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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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plötzlich bewußt wurde, daß er das
Geräusch seines Atems hören konnte, sagte er: »Kannst
du mich hören, Daneel?«
    Er hörte seine eigene Stimme – ein wenig fern, ein wenig
künstlich klingend – aber er hörte sie.
    Und dann hörte er die Daneels, die sich genügend
unterschied, um erkennbar zu sein.
    »Ja, das kann ich«, sagte Daneel. »Und Sie sollten
mich hören können, Partner Elijah. Die visuellen und
kinästhetischen Sinne sind um einer größeren Illusion
der Realität willen gestört, aber das Gehör bleibt
davon unberührt, weitgehend zumindest.«
    »Nun, ich sehe nur Sterne – gewöhnliche Sterne,
heißt das. Aurora hat eine Sonne. Wir sind nahe genug bei
Aurora, stelle ich mir vor, daß ihr Zentralgestirn wesentlich
heller als die anderen sein sollte.«
    »Viel zu hell, Partner Elijah. Er wird abgeblendet, sonst
könnten Sie einen Netzhautschaden erleiden.«
    »Wo ist dann der Planet Aurora?«
    »Sehen Sie die Konstellation Orion?«
    »Ja. Soll das heißen, daß wir die Konstellationen
immer noch so sehen wie am Himmel der Erde? Wie im
City-Planetarium?«
    »Etwa. Im Sinne stellarer Distanzen sind wir nicht weit von
der Erde und dem Sonnensystem entfernt, dem sie angehört. Die
Sonne Auroras ist auf der Erde als Tau Ceti bekannt und ist nur 3,67
Parsek von dort entfernt. Wenn Sie sich jetzt eine Linie von
Beteigeuze zu dem mittleren Stern am Gürtel des Orion vorsteilen
und diese Linie auf die gleiche Distanz und ein Stückchen mehr
verlängern, dann ist der mittelhelle Stern, den Sie dort sehen,
in Wirklichkeit der Planet Aurora. In den nächsten Tagen wird er
immer deutlicher werden, da wir uns schnell nähern.«
    Baley musterte ihn ernst. Es war einfach nur ein helles,
sternähnliches Objekt. Da war kein Leuchtpfeil, der aus- und
einblinkte und darauf wies. Es war auch keine halbkreisförmige
Inschrift darüber.
    »Wo ist die Sonne?« fragte er. »Das Zentralgestirn
der Erde meine ich.«
    »Von Aurora aus gesehen im Sternbild der Jungfrau. Ein Stern
zweiter Größe. Unglücklicherweise ist der
Astrosimulator, den wir hier haben, nicht ausreichend computerisiert,
und so ist es nicht leicht, Ihnen den Stern zu zeigen. Außerdem
würde er nur als Stern erscheinen, als ein ganz
gewöhnlicher.«
    »Macht nichts«, sagte Baley. »Ich werde dieses Ding
jetzt abschalten. Wenn ich Schwierigkeiten haben sollte – hilf
mir.«
    Er hatte keine Schwierigkeit. Es erlosch einfach in dem
Augenblick, als er dachte, es zu tun, und er saß blinzelnd im
plötzlich grellen Licht des Raumes.
    Erst als er wieder zu seinen normalen Sinnen zurückgekehrt
war, wurde ihm klar, daß er für sich selbst einige Minuten
lang das Gefühl gehabt hatte, ohne irgendeine schützende
Wand draußen im Weltraum gewesen zu sein, und doch war seine
irdische Platzangst nicht in Erscheinung getreten. Er hatte sich
durch und durch wohl gefühlt, sobald er einmal seine eigene
Nichtexistenz akzeptiert hatte.
    Der Gedanke verwirrte ihn und lenkte ihn eine Weile von seinen
Buchfilmen ab.
    Hin und wieder nahm er sich den Astrosimulator wieder vor und sah
sich den Weltraum an, so wie man ihn von einem Aussichtspunkt
außerhalb des Raumschiffs aus wahrnimmt, mit sich selbst
(scheinbar) nirgendwo anwesend. Manchmal tat er das nur einen
Augenblick lang, um sich selbst zu vergewissern, daß ihn die
unendliche Leere immer noch nicht störte. Manchmal verlor er
sich im Muster der Sterne und begann sie träge zu zählen
oder geometrische Figuren zu bilden, wobei er es einigermaßen
genoß, etwas tun zu können, wozu er auf der Erde nie
imstande gewesen wäre, weil seine wachsende Platzangst und das
damit einhergehende Schwindelgefühl schnell alles andere
verdrängt hätte. Schließlich wurde es ganz
offensichtlich, daß Aurora heller wurde. Bald konnte man den
Planeten leicht zwischen den anderen Lichtpunkten entdecken. Dann
wurde er unverkennbar und schließlich unübersehbar. Es
begann als winziger Lichtpunkt und vergrößerte sich darauf
schnell und begann Phasen zu zeigen.
    Als Baley die Phasen wahrnahm, war es fast exakt ein Halbkreis aus
Licht. Baley erkundigte sich, und Daneel sagte: »Wir nähern
uns von außerhalb der Orbitalebene, Partner Elijah. Auroras
Südpol befindet sich mehr oder weniger im Zentrum seiner
Scheibe, ein Stück in der beleuchteten Hälfte. Auf der
Südhalbkugel ist Frühling.«
    »Nach dem Material, das ich gelesen habe, ist Auroras Achse
sechzehn Grad geneigt«, meinte Baley. Er hatte sich die
Planetenbeschreibung

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