Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Schwestern erschienen etwa sechs Stunden später, nachdem Seldon und Dors noch einmal etwas geschlafen hatten, in der Hoffnung, ihre biologische Uhr an die mykogenische Zeitrechnung anzupassen.
    Die Schwestern traten scheu, fast auf Zehenspitzen ein. Ihre Gewänder (die im mykogenischen Dialekt als ›Kittel‹ bezeichnet wurden) waren von weichem, samtigem Grau und mit feinem dunklen Zierstich geschmückt. Die Kittel waren nicht gerade häßlich, aber jedenfalls so geschnitten, daß sie die Schwestern von Kopf bis Fuß bedeckten.
    Und dann waren sie natürlich kahlköpfig und trugen keinerlei Schmuck. Sie warfen prüfende Blicke auf die blauen Tupfer in Dors’ Augenwinkel und den kleinen roten Punkt, den sie im Mundwinkel trug.
    Seldon fragte sich, wie man wohl sicher sein konnte, daß die Schwestern wahrhaft Schwestern waren.
    Doch ehe er die Frage aussprechen konnte, wurde seine Neugierde durch den höflich formellen Gruß der Schwestern gestillt. Sie zwitscherten und zirpten. Seldon, der sich an die gravitätische Stimme Sonnenmeisters und den nervös klingenden Bariton von Grauwolke erinnerte, argwöhnte, daß Frauen in Mykogen mangels klar erkennbarer sexueller Identifikation gezwungen waren, entsprechend auffällige Stimmen und dazugehöriges Verhalten zu kultivieren.
    »Ich bin Regentropfen Dreiundvierzig«, zwitscherte die eine, »und dies ist meine jüngere Schwester.«
    »Regentropfen Fünfundvierzig«, zirpte die andere. »In unserer Schar gibt es eine ganze Menge ›Regentropfen‹.« Sie kicherte.
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Dors ernst. »Aber jetzt muß ich wissen, wie ich Sie anreden soll. Ich kann doch nicht einfach ›Regentropfen‹ sagen, oder?«
    »Nein«, sagte Regentropfen Dreiundvierzig. »Wenn wir beide hier sind, müssen Sie den ganzen Namen gebrauchen.«
    »Und wie wär’s, wenn wir einfach Dreiundvierzig und Fünfundvierzig sagten, meine Damen?« erkundigte sich Seldon.
    Sie warfen ihm beide einen verstohlenen Blick zu, sagten aber nichts.
    »Überlassen Sie das mir, Hari«, meinte Dors leise.
    Seldon trat zurück. Offenbar waren beide ledige junge Frauen, und höchstwahrscheinlich durften sie nicht mit jungen Männern sprechen. Die Ältere schien die ernstere von beiden und war vermutlich auch die puritanischere. Das war natürlich schwer aus ein paar Worten und einem schnellen Blick zu erkennen, aber er hatte das Gefühl und wollte davon ausgehen.
    »Es ist so, Schwestern«, meinte Dors, »wir Stammesleute wissen nicht, wie man die Küche benutzt.«
    »Sie meinen, Sie können nicht kochen?« Regentropfen Dreiundvierzig blickte schockiert und kritisch. Regentropfen Fünfundvierzig unterdrückte ein Lachen. (Seldon sagte sich, daß seine ursprüngliche Einschätzung der beiden zutraf.)
    »Ich hatte einmal eine eigene Küche«, erklärte Dors, »aber die war nicht wie diese hier, und ich weiß nicht, was das für Lebensmittel sind oder wie man sie zubereitet.«
    »Es ist wirklich ganz einfach«, sagte Regentropfen Fünfundvierzig. »Wir können es Ihnen zeigen.«
    »Wir werden Ihnen ein gutes, nahrhaftes Mittagessen zubereiten«, sagte Regentropfen Dreiundvierzig. »Wir werden es für… Sie beide… machen.« Sie zögerte deutlich, ehe sie mit diesen Worten auch die Existenz eines Mannes sozusagen offiziell zur Kenntnis nahm.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre ich gerne in der Küche mit dabei«, sagte Dors. »Ich wäre auch dankbar, wenn Sie alles genau erklären würden. Schließlich kann ich doch nicht erwarten, daß Sie dreimal täglich hierherkommen, um für uns zu kochen.«
    »Wir werden Ihnen alles zeigen«, sagte Regentropfen Dreiundvierzig mit einem steifen Kopfnicken. »Aber vielleicht fällt es Ihnen als Stammesfrau schwer, das zu lernen. Möglicherweise haben Sie dafür nicht das… Gefühl.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, sagte Dors lächelnd.
    Dann verschwanden sie in der Küche. Seldon starrte ihnen nach und versuchte, sich über die Strategie klar zu werden, die er ihnen gegenüber anwenden wollte.

 
Mikrofarm
     
     
Mykogen… Die Mikrofarmen von Mykogen sind Legende geworden, obwohl sie heute nur noch in Redensarten überleben, wie zum Beispiel ›reich wie die Mikrofarmen von Mykogen‹ oder würzig wie mykogenische Hefe‹. Natürlich steigern sich solche Lobpreisungen im Laufe der Zeit, aber Hari Seldon hat diese Mikrofarmen im Verlauf seiner Flucht besucht, und seine Memoiren enthalten Hinweise, die die allgemeine Ansicht

Weitere Kostenlose Bücher