Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Außenweltler?« fragte
Mistreß Tisalver aggressiv.
    Seldon seufzte. Menschen schienen unter der geringsten Belastung
streitsüchtig zu werden. »Nun, ich will ja zugeben,
daß einer von ihnen einen kleinen Schnitt abbekam«, sagte
er. »Aber nichts Ernstes.«
    »Und Sie sind überhaupt nicht verletzt?« fragte
Tisalver, und die Bewunderung klang noch deutlicher aus seiner
Stimme.
    »Kein Kratzer«, erklärte Seldon.
»Mistreß Venabili kann hervorragend mit zwei Messern
umgehen.«
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Mistreß Tisalver
und blickte auf Dors’ Gürtel, »und genau das will ich
hier im Hause nicht haben.«
    Und Dors meinte streng: »Solang uns hier niemand angreift, werden Sie das auch nicht haben.«
    »Aber Ihretwegen«, ereiferte sich Mistreß
Tisalver, »drängt sich jetzt das Pack von der Straße
vor der Tür.«
    »Meine Liebe«, versuchte Tisalver sie zu
besänftigen, »wir sollten unsere Gäste nicht
ärgern…«
    »Warum denn?« fauchte seine Frau. »Hast du Angst
vor ihren Messern? Ich möchte doch sehen, wie sie sie hier
gebraucht.«
    »Ich habe nicht die Absicht, sie hier zu gebrauchen«,
sagte Dors und schniefte ebenso laut wie vorher Mistreß
Tisalver. »Und was ist mit diesem Pack von der Straße, von
dem Sie reden?«
    Tisalver erklärte es ihr. »Meine Frau meint, daß
ein Straßenbengel aus Billibotton – dafür halte ich
ihn seinem Aussehen nach – Sie zu sprechen wünscht, und
dergleichen sind wir in dieser Gegend nicht gewöhnt. Das
unterhöhlt unseren Status.« Seine Stimme klang dabei
Nachsicht heischend.
    »Nun, Master Tisalver«, sagte Seldon, »wir werden
hinausgehen und feststellen, was das zu bedeuten hat, und ihn so
schnell wie möglich…«
    »Nein. Warten Sie«, sagte Dors verstimmt. »Das sind
unsere Zimmer. Wir bezahlen dafür. Wir entscheiden, wer
uns besucht und wer nicht. Wenn da ein junger Mann von Billibotton
draußen ist, ist er dennoch ein Dahliter. Und was wichtiger
ist, er ist ein Trantorianer. Und was noch wichtiger ist, er ist ein
Bürger des Imperiums, ein menschliches Wesen. Und das
Allerwichtigste – indem er uns zu sprechen wünscht, ist er
unser Gast. Und deshalb laden wir ihn ein, uns zu besuchen.«
    Mistreß Tisalver machte keine Bewegung. Tisalver selbst
wirkte unsicher.
    Und Dors fuhr fort: »Nachdem Sie sagen, ich hätte in
Billibotton hundert Rowdys getötet, glauben Sie doch sicher
nicht, daß ich vor einem Jungen Angst habe, oder was das
betrifft, vor Ihnen beiden.« Und damit bewegte sich ihre Hand
beiläufig auf ihren Gürtel zu.
    Tisalver wurde plötzlich energisch. »Mistreß
Venabili, wir haben nicht die Absicht, Sie zu beleidigen.
Natürlich sind das Ihre Zimmer, und Sie können dort
empfangen, wen Sie wollen.« Er trat zurück, zog seine
verärgerte Frau hinter sich her und legte damit ein Maß an
Entschlossenheit an den Tag, für das er möglicherweise
später würde zu bezahlen haben.
    Dors blickte ihnen streng nach.
    Seldon lächelte trocken. »Das paßt gar nicht zu
Ihnen, Dors. Ich dachte immer, ich sei derjenige, der immer wieder in
Schwierigkeiten gerät, während Sie die Ruhige und
Bedächtige sind, die nichts anderes im Sinn hat, als
Schwierigkeiten zu vermeiden.«
    Dors schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht
ertragen, daß man mit solcher Geringschätzigkeit von einem
menschlichen Wesen spricht. Nur weil er einer bestimmten Gruppe
angehört – und noch dazu aus dem Munde anderer menschlicher
Wesen. Diese so ehrenwerte Leute sind es doch, die die anderen zu
Raufbolden machen.«
    »Und dann gibt es andere ehrenwerte Leute«, fügte
Seldon hinzu, »die diese ehrenwerten Leute hier zu dem
machen, was sie sind. Diese wechselseitige Feindseligkeit ist ebenso
ein Teil der Menschheit…«
    »Dann werden Sie sich in Ihrer Psychohistorik damit befassen
müssen, nicht wahr?«
    »Ganz sicherlich wenn es je eine Psychohistorik gibt, die
sich mit irgend etwas befaßt. – Ah, da kommt ja der
Straßenbengel, von dem die Rede ist. Und es ist Raych, was mich
gar nicht überrascht.«

 
73
     
     
    Raych trat ein und sah sich sichtlich verstört um. Der
Zeigefinger seiner rechten Hand tastete nach seiner Oberlippe, als
überlegte er, wann er wohl dort den ersten Flaum verspüren
würde.
    Er wandte sich der sichtlich wütenden Mistreß Tisalver
zu und verbeugte sich linkisch. »Danke, Missus. Schön ham
Se’s hier.«
    Und als dann die Tür hinter ihm zuknallte, wandte er sich mit
kennerhafter Miene Seldon und Dors zu. »Wirklich nett

Weitere Kostenlose Bücher