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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Möglichkeit schon lange entdeckt und auf verläßliche wissenschaftliche Grundlagen gestellt hatte. Die größte Schwierigkeit bei der Umsetzung des Konzepts in die Praxis erwuchs aus der Notwendigkeit, in einem hinreichend dichten Gas auf genügend lange Zeit eine hinreichend hohe Temperatur zu erzeugen, um die Zündung des Verschmelzungsvorgangs herbeizuführen.
    Und doch hatten schon einige Dekaden bevor man über kontrollierte Fusionsenergie verfügte Fusionsbomben existiert, wobei diese Bomben auf einer unkontrollierten Fusionsreaktion basierten. Aber kontrolliert oder unkontrolliert – eine Kernverschmelzung konnte nicht ohne extrem hohe Temperaturen, und zwar im Bereich von Millionen von Grad, stattfinden. Wenn menschliche Wesen die notwendige Temperatur für kontrollierte Kernverschmelzung nicht erzeugen konnten, wie konnten sie es dann für eine unkontrollierte Fusionsexplosion?
    Madam Quintana sagte mir, daß es auf der Erde vor der Kernfusion eine andere Spielart der Kernreaktion gab – die Kernspaltung. Die Energie wurde aus der Spaltung großer Kerne, wie die von Uran und Thorium, erzeugt. Das, so dachte ich, könnte eine Möglichkeit sein, um eine hohe Temperatur zu erzielen.
    Die Enzyklopädie, die ich in dieser Nacht konsultiert habe, liefert nur sehr geringe Informationen über Nuklearbomben irgendeiner Art und ganz sicherlich keine wesentlichen Einzelheiten. Ich nehme an, es handelt sich um ein Thema, auf dem ein Tabu lastet; und das muß auf allen Welten so sein, denn ich habe auch auf Aurora nie von solchen Dingen gelesen oder auch nur Hinweise darauf gehört. Es handelt sich um einen Teil der Geschichte, dessen sich die menschlichen Wesen schämen oder vor dem sie Angst haben – oder vielleicht auch beides, und ich halte das für durchaus rational. In dem, was ich über Fusionsbomben las, fand ich allerdings nichts über ihre Zündung, was Kernspaltungsbomben als Zündmechanismus ausgeschlossen hätte. Ich vermute daher, daß, teilweise von diesem Negativbeweis ausgehend, die Kernspaltungsbombe tatsächlich dieser Zündmechanismus für Fusionsbomben war.
    Wie aber wurde die Kernspaltungsbombe gezündet? Solche Bomben gab es vor den Fusionsbomben. Und wenn Spaltungsbomben zur Zündung einer ultrahohen Temperatur bedurften, so wie das bei Fusionsbomben der Fall war, dann gab es vor der Erfindung der Spaltungsbomben nichts, das derartig hohe Temperaturen erzeugte. Daraus schließe ich – obwohl ich in der Enzyklopädie darüber keine Informationen fand –, daß man Spaltbomben bei relativ niedrigen Temperaturen zünden konnte, vielleicht sogar bei Normaltemperatur. Es gab irgendwelche Schwierigkeiten, denn nach der Entdeckung des Kernspaltungsprozesses vergingen einige Jahre, bis die Bombe entwickelt wurde. Worin auch immer diese Schwierigkeiten aber bestanden – die Erzeugung ultrahoher Temperaturen gehörte jedenfalls nicht dazu. – Deine Meinung zu alledem, Freund Giskard?«
    Giskard hatte während der ganzen Erklärung die Augen nicht von Daneel gewandt und sagte nun: »Ich glaube, die Theorie, die du hier aufgebaut hast, hat einige wesentliche Schwachpunkte, Freund Daneel, und ist daher nicht sehr vertrauenswürdig – aber selbst wenn das alles völlig korrekt und gesichert wäre, so hat dies doch ganz sicherlich nichts mit der bevorstehenden Krise zu tun, die wir zu begreifen versuchen.«
    »Ich bitte dich um Geduld, Freund Giskard«, sagte Daneel. »Ich will auch fortfahren. Zufälligerweise sind sowohl der Kernverschmelzungsprozeß als auch der Kernspaltungsprozeß Produkte der schwachen Wechselwirkungskraft, einer der vier Wechselwirkungskräfte, die alle Ereignisse im Universum lenken. Demzufolge wird derselbe Nuklearverstärker, der einen Fusionsreaktor zur Explosion bringen kann, auch einen Kernspaltungsreaktor zur Explosion bringen.
    Nur einen Unterschied gibt es: Die Kernverschmelzung findet nur bei ultrahohen Temperaturen statt. Der Verstärker bringt den ultraheißen Teil des Brennstoffs zur Explosion, der gerade dem Verschmelzungsprozeß unterliegt, sowie den umgebenden Brennstoff, der bei der ursprünglichen Explosion zum Verschmelzungspunkt erhitzt wird, und zwar ehe das Material explosiv nach draußen geblasen wird und die Hitze sich so weit verteilt, daß andere anwesende Treibstoffteile nicht mehr gezündet werden. Ein Teil des Fusionsbrennstoffes explodiert also, mit anderen Worten, aber ein großer Teil, vielleicht sogar der größere, bleibt unversehrt. Die

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