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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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lege. Und Ihnen scheint das auch
völlig normal; da es Ihnen gar nichts ausmacht.‹ Erst jetzt
bemerkte ich überhaupt, daß er die Hand auf meinen
Schenkel gelegt hatte. Unbedeckte Haut verliert in der
Öffentlichkeit etwas von ihrer sexuellen Bedeutung. Wie gesagt,
erst wenn man etwas verbirgt, wird es interessant.
    Und der junge Mann muß das wohl auch so empfunden haben,
denn er fuhr fort: ›Würde ich Ihnen andererseits unter
formelleren Umständen begegnen, wenn Sie ein Kleid tragen,
würde ich nicht im Traum daran denken, Ihnen die Hand auf den
Schenkel zu legen.‹
    Ich lachte, und wir fuhren fort, von diesem und jenem zu reden.
Natürlich hielt es der junge Mann jetzt, wo meine Aufmerksamkeit
auf seine Hand gelenkt war, nicht mehr für passend, sie dort zu
lassen, und zog sie zurück.
    An dem Abend zog ich mich ganz besonders sorgfältig zum
Abendessen an und kleidete mich formeller als das die anderen Frauen
im Speisesaal taten. Ich fand den fraglichen jungen Mann. Er
saß an einem der Tische. Ich ging auf ihn zu,
begrüßte ihn und sagte: ›Jetzt trage ich ein Kleid.
Aber mein linker Schenkel darunter ist unbedeckt. Ich gebe Ihnen die
Erlaubnis. Sie dürfen das Kleid heben und Ihre Hand dort auf
meinen linken Schenkel legen, wo Sie sie heute am Tage
hatten.‹
    Er versuchte es. Ich muß ihm das hoch anrechnen, aber alle
starrten ihn an. Ich hätte ihn nicht gehindert, und sicherlich
hätte das sonst auch niemand getan, aber er brachte es einfach
nicht über sich. Dabei waren nicht weniger Leute zugegen als am
Tage. Es war klar, daß ich die Initiative ergriffen hatte und
keine Einwände hatte, aber er brachte es einfach nicht über
sich, gegen den Anstand zu verstoßen. Die Umstände am
Nachmittag, die seine Hand auf meinem Schenkel erlaubt hatten,
erlaubten das am Abend nicht. Und das bedeutete mehr, als die reine
Logik erklären könnte.«
    »Ich hätte Ihnen die Hand auf den Schenkel gelegt«,
meinte Seldon.
    »Sind Sie da sicher?«
    »Unbedingt.«
    »Obwohl Ihre Moralbegriffe am Strand höher sind als die
unseren?«
    »Ja.«
    Dors setzte sich auf ihr Bett und legte sich dann mit den
Händen unter dem Kopf hin. »Also beunruhigt es Sie nicht
besonders, daß ich jetzt ein Nachthemd mit sehr wenig darunter
trage.«
    »Es schockiert mich nicht sonderlich. Inwieweit es
mich beunruhigt, hängt davon ab, wie man das Wort definiert. Mir
ist sehr wohl bewußt, wie Sie gekleidet sind.«
    »Nun, wenn wir eine Zeitlang hier zusammengepfercht sein
müssen, dann werden wir wohl auch lernen müssen, solche
Dinge zu ignorieren.«
    »Oder sie nutzen«, sagte Seldon und grinste. »Und
Ihr Haar gefällt mir. Jetzt, wo ich Sie den ganzen Tag
kahlköpfig gesehen habe, gefällt mir Ihr Haar.«
    »Nun, berühren Sie es jedenfalls nicht, ich habe es noch
nicht gewaschen.« Sie schloß die Augen halb. »Das ist
interessant. Sie haben sozusagen zwei Ebenen der Anständigkeit
gebildet, denn Sie sagen ja, daß Helicon im informellen Bereich
anständiger ist als Cinna und im formellen nicht. Stimmt
das?«
    »Tatsächlich spreche ich nur von dem jungen Mann, der
Ihnen die Hand auf den Schenkel gelegt hat, und von mir. Ich
weiß nicht, ob man uns stellvertretend für Cinnaner und
Heliconier ansehen kann. Ich kann mir leicht vorstellen, daß es
auf beiden Welten recht ehrbare Individuen gibt – und Spinner
ebenfalls.«
    »Wir sprechen hier von gesellschaftlichem Druck. Ich bin
nicht gerade galaxisgereist, aber ich mußte mich sehr viel mit
Sozialgeschichte befassen. Auf dem Planeten Derowd gab es eine Zeit,
wo vorehelicher Geschlechtsverkehr Selbstverständlichkeit war.
Unverheiratete durften sich mit mehreren Partnern einlassen, und man
rümpfte über Sex in der Öffentlichkeit nur dann die
Nase, wenn der Straßenverkehr behindert wurde. Nach der Heirat
hingegen herrschte absolute Monogamie, die von keinem durchbrochen
wurde. Man ging dabei von der Theorie aus, wenn man seine ganzen
Phantasievorstellungen zuerst auslebte, konnte man sich
anschließend ganz dem ernsthaften Leben widmen.«
    »Und das funktionierte?«
    »Es änderte sich vor etwa dreihundert Jahren, aber
einige meiner Kollegen sagten, es hörte wegen des
äußeren Drucks anderer Welten auf, die zu viele Touristen
an Derowd verloren. Es gibt schließlich auch so etwas wie
allgemeinen galaktischen gesellschaftlichen Druck.«
    »Oder vielleicht in diesem Fall wirtschaftlichen
Druck.«
    »Mag sein. Übrigens habe ich an der Universität
Gelegenheit, mich mit

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