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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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interessiert sich im allgemeinen nur dafür, was unterm Strich rauskommt – der Mann muß also wirklich etwas Besonderes sein. Sie hat ihn also angesprochen – er heißt übrigens Planchet –, und dann hat sie mir erklärt: ›Ich hab’ ein Prachtexemplar für dich, Gleb.‹ Und von Prachtexemplaren versteht sie etwas, das muß man ihr lassen.«
    »Und was erwartest du von deinem vielgepriesenem Werkzeug, wenn er erst einmal frei im Park herumlaufen kann, Andorin?« fragte Namarti verschlagen.
    Andorin holte tief Atem. »Was wohl? Wenn wir alles richtig machen, wird er uns unseren geliebten Kaiser Cleon, den Ersten seines Namens, vom Halse schaffen.«
    Namartis Gesicht erglühte vor Zorn. »Was? Bist du wahnsinnig? Wozu sollten wir Cleon töten? Durch ihn haben wir die Regierung in der Hand. Er ist die Fassade, hinter der wir ungestört schalten und walten können. Er ist unsere Fahrkarte in die Legalität. Wo hast du nur deinen Verstand? Wir brauchen ihn als Galionsfigur. Er wird uns nicht weiter stören, aber seine Anwesenheit stärkt uns.«
    Andorins heller Teint bekam rote Flecken, und seine gute Laune war wie weggeblasen. »Was hast du denn nun wirklich vor? Worauf willst du hinaus? Ich bin die Ratespielchen allmählich leid.«
    Namarti hob die Hand. »Schon gut. Schon gut. Beruhige dich. Es war nicht böse gemeint. Aber denk doch bitte ein wenig nach. Wer hat Joranum ruiniert? Wer hat vor zehn Jahren unsere Hoffnungen zerstört? Niemand anderer als dieser Mathematiker. Und ausgerechnet er herrscht nun mit seinem schwachsinnigen Gefasel von dieser Psychohistorik über das ganze Imperium. Cleon ist ein Nichts. Hari Seldon müssen wir ausschalten. Hari Seldon habe ich mit diesen ständigen Pannen zunehmend zum Gespött gemacht. Ihm legt man die Unannehmlichkeiten zur Last, die daraus entstanden sind. Seine Inkompetenz, seine Unfähigkeit werden als Ursache dafür angesehen.« In Namartis Mundwinkeln glänzte der Speichel. »Wenn er erst am Boden liegt, wird sich im ganzen Imperium ein Jubelgeschrei erheben, das stundenlang jede Holomeldung übertönt. Und es kommt nicht einmal darauf an, ob das Volk weiß, wer ihn beseitigt hat.« Er hob die Hand und ließ sie wieder fallen, als stoße er jemanden ein Messer ins Herz. »Man wird uns als Helden, als Retter des Imperiums feiern. – Nun sag schon! Traust du deinem Knäblein zu, Hari Seldon zur Strecke zu bringen?«
    Andorin hatte – wenigstens äußerlich – seine Gelassenheit wiedergewonnen.
    »Aber natürlich schafft er das«, erklärte er gewollt lässig. »Vor Cleon hätte er vielleicht einen gewissen Respekt; der Kaiser ist, wie du ja weißt, von einer mystischen Aura umgeben.« (Er hatte das ›du‹ leicht betont, was Namarti mit einem finsteren Blick quittierte.) »Aber bei Seldon hätte er keinerlei Bedenken.«
    Innerlich jedoch schäumte Andorin vor Wut. So hatte er sich die Sache nicht vorgestellt. Er fühlte sich schamlos betrogen.

 
14
     
     
    Manella strich sich das Haar aus der Stirn und sah lächelnd zu Raych auf. »Ich hab’ dir doch vorher gesagt, daß es dich nichts kostet.«
    Raych blinzelte und kratzte sich die nackte Schulter. »Und du willst mir auch jetzt keine Credits abknöpfen?«
    Sie zuckte die Achseln, ihr Lächeln bekam einen verschmitzten Zug. »Warum sollte ich?«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich hin und wieder auch das Recht habe, mir selbst eine Freude zu machen.«
    »Mit mir?«
    »Siehst du sonst jemanden?«
    Lange schwiegen sie beide, dann sagte Manella besänftigend: »Außerdem schwimmst du nicht gerade in Credits. Wie ist die Arbeit?«
    »Nichts Besonderes, aber besser als nichts«, sagte Raych. »Sehr viel besser sogar. Hast du den Burschen gebeten, mir was zu besorgen?«
    Manella schüttelte den Kopf. »Du meinst Gleb Andorin? Ich habe ihn um gar nichts gebeten. Ich habe nur gesagt, du wärst für ihn vielleicht von Interesse.«
    »Wird er nicht sauer sein, weil du und ich…«
    »Warum sollte er? Das geht ihn gar nichts an. Dich übrigens auch nicht.«
    »Was macht er eigentlich? Beruflich, meine ich?«
    »Ich glaube, er braucht nicht zu arbeiten. Er ist nämlich reich. Er ist mit den früheren Bürgermeistern verwandt.«
    »Von Wye?«
    »Genau. Er hat etwas gegen die kaiserliche Regierung, wie die ganze Clique um diese früheren Bürgermeister. Er meint, Cleon sollte…«
    Unvermittelt hielt sie inne. »Ich rede zuviel. Daß du mir ja nichts weitersagst.«
    »Ich? Ich hab’ kein Wort gehört. Und ich werd’ auch

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