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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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auch?«
    »Das glaube ich nicht. Ich halte den Zusammenhang für unwahrscheinlich, das ergäbe keinen Sinn. Die Joranumiten-Bewegung rekrutiert sich vornehmlich aus der Unterschicht – sie ist sozusagen eine proletarische Organisation. Und Andorin ist der verkörperte Aristokrat. Was sollte er mit den Joranumiten zu schaffen haben?«
    »Wenn er der Bürgermeisterfamilie von Wye angehört, hat er vielleicht Ambitionen auf den Kaiserthron, meinst du nicht?«
    »Ambitionen hat diese Familie seit Generationen. Du hast Rashelle sicher nicht vergessen. Sie war Andorins Tante.«
    »Könnte er die Joranumiten nicht vielleicht als Sprungbrett benützen?«
    »Falls sie noch existieren. Und wenn – einmal angenommen, Andorin braucht tatsächlich ein Sprungbrett – dann spielt er mit dem Feuer. Die Joranumiten – falls sie wie gesagt noch existieren – hätten ihre eigenen Pläne, und da könnte sich ein Mann wie Andorin irgendwann auf dem Rücken eines Greti wiederfinden…«
    »Was ist ein Greti?«
    »Ein ausgestorbenes Tier, ein Raubtier, glaube ich. Bei uns auf Helicon kommt es in einem Sprichwort vor. Wer auf einem Greti reitet, stellt irgendwann fest, daß er nicht absteigen kann, weil es ihn sonst auffrißt.«
    Seldon zögerte. »Noch etwas. Raych scheint sich mit einer Frau eingelassen zu haben, die Andorin kennt, und er hofft, über sie an wichtige Informationen heranzukommen. Ich sage dir das gleich, damit du mir hinterher nicht vorwerfen kannst, ich würde dir etwas verheimlichen.«
    Dors runzelte die Stirn. »Eine Frau?«
    »Wenn ich richtig verstanden habe, hat sie zahlreiche Männerbekanntschaften, und wenn die Männer in intimen Situationen unvorsichtig werden, erfährt sie so manches.«
    »So eine ist das.« Die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich. »Wenn ich mir vorstelle, daß Raych…«
    »Nun hör aber auf. Raych ist dreißig Jahre alt und hat sicher schon einige Erfahrungen gesammelt. Du kannst dich, denke ich, darauf verlassen, daß er bei dieser Frau – bei Frauen überhaupt – nicht den Kopf verliert.« Als er sich Dors zuwandte, war sein Gesicht verhärmt, von Erschöpfung gezeichnet. »Glaubst du, mir macht das Spaß? Glaubst du wirklich, mir könnte das Spaß machen?«
    Und darauf wußte Dors nichts mehr zu erwidern.

 
16
     
     
    Ein besonders höflicher, umgänglicher Mensch war Gambol Deen Namarti nie gewesen – und als seine zehnjährige Planung nun auf ihren Höhepunkt zusteuerte, trat sein mürrisches Wesen noch stärker hervor.
    Sichtlich erregt sprang er von seinem Stuhl auf. »Du hast dir Zeit gelassen, Andorin«, sagte er.
    Der zuckte die Achseln. »Immerhin bin ich hier.«
    »Und dein junger Mann – das fabelhafte Werkzeug, das du mir ständig anpreist – wo ist er?«
    »Er kommt etwas später.«
    »Wieso hast du ihn nicht gleich mitgebracht?«
    Andorin senkte seinen markanten Kopf, als ringe er innerlich um eine Entscheidung, dann sagte er unvermittelt: »Ich will erst wissen, wo ich stehe.«
    »Was soll das heißen?«
    »In einfachen, standardgalaktischen Worten: Wie lange hast du schon die Absicht, Hari Seldon zu beseitigen?«
    »Immer! Schon immer! Ist das so schwer zu verstehen? Was er Jo-Jo angetan hat, darf doch nicht ungesühnt bleiben. Und selbst wenn das nicht wäre, er ist der amtierende Kanzler, und deshalb müßten wir ihn in jedem Fall aus dem Weg räumen.«
    »Aber Cleon – Cleon – ist doch derjenige, der gestürzt werden muß. Und wenn schon nicht er allein, dann wenigstens zusammen mit Seldon.«
    »Warum zerbrichst du dir wegen einer bloßen Galionsfigur den Kopf?«
    »Du bist doch kein Kleinkind mehr. Ich mußte dir nie erklären, wo meine Interessen liegen, du hast Verstand genug, um das selbst zu erkennen. Was sollte mich an deinen Plänen schon reizen, wenn nicht auch ein Wechsel auf dem Thron darin enthalten ist?«
    Namarti lachte. »Natürlich. Ich weiß seit langem, daß du mich als deinen Fußschemel betrachtest, der es dir ermöglichen soll, den Kaiserthron zu besteigen.«
    »Hättest du etwas anderes erwartet?«
    »Keineswegs. Ich mache die Pläne, ich gehe die Risiken ein, und wenn alles erledigt ist, kassierst du die Belohnung. So gibt die Sache doch einen Sinn, nicht wahr?«
    »Ja, sie gibt tatsächlich einen Sinn, denn du gehst dabei nicht leer aus. Oder wirst du etwa nicht Kanzler des Reiches? Kannst du dich als solcher nicht voll und ganz auf die Unterstützung des neuen Kaisers verlassen, der dir in überströmender Dankbarkeit verbunden

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