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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ruiniert!«

 
55
     
     
    Keiner von beiden beendete seine Mahlzeit.
    Vasilia eilte hastig aus dem Speisesaal und verschwand ins
Personal. Amadiro, der sich die größte Mühe gab, den
Anschein kühler Logik zu wahren, rief ihr durch die geschlossene
Tür nach, wobei ihm völlig bewußt war, daß das
seiner Würde Abbruch tat. Er schrie: »Das ist ein um so
deutlicherer Hinweis, daß Giskard nicht mehr als ein Roboter
ist. Warum sollte er bereit sein, nach Solaria zu gehen, um sich dort
mit seiner Besitzerin der Vernichtung auszusetzen?«
    Schließlich verstummte das Geräusch laufenden Wassers,
und Vasilia kam mit frischgewaschenem Gesicht heraus. Ihr Ausdruck
wirkte starr und eisig.
    »Sie verstehen immer noch nicht, wie?« sagte sie.
»Sie verblüffen mich, Kendel. Überlegen Sie doch!
Giskard kann nie in Gefahr sein, solange er das Bewußtsein von
Menschen beeinflussen kann, oder? Und ebensowenig diese solarianische
Frau, solange Giskard ihr ergeben ist. Der Siedler, der die
solarianische Frau mitgenommen hat, muß herausgefunden haben,
als er sie befragte, daß sie zwanzig Dekaden lang nicht auf
Solaria gewesen ist. Und danach kann er doch unmöglich weiterhin
geglaubt haben, daß sie ihm viel nützen würde.
Giskard hat er auch mitgenommen; aber er wußte nicht, daß
Giskard ihm nützen würde – oder könnte er das
gewußt haben?«
    Sie überlegte einen Augenblick lang und sagte dann langsam:
»Nein, er kann es nicht gewußt haben. Wenn in mehr als
zwanzig Dekaden niemand dahintergekommen ist, daß Giskard
mentale Fähigkeiten besitzt, dann ist Giskard ganz eindeutig
daran interessiert, daß niemand das errät; und wenn das
der Fall ist, kann es auch niemand erraten haben.«
    »Aber Sie behaupten, es herausgefunden zu haben«,
sagte Amadiro geringschätzig.
    »Mir stand auch besonderes Wissen zur Verfügung,
Kendel«, meinte Vasilia. »Und dennoch habe ich das
Offenkundige erst jetzt erkannt, und auch das nur wegen der Andeutung
auf Solaria. Giskard muß mein Bewußtsein in dieser
Hinsicht ebenfalls verdunkelt haben, sonst hätte ich es schon
lange erkannt. Ich frage mich, ob Fastolfe Bescheid
wußte…«
    »Um wieviel einfacher wäre es doch«, sagte Amadiro
unbeeindruckt, »einfach die Tatsache zu akzeptieren, daß
Giskard ein gewöhnlicher Roboter ist.«
    »Sie machen sich den Weg in den Abgrund leicht, Kendel, aber
ich glaube nicht, daß ich das zulassen werde, ganz gleich, wie
sehr Sie sich auch danach sehnen. – Es läuft einfach darauf
hinaus, daß der Siedler herkam, um diese solarianische Frau zu
holen, und sie mitnahm, obwohl er feststellte, daß sie ihm
wenig oder überhaupt nicht nützen würde. Und die
solarianische Frau ist freiwillig mitgekommen, obwohl sie Angst davor
haben muß, allein mit kranken Barbaren auf einem Siedler-Schiff
zu reisen, und obwohl sie mit der Wahrscheinlichkeit rechnen
mußte, auf Solaria den Tod zu finden.
    Mir scheint daher, daß dies alles das Werk Giskards ist, der
den Siedler zwang, die solarianische Frau gegen alle
Vernunftgründe zu verlangen, und die solarianische Frau zwang,
diesem Wunsch gegen alle Vernunftgründe zu
entsprechen.«
    »Aber warum?« fragte Amadiro. »Darf ich
diese einfache Frage stellen? – Warum?«
    »Ich nehme an, Kendel, daß Giskard der Ansicht war, es
sei wichtig, Aurora zu verlassen. Könnte er geahnt haben,
daß ich kurz davorstand, sein Geheimnis zu lüften? Wenn
ja, dann ist es durchaus möglich, daß er sich nicht sicher
war, ob seine Fähigkeiten ausreichen würden, mich zu
manipulieren. Immerhin bin ich eine erfahrene Robotikerin.
Außerdem würde er sich ganz sicher daran erinnern,
daß er einmal mir gehörte, und ein Roboter ignoriert die
Forderungen der Loyalität nicht ohne weiteres. Vielleicht war er
der Ansicht, die einzige Möglichkeit, die solarianische Frau zu
schützen, bestünde darin, sie aus meinem
Einflußbereich zu entfernen.«
    Sie blickte zu Amadiro auf und sagte entschlossen: »Kendel,
wir müssen ihn zurückholen. Wir dürfen nicht zulassen,
daß er in der Sicherheit, die ihm eine Siedler-Welt bietet, die
Sache der Siedler fördert. Er hat hier in unserer Mitte schon
genügend Schaden angerichtet. Wir müssen ihn
zurückholen, und Sie müssen mich zu seiner legalen
Eigentümerin machen. Ich versichere Ihnen, ich kann mit ihm
umgehen und werde dafür sorgen, daß er für uns
arbeitet. Vergessen Sie das nicht! Ich bin die einzige, die
mit ihm umgehen kann.«
    »Ich sehe keinerlei Anlaß zur Sorge«,

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