Madame?«
    »Du willst sagen, daß du nur die Wahl hattest zwischen
zwei Dingen. Entweder starb der Mensch allein oder ihr starbt beide
zusammen. Stimmt das?«
    »Jawohl, Madame. Es war unmöglich, den Meister zu
retten. Er konnte als tot angesehen werden. In diesem Falle ist es
unvorstellbar, daß ich mich für nichts selbst
zerstöre, das heißt natürlich ohne Befehl.«
    Die Robotpsychologin spielte mit ihrem Bleistift. Die gleiche
Geschichte mit nur unwesentlichen Abweichungen in den Ausdrücken
hatte sie bereits siebenundzwanzigmal gehört. Was nun kam, war
die entscheidende Frage.
    »Junge«, sagte sie, »deine Art zu denken hat eine
gewisse Berechtigung. Dennoch sind dies nicht die Gedanken, die ich
eigentlich von dir erwartete. Hast du dir das alles selbst
ausgedacht?«
    Der Robot zögerte. »Nein.«
    »Und wer war derjenige, dem dieser Gedanke kam?«
    »Wir haben gestern abend darüber gesprochen, und da kam
einem von uns die Idee, und sie schien uns allen sehr
vernünftig.«
    »Und wer war derjenige?«
    Der Robot dachte angestrengt nach. »Ich weiß nicht.
Einer von uns eben.«
    Sie seufzte. »Das ist alles.«
    Nummer neunundzwanzig war der nächste. Danach kamen
vierunddreißig weitere.
     
    Auch Generalmajor Kallner war ärgerlich. Eine ganze Woche
lang hatte jede Tätigkeit auf Hyper-Basis geruht. Nur in den
Huros auf den Asteroiden der Gruppe waren ein paar Leute
beschäftigt gewesen. Fast eine ganze Woche lang hatten die
beiden größten Experten auf diesem Gebiet die Situation
mit nutzlosen Versuchen erschwert. Und nun machten die beiden –
oder zum mindesten machte die Frau – zu allem
Überfluß auch noch völlig unmögliche
Vorschläge.
    Zum Glück für die allgemeine Lage empfand Kallner es als
politisch unklug, seinen Ärger öffentlich zu zeigen.
    Susan war im Begriff, ihn zu bedrängen. »Warum nicht,
Sir? Es ist ganz klar, daß die gegenwärtigen Umstände
unglücklich genannt werden können. Der einzige Weg, auf dem
wir vielleicht in der Zukunft zu Resultaten gelangen werden –
wenn wir in dieser Angelegenheit überhaupt noch eine Zukunft
haben –, ist der, daß wir die Robots voneinander trennen.
Keinesfalls können wir sie länger beieinander
lassen.«
    »Meine liebe Frau Dr. Calvin«, sagte der General mit
einer Stimme, die in die tieferen Baritonlagen absank, »ich kann
mir nicht denken, wie ich es fertig bringen soll, dreiundsechzig
Robots über die ganze Gegend verstreut unterzubringen.«
    Dr. Calvin hob hilflos den Arm. »In diesem Falle kann ich
nichts mehr tun. Nestor 10 wird entweder das imitieren, was die
anderen Robots tun, oder sie mit logischen Argumenten dazu bringen,
das nicht zu tun, was er selbst nicht tun kann. Beides ist schlecht
für uns. Wir befinden uns in einem tatsächlichen Kampf mit
diesem kleinen verlorenen Robot, und er ist im Begriff, uns zu
besiegen. Jeder Triumph, den wir ihm lassen, erhöht seine
Anomalie.«
    Entschlossen stand sie auf. »General Kallner, wenn Sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher