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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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eine Falle. Genau so hatte es dieser widerliche Autarch geplant. Das hat er selbst zugegeben. Die Tyranni wußten, wer Biron war, und sie haben ihn absichtlich zu Vater geschickt. Vater hat das einzig Richtige getan, und das müßte eigentlich jedem klar sein.«
    »Selbst wenn wir ihm das zubilligen« – wieder dieser schiefe Blick –, »er hat auch versucht, dich zu einer Heirat zu überreden, die alles andere als amüsant gewesen wäre. Wenn Hinrik dazu imstande ist…«
    Sie unterbrach ihn. »Auch in diesem Fall hatte er keine andere Wahl.«
    »Meine Liebe, wenn du jede Katzbuckelei vor den Tyranni damit entschuldigen willst, daß er nicht anders konnte, nun, woher willst du dann wissen, daß er den Tyranni nicht auch den einen oder anderen Hinweis in bezug auf den Gutsherrn geben mußte?«
    »Weil ich sicher bin, daß er das nicht tun würde. Du kennst Vater nicht so gut wie ich. Er haßt die Tyranni. Er haßt sie wirklich. Von sich aus würde er keinen Finger rühren, um ihnen zu helfen. Zugegeben, er hat auch Angst vor ihnen und wagt es nicht, sich ihnen offen zu widersetzen, aber er würde ihnen niemals helfen, wenn er es irgendwie vermeiden könnte.«
    »Und woher willst du wissen, ob er es in diesem Fall vermeiden konnte?«
    Aber sie schüttelte nur so heftig den Kopf, daß ihr das Haar ins Gesicht und über die Augen fiel. Auf diese Weise waren auch ihre Tränen nicht so deutlich zu sehen.
    Gillbret beobachtete sie einen Augenblick, dann breitete er in einer Geste der Hilflosigkeit die Arme aus und ließ sie allein.
     
    Der Anhänger wurde mit einem Wespentaillenkorridor, der an die Notschleuse im Heck des Schiffes gekoppelt wurde, an die Gnadenlos angeschlossen. Da er ein paar Dutzend Male größer war als das tyrannische Raumschiff, wirkte das Ganze fast ein wenig komisch.
    Die letzte Inspektion führte der Autarch mit Biron zusammen durch. »Gibt es noch irgend etwas zu beanstanden?« fragte er.
    »Nein. Ich denke, so haben wir es ganz bequem.«
    »Gut. Übrigens sagte mir Rizzett, Fräulein Artemisia fühle sich nicht wohl, zumindest sehe sie nicht gut aus. Falls sie ärztliche Betreuung benötigen sollte, wäre es vielleicht doch ratsam, sie auf mein Schiff zu verlegen.«
    »Es ist nichts Ernstes«, wehrte Biron ab.
    »Ganz wie Sie meinen. Könnten Sie in zwölf Stunden startbereit sein?«
    »In zwei Stunden, wenn Sie wollen.«
    Biron betrat den Verbindungskorridor (er mußte sich ein wenig bücken) und kehrte in die eigentliche Gnadenlos zurück.
    Dort angekommen, erklärte er in bewußt nüchternem Tonfall: »Du hast da hinten eine Privatsuite ganz für dich allein, Artemisia. Ich werde dich nicht belästigen. Ich gedenke, mich die meiste Zeit hier aufzuhalten.«
    Sie antwortete kalt: »Der Gutsherr belästigt mich nicht. Wo du dich aufhältst, interessiert mich nicht.«
     
    Und dann starteten die Schiffe und erreichten mit einem einzigen Sprung den Rand des Nebels. Dort mußten sie etliche Stunden warten, während auf Jontis Schiff die letzten Berechnungen durchgeführt wurden. Im Innern des Nebels würde man fast ausschließlich blind navigieren müssen.
    Biron starrte mit finsterer Miene auf den Sichtschirm. Es gab nichts zu sehen! Die eine Hälfte des Himmelsgewölbes lag, von keinem einzigen Lichtfünkchen erhellt, in absoluter Finsternis. Zum ersten Mal spürte Biron, wie warm und freundlich doch die Sterne waren, wie sie die Leere des Weltraums ausfüllten.
    »Es ist, als fiele man in ein Loch im All«, flüsterte er Gillbret zu.
    Und dann kam der nächste Sprung – in den Nebel hinein.
    Fast genau zur gleichen Zeit nahm Simok Aratap, Hochkommissar des Groß-Khans, an der Spitze von zehn bewaffneten Kreuzern den Bericht seines Navigators entgegen und erklärte dann: »Das macht nichts. Wir folgen ihnen trotzdem.«
    Kein Lichtjahr von der Stelle entfernt, wo die Gnadenlos in den Nebel eingedrungen war, setzten zehn tyrannische Schiffe ebenfalls zum Sprung an.

 
16
DIE HUNDE!
     
     
    Simok Aratap fühlte sich in seiner Uniform nicht besonders wohl. Tyrannische Uniformen wurden aus verhältnismäßig rauhem Stoff hergestellt, und ihre Paßform ließ zu wünschen übrig. Doch über solche Bagatellen hatte sich ein Soldat nicht zu beklagen. Ja, beim tyrannischen Militär vertrat man von jeher die Auffassung, gewisse Unbequemlichkeiten seien der soldatischen Disziplin nur förderlich.
    Immerhin brachte Aratap es fertig, so weit gegen diese Tradition aufzubegehren, daß er kläglich bemerkte:

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