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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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geworden?«
    Gladia lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, und plötzlich standen ihr Tränen in den Augen. Sie schob den Teller, auf dem einmal Gebäck gelegen hatte, ziellos vor sich herum und sagte dann mit erstickter Stimme:
    »Gewöhnliche Roboter tragen keine Kleider, aber sie sind so konstruiert, daß es den Anschein hat, als würden sie Kleider tragen. Ich kenne mich mit Robotern aus, schließlich habe ich auf Solaria gelebt. Und dann habe ich ein gewisses künstlerisches Talent.«
    »Ich erinnere mich an Ihre Lichtformen«, sagte Baley leise.
    Gladia nickte. »Ich habe ein paar Dessins für neue Modelle entworfen, die nach meiner Ansicht attraktiver sind als einige von denen, die auf Aurora in Gebrauch sind. Einige meiner Gemälde, die auf diesen Dessins aufbauen, sind hier an den Wänden. Andere habe ich an anderen Stellen in dieser Niederlassung.«
    Baleys Blick wanderte zu den Gemälden. Er hatte sie gesehen. Es war unverkennbar, daß sie Roboter darstellten. Sie waren nicht naturalistisch, sondern die Roboter wirkten auf ihnen in die Länge gezogen und unnatürlich gerundet, letzt stellte er fest, daß die unnatürlichen Partien so ausgebildet waren, daß sie recht geschickt jene Körperteile hervorhoben, die jetzt, wo er sie aus neuer Perspektive betrachtete, Kleidung suggerierten. Irgendwie entstand bei ihm der Eindruck von Dienstbotenkostümen, wie er sie einmal in einem Buch gesehen hatte, das sich mit dem England des Mittelalters befaßt hatte. Wußte Gladia von diesen Dingen oder wirkte hier nur eine zufällige Ähnlichkeit? Die Frage war wahrscheinlich ohne Bedeutung, aber (vielleicht) eine, die man nicht vergessen durfte.
    Als er die Gemälde beim Betreten des Raums wahrgenommen hatte, hatte er geglaubt, Gladia versuche, sich auf diese Weise, sozusagen in Nachahmung des Lebens auf Solaria, mit Robotern zu umgeben. Sie haßte jenes Leben, hatte sie gesagt, aber das war nur ein Produkt ihres bewußten Denkens. Solana war das einzige Zuhause gewesen, das sie je gekannt hatte, und so etwas wischt man nicht einfach weg – vielleicht überhaupt nie. Und vielleicht blieb das als ein Faktor in ihrer Malerei, selbst wenn ihre neue Tätigkeit ihr ein plausibleres Motiv lieferte.
    Sie hatte weitergeredet, während er nachgedacht hatte. »Ich hatte Erfolg. Einige der Roboterhersteller zahlten gut für meine Entwürfe, und in zahlreichen Fällen wurden bereits existierende Roboter nach meinen Empfehlungen neu dekoriert. In all dem lag eine gewisse Befriedigung, die mich für die emotionale Leere meines Lebens entschädigte.
    Als ich Jander von Dr. Fastolfe bekam, hatte ich einen Roboter, der natürlich gewöhnliche Kleidung trug. Fastolfe war sogar so liebenswürdig, mir für Jander etwas Kleidung zum Wechseln zu geben.
    Nichts davon war in irgendeiner Weise ansprechend, und es bereitete mir Freude, Kleidung zu kaufen, die mir passender erschien. Das bedeutete, daß ich ihm ziemlich exakt Maß nehmen mußte, da ich beabsichtigte, meine Entwürfe nach Maß anfertigen zu lassen – und das bedeutete wiederum, daß ich von ihm verlangen mußte, daß er seine Kleidung ablegte.
    Das tat er – und erst als er völlig entkleidet war, wurde mir ganz klar, wie menschenähnlich er doch war. Es fehlte nichts, und jene Körperteile, von denen man hätte erwarten müssen, daß sie erigierbar waren, waren dies in der Tat auch. Sie unterlagen etwas, was man bei einem Menschen als bewußte Kontrolle hätte bezeichnen können. Jander konnte sein Glied auf Wunsch an- und abschwellen lassen. Als ich ihn fragte, ob sein Penis in der Beziehung funktionell sei, erklärte er mir das. Ich war neugierig, und er demonstrierte es.
    Sie müssen verstehen, daß ich, obwohl er sehr wie ein Mann aussah, sehr wohl wußte, daß er ein Roboter war. Ich empfinde vor dem Berühren von Männern ein gewisses Widerstreben – verstehen Sie –, und ich habe keinen Zweifel, daß das in meiner Unfähigkeit, mit Auroranern befriedigende sexuelle Beziehungen zu haben, eine gewisse Rolle spielte. Aber dies war kein Mann, und ich war mein ganzes Leben lang mit Robotern zusammen gewesen. Ich konnte Jander unbehindert berühren.
    Ich brauchte nicht lange, um zu erkennen, daß es mir Freude bereitete, ihn zu berühren. Jander brauchte nicht lang, um seinerseits zu erkennen, daß ich Freude dabei empfand. Er war ein sorgfältig abgestimmter Roboter, der den Drei Gesetzen sorgsam gehorchte. Keine Freude zu geben, wo er dazu imstande war, hätte bedeutet, mich

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