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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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was die ganze Transaktion so
anrüchig macht, Sir. Levver, vielleicht nehmen Sie nun das
Wort!«
    Abe Levver schaute auf. Er saß am unteren Ende des
Konferenztisches. Er strich sich mit der Hand über sein
unrasiertes Kinn und lächelte.
    »Die Geschichte ist ganz einfach, Sir. Consolidated Corp. hatten einmal ein ›Gehirn‹. Es ist
zerstört.«
    »Was?« Robertson erhob sich.
    »Wie ich sage. Funktionsunfähig. Zerstört. Niemand
weiß, wieso. Ich aber bin in den Besitz einiger recht
interessanter Hypothesen gekommen – wie zum Beispiel jener, die
behauptet, man habe von dem ›Gehirn‹ die Antwort auf genau
jenes Problem einer interstellaren Maschine verlangt, mit dem man zu
uns gekommen ist, und daß es genau diese Frage war, die die
Maschine ruiniert hat. Im Augenblick ist deren ›Gehirn‹
Alteisen – einfach Alteisen -Schrott.«
    »Verstehen Sie, was das heißt, Sir?« Der
Generaldirektor konnte den Jubel, den er empfand, kaum
unterdrücken. »Begreifen Sie die Auswirkungen einer
derartigen Lage? Es gibt in der ganzen Welt nicht eine einzige
industrielle Forschungsgruppe, die sich im Augenblick nicht mit der Entwicklung einer Raumkrümmungsmaschine
befaßte. Consolidated Corporation und wir selbst sind mit
unseren Untersuchungen am weitesten vorgedrungen. Nachdem es unseren
Konkurrenten nun gelungen ist, ihre eigene Maschine außer
Tätigkeit zu setzen, haben wir nichts mehr zu befürchten.
Das ist der Witz dabei – ich meine: der Kernpunkt der
gegenwärtigen Lage. Es wird sie mindestens sechs Jahre kosten,
um ein neues ›Gehirn‹ zu konstruieren, und daher sind die
Herren am Ende ihres Lateins… vorausgesetzt natürlich,
daß es ihnen nicht gelingt, auch unsere Maschine außer
Betrieb zu setzen, indem sie ihr das gleiche Problem
aufgeben.«
    Die Augen des Präsidenten der Gesellschaft schienen aus ihren
Höhlen zu treten. »Das sind ja verdammt üble Kerle.
Nein, so etwas habe ich doch…«
    »Einen Augenblick, bitte! Wir sind noch nicht ganz
fertig.« Er zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Lanning.
»Lanning, würden Sie von diesem Punkte aus die weiteren
Darstellungen übernehmen?«
    Dr. Alfred Lanning betrachtete die Dinge, die um ihn herum
vorgingen, mit einem Ausdruck leichter Verachtung… so wie er
dies gewöhnlich tat, wenn er mit Leuten der sehr viel besser
bezahlten kaufmännischen Abteilung zu tun hatte:
    »Vom wissenschaftlichen Standpunkte aus kann die Situation,
obgleich sie nicht völlig klar ist, dennoch ziemlich eindeutig
analysiert werden. Die Frage interstellaren Reisens ist unter
gegenwärtigen Bedingungen – sagen wir mal –
ungeklärt. Alles befindet sich noch im Fluß – und die
Informationen, welche die Consolidated Corp. ihrer Denkmaschine
unterbreiten wollte und die sie nachher uns gab – vorausgesetzt,
daß es die gleichen sind –, müssen ziemlich vage
sein. Unsere mathematische Abteilung hat eine genaue Analyse
angestellt. Wie es scheint, hat die Consolidated Corp. alles nur
denkbare Material mit eingeschlossen. Das uns überreichte
Material enthält alle bisher bekannt gewordenen Entwicklungen
von Franciaccis’ Raumkrümmungstheorie und, wie es scheint,
alle dazugehörigen astrophysikalischen und elektronischen
Angaben. Ist eine ziemliche Aufgabe, die man uns da gibt.«
    Robertson folgte ängstlich. Er unterbrach Lanning.
»Zuviel für das ›Gehirn‹, was?«
    Lanning schüttelte mit Entschiedenheit den Kopf. »Nein.
Es gibt für die Fähigkeiten des ›Gehirnes‹ keine
Grenzen. Die Sache hat ihren Haken anderswo. Sie hängt
zweifellos mit den robotischen Gesetzen zusammen. Zum Beispiel
könnte das Gehirn niemals eine Lösung liefern, wenn diese
den Tod oder die Verletzung menschlicher Wesen bedeuten würde.
Für die Denkmaschine würde ein derartiges Problem einfach
unlösbar sein. Wird die Stellung eines solchen Problems
verbunden mit der höchst dringlichen Bitte um seine Lösung,
so besteht immerhin die Möglichkeit, daß dadurch das
›Gehirn‹ – das ja schließlich auch nichts
anderes als ein Robot ist – vor ein Dilemma gestellt wird, wo es
weder die Frage beantworten noch deren Antwort verweigern kann. Etwas
ähnliches muß sich wohl im Falle der Consolidated Corp.
ereignet haben.«
    Er verstummte, aber der Generaldirektor drängte ihn
fortzufahren. »Weiter, Dr. Lanning! Erklären Sie die Sache
genau so, wie Sie das mir auseinandergesetzt haben!«
    Lanning schaute zu Susan Calvin hinüber, die nunmehr zum
ersten Male die Augen von ihren gefalteten

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