Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Höchsten Minister inzwischen mitgeteilt, daß Sie bei uns sind und unter welchen Umständen Sie hier eintrafen. Natürlich widerspricht es… äh… allen Gepflogenheiten, Sie weiter in Gewahrsam zu halten, und ich gedenke Sie baldmöglichst auf freien Fuß zu setzen. Allerdings hat dieser Herr hier, wie Ihnen bekannt sein dürfte, schwere Vorwürfe gegen Sie erhoben, und wie die Dinge liegen, können wir wohl nicht umhin, der Sache nachzugehen…«
    »Ich verstehe, Colonel.« Der Sekretär war vollkommen ruhig. »Doch dieser Mann weilt, wie bereits erwähnt, meines Wissens erst seit etwa zwei Monaten auf der Erde und hat praktisch keine Ahnung von unserer Innenpolitik. Folglich stehen seine Anschuldigungen doch wohl auf sehr wackeligen Beinen.«
    Arvardan fuhr zornig auf: »Ich bin Archäologe von Beruf und habe mich in letzter Zeit intensiv mit der Erde und ihren Sitten und Gebräuchen befaßt. Ich bin also keineswegs ahnungslos, was die politischen Verhältnisse betrifft. Außerdem bin ich nicht der einzige, der diese Vorwürfe erhebt.«
    Der Sekretär sah den Archäologen während der ganzen Unterredung kein einziges Mal an, sondern sprach ausschließlich mit dem Colonel. »Einer unserer heimischen Wissenschaftler ist ebenfalls in die Sache verwickelt«, sagte er. »Er nähert sich dem Ende der sechzig Lebensjahre, die bei uns die Norm sind, und leidet deshalb unter Verfolgungswahn. Der dritte im Bunde ist ein Mann, über dessen Vorgeschichte wir nicht mehr wissen, als daß er erwiesenermaßen schwachsinnig ist. Und dieses Trio will eine fundierte Anklage zustandebringen?«
    Arvardan sprang auf. »Ich verlange, daß Sie mich anhören…«
    »Setzen Sie sich«, sagte der Colonel kalt und abweisend. »Sie haben es abgelehnt, die Angelegenheit mit mir zu besprechen. Dabei wollen wir es belassen. Führen Sie den Mann mit der Parlamentärsflagge herein.«
    Der Unterhändler war ebenfalls ein Mitglied der Gesellschaft der Ahnen. Der Anblick des Sekretärs entlockte ihm kaum eine Reaktion. Der Colonel erhob sich. »Sie sprechen für die Leute da draußen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Darf ich annehmen, daß die aufgebrachte Menge sich deshalb zusammengerottet hat, um die Herausgabe Ihres Landsmannes zu fordern?«
    »Ganz recht, Sir. Er muß unverzüglich freigelassen werden.«
    »Was Sie nicht sagen! Aber um als Vertreter Seiner Kaiserlichen Majestät auf dieser Welt für Recht und Ordnung sorgen zu können, müssen wir uns Respekt verschaffen. Ich bin zu keiner Diskussion bereit, solange bewaffnete Aufrührer vor den Toren stehen. Sie müssen Ihre Leute abziehen.«
    Der Sekretär schaltete sich liebenswürdig ein. »Der Colonel hat vollkommen recht, Bruder Cori. Sieh zu, daß du die Wogen wieder glättest. Ich befinde mich in Sicherheit, und es besteht keine Gefahr – für niemanden. Verstehst du? Für niemanden. Ich gebe dir mein Wort als Ahne.«
    »Nun gut, Bruder. Ich bin sehr froh, daß dir nichts geschehen ist.«
    Damit wurde der Mann hinausgeführt.
    Der Colonel erklärte knapp: »Ich verspreche Ihnen, daß Sie das Fort unversehrt verlassen können, sobald in der Stadt wieder Ruhe eingekehrt ist. Für Ihre bereitwillige Unterstützung möchte ich mich bedanken.«
    Arvardan war schon wieder aufgesprungen. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Diesen potentiellen Mörder der menschlichen Rasse wollen Sie laufenlassen, aber mir verweigern Sie ein Gespräch mit dem Statthalter, obwohl das mein gutes Recht als galaktischer Bürger ist.« Die Frustration wurde übermächtig: »Hat dieser Hund von einem Erdenmenschen denn wirklich mehr Entgegenkommen verdient als ich?«
    Die Stimme des Sekretärs übertönte sein Gebrüll. »Colonel, wenn es das ist, was dieser Mann will, bleibe ich gerne so lange, bis der Statthalter über meinen Fall entschieden hat. Hochverrat ist ein schweres Verbrechen, und wenn es mir nicht gelingt, diesen Verdacht – so unbegründet er auch sein mag – zu entkräften, bin ich für mein Volk am Ende wertlos. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn ich dem Statthalter persönlich beweisen könnte, daß das Imperium keinen treueren Diener hat als mich.«
    Der Colonel reagierte zurückhaltend. »Ich kann Ihre Haltung nur bewundern und will Ihnen nicht verhehlen, daß ich an Ihrer Stelle ganz anders aufgetreten wäre. Ihr Volk kann stolz auf Sie sein. Ich werde also versuchen, mich mit dem Statthalter in Verbindung zu setzen.«
    Arvardan sagte nichts mehr, bis man ihn in seine Zelle

Weitere Kostenlose Bücher