Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
vorstellen, daß jemand Kaiser sein möchte.«
    »Jemand mit Verstand nicht, da gebe ich Ihnen recht, aber der ›Kaiserwunsch‹, wie man ihn häufig nennt, ist wie eine Krankheit, die jede Vernunft verdrängt, wenn man sich einmal angesteckt hat. Und je näher man dem hohen Amt kommt, desto wahrscheinlicher ist es, daß man sich die Krankheit zuzieht. Und mit jeder darauffolgenden Beförderung…«
    »Wird die Krankheit akuter. Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber schließlich ist Trantor auch eine so riesige Welt, eine in ihren Bedürfnissen so verstrickte und in ihrem Ehrgeiz von so vielen Konflikten erfüllte, daß dies zwangsläufig zu der Unfähigkeit des Kaisers führt, es zu regieren. Weshalb verläßt er Trantor nicht einfach und etabliert sich auf irgendeiner einfacheren Welt?«
    Dors lachte. »Das würden Sie nicht fragen, wenn Sie in Geschichte etwas bewanderter wären. Trantor ist das Imperium, daran hat die Galaxis sich in all den Jahrtausenden gewöhnt. Ein Kaiser, der nicht im kaiserlichen Palast residiert, ist nicht der Kaiser. Er ist ein Ort, mehr als eine Person.«
    Seldon versank in Schweigen, und sein Gesicht nahm einen maskenhaften Ausdruck an. Schließlich fragte Dors: »Was ist denn, Hari?«
    »Ich denke nach«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Seit Sie mir diese Geschichte von dem Mann erzählt haben, der Sie am Schenkel berührt hat, habe ich immer wieder flüchtige Gedanken – und jetzt scheint diese Bemerkung von Ihnen, daß der Kaiser eher ein Ort als eine Person sei, wieder etwas ausgelöst zu haben.«
    »Was denn?«
    Seldon schüttelte den Kopf. »Vielleicht täusche ich mich.« Der Blick, mit dem er Dors musterte, wurde schärfer und seine Augen verloren den glasigen Schimmer. »Jedenfalls sollten wir hinuntergehen und frühstücken. Es ist schon spät, und ich glaube nicht, daß Mistreß Tisalver so gut auf uns zu sprechen ist, um uns das Frühstück von auswärts kommen zu lassen.«
    »Sie Optimist«, sagte Dors. »Ich habe sogar das Gefühl, daß sie überhaupt nicht danach gestimmt ist, uns bleiben zu lassen – mit oder ohne Frühstück. Sie will uns hier weg haben.«
    »Das mag sein, aber wir bezahlen ja schließlich.«
    »Ja, aber ich habe den Verdacht, sie haßt uns inzwischen so, daß sie selbst unser Geld verschmäht.«
    »Vielleicht hegt ihr Mann im Hinblick auf die Miete etwas freundlichere Gefühle.«
    »Wenn der auch nur ein Wort zu sagen hat, dann wäre Mistreß Tisalver die einzige, die das noch mehr überraschen würde als mich. – Also gut, ich bin fertig.«
    Und sie stiegen die Treppe in den von den Tisalvers bewohnten Teil der Wohnung hinunter, wo die Dame sie mit etwas ganz anderem als dem Frühstück erwartete.

 
78
     
     
    Casilia Tisalver stand aufrecht und gerade da, als hätte sie ein Lineal verschluckt. Ihr rundes Gesicht hatte sich zu einem säuerlichen Lächeln verzogen, und ihre dunklen Augen funkelten. Ihr Mann lehnte verstimmt an der Wand. In der Mitte des Zimmers standen zwei Männer steif da, als hätten sie die Polster auf dem Boden zwar bemerkt, verschmähten sie aber.
    Beide hatten das dunkle, wellige Haar und den dicken schwarzen Schnurrbart, den man von einem Dahliter erwartete. Beide waren extrem schlank und trugen dunkle Kleidung, die sich so ähnelte, daß es sich um Uniformen handeln mußte. An den Schultern waren schmale weiße Biesen zu sehen und ebenso an den eng anliegenden Hosenbeinen. Jeder trug auf der rechten Brusthälfte das Symbol, das auf jeder bewohnten Welt der Galaxis das Galaktische Imperium verkörperte – das Raumschiff mit der Sonne, in diesem Fall mit einem dunklen ›D‹ in der Mitte der Sonne.
    Seldon begriff, daß es sich um zwei Angehörige der dahlitischen Sicherheitskräfte handelte.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Seldon streng.
    Einer der beiden Männer trat vor. »Ich bin Bezirkswachtmeister Lanel Russ. Das hier ist mein Partner, Gebore Astinwald.«
    Beide zeigten glitzernde Identifikationsholos. Seldon machte sich nicht die Mühe, sie anzusehen. »Was wollen Sie?«
    Russ sagte ruhig: »Sind Sie Hari Seldon von Helicon?«
    »Der bin ich.«
    »Und sind Sie Dors Venabili von Cinna, Mistreß?«
    »Die bin ich«, sagte Dors.
    »Ich habe Ermittlungen wegen einer Anzeige vorzunehmen, daß ein gewisser Hari Seldon gestern einen Aufruhr angezettelt hat.«
    »Ich habe nichts dergleichen getan«, sagte Seldon.
    »Uns liegt die Information vor«, sagte Russ nach einem Blick auf den Bildschirm eines kleinen

Weitere Kostenlose Bücher